Tipps - Wie die Steuer online machen?

vom 11.11.2008, 18:43 Uhr

Kann man die Steuer online machen? Diese Geschichte tischte mir ein Bekannter auf, der seine Steuer angeblich schon seit Jahren über das Internet macht. Wenn das überhaupt möglich ist, wie kommt das Finanzamt da an meine Unterlagen?

Muss ich das alles einscannen und per E-Mail schicken? Und wie sicher ist sowas, natürlich unter der Voraussetzung, dass das wirklich überhaupt möglich ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das gar nicht geht, denn man kann im Internet ja nicht seine Person nachweisen oder etwas unterschreiben.

» Milchschaum » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,82 »



Hallo,

Ich mache meine Steuererklärung seit Jahren mit dem vom Finanzamt angebotenem Elsterprogramm. Die Software wird jedes Jahr heruntergeladen bzw. aktualisiert.

In die im Programm angezeigten Formulare gebe ich die entsprechenden Daten. Die Formulare sind die gleichen wie die Papierformulare. Am Ende, wenn alles eingegeben ist, gibt es eine Zusammenfassung. Mittels Programm werden die Daten ans Finanzamt gesendet. Ganz zum Schluss wird ein Formular ausgedruckt, das unterschrieben werden muss. Das unterschriebene Blatt sende ich mit den erforderlichen Belegen und Bescheinigungen an das zuständige Finanzamt. Bis jetzt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Es hat alles gut geklappt.

» seifensilvia » Beiträge: 52 » Talkpoints: 2,64 »


Ich denke mal das dein Bekannter da zwei Dinge durcheinander wirft. Er macht seine Steuer am PC und verschickt sie via Internet. Das ist durchaus ein normaler Vorgang. Macht mein Steuerberater auch und auch ich mache das mit den Steuerunterlagen meiner Schwiegereltern.

Für diese Erklärungen, wie auch die meines Mannes vor der Heirat, habe ich in den letzten Jahren auch das Programm der Finanzbehörde genutzt. Dieses ist kostenlos und bei Problemen sitzt eigentlich in jedem Amt jemand der einem da weiterhelfen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es gibt auch noch eine zweite Möglichkeit, die ist papierlos.

Das bereits beschriebene Elsterprogramm (kostenlos) ist auch hier die Grundlage. Vorher muss man sich aber über eine sichere Verbindung registrieren lassen und bekommt einen elektronischen Datenschlüssel, so eine Art elektronischen Fingerabdruck oder auch elektronische Unterschrift. Ich weiß nicht wie das genau heißt, es ersetzt auf jeden Fall die eigenhändige Unterschrift unter deiner virtuellen Steuererklärung. Bist du die in den Händen hältst ist ein gewisser Aufwand erforderlich weil du dich auf verschiedenen Portalen anmelden musst und verschiedene Codes bekommst, die dann wieder woanders eingegeben müssen. Ich habe es zumindest so in Erinnerung, ist aber auch schon einige Jahre her. Den Aufwand hast du nur beim ersten Mal.

Es empfiehlt sich lange Zeit vor der dem eigentlichen Abschicken der Steuererklärung diese Prozedur durchzuführen, da man nach dem Ausfüllen der Steuererklärung sowieso am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht und dann für solche Spielchen einfach nicht mehr die Gelassenheit hat.

Das Programm ist aber eigentlich ganz einfach, es prüft auch ob logische Fehler darin sind (ganz wichtig wegen der Plausibilität) und macht auch eine Erstattungsprüfung.

Wenn du jetzt der Meinung bist, dass dir nichts mehr einfällt, dann drückst du auf den Sendeknopf und fast alles ist erledigt. Fast alles, einige Unterlagen musst du trotzdem Einreichen, insbesonders die Lohnsteuerkarte, Handwerkerrechnungen für haushaltsnahe Dienstleistungen (soll aber in diesem Jahr gelockert werden) und noch ein bischen Kleinkram, der mir jetzt nicht mehr einfällt. Die erforderlichen Unterlagen werden dir aber noch irgendwo im Text benannt. Die Steuererklärung braucht nicht noch einmal ausgedruckt werden. Der große Vorteil besteht darin, dass die Vielzahl der Kopien nicht mehr erforderlich ist. Ich denke da so an die Lebensversicherungen, Haftpflichtpolicen, Tankquittungen. Das heißt aber nicht, dass du Narrenfreiheit hast. Du bist verpflichtet, deine Unterlagen aufzubewahren und auf Nachfrage deines Finanzbeamten auch vorzulegen.

Soviel ich weiß, sind die Finanzbehörden angewiesen, die per elektronischer Post übermittelten Erklärungen bevorzugt zu bearbeiten. Es macht also keinen Sinn die Erklärung schon im Januar abzuschicken wenn du mit einer dicken Nachforderung rechnen musst. Da ist die Abgabe dann auf den letzten Pfiff im Mai (für Otto Normalverbraucher) oder in der guten alten Papierform von Vorteil, da sich die Bearbeitung dann schon bis zum September hinziehen kann.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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