Bei vier Kindern jedem gerecht werden?

vom 05.11.2008, 14:14 Uhr

Hallo,
meine Freundin hat vier Kinder und das erste hat sie ziemlich früh bekommen und zwar mit 17 Jahren. Sie ist nun mittlerweile 30 Jahre alt und hat vier Kinder. Mehr kann sie zum Glück auch nicht kriegen, denn sie hat sich sterilisieren lassen.

Wir haben zu allen Kinder guten Kontakt im Gegensatz zur Mutter und haben die Kinder auch regelmäßig bei uns übers Wochenende. Es ist immer eins der geschwister bei uns und ich sehe schon wie schwer es werden kann wenn man den Kindern nicht gerecht werden kann, da meine Tochter auch noch viel Aufmerksamkeit braucht und meine Neffen oder Nichten auch beschäftigt werden wollen. Jeder bis auf die Kleinste der Nichten hat das ja durch eins seiner Geschwister auch mit machen müssen das, dass kleinere Geschwisterteil vorgezogen wird, weil es eben noch kleiner ist.

Als die erst drei Geschwister da waren hat man wirklich gemerkt das die mittlere zu kurz kam, denn der Größte war schon alt genug um es zu verstehen und die Jüngste musste wieder Aufmerksamkeit haben. Seitdem ist die mittlere ziemlich verstört würde ich sagen, die redet kaum ist nich ausfgeschlossen in meinen Augen und zieht sich oft zurück. Alle Kinder sind sehr froh wenn sie bei uns sein dürfen, denn dort ist ja nur noch die Cousine und gleich darauf bekommen sie ja was sie möchten ob das mit ihnen zusammen spielen ist oder einfach nur kuscheln, was sie Zuhause nicht so bekommen.

Meine Frage nun kann man nebenbei wenn beide Elternteile arbeiten gehen, allen vier Kindern gerecht werden? Ich halte das für unmöglich oder gibt es wirklich solch Oranisationstalente, die das alles unter einen Hut bringen können und alle Kinder gleich behandelt werden können?

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Solche Organisationstalente die 4 oder mehr Kinder und Arbeit unter einen Hut bekommen gibt es sicherlich. Auch wenn ich selbst nur die negativen Beispiele kenne.

Wenn aber ein Elternteil zu Hause ist kann es auch mit vielen Kindern gut klappen. Mein Mann hat noch fünf Geschwister, sein Vater war ganztags auf der Arbeit, aber seine Mutter war dafür den ganzen Tag zu Hause. Sie kam alleine mit den sechs Kindern, die auch keine großen Altersabstände haben (als die jüngste auf die Welt kamen waren die andern Kinder etwas über ein Jahr, drei, vier, sechs und acht Jahre alt) wunderbar zurecht.

Ich selbst ahbe zwei Kinder, mein Mann geht ganztags im Schichtdienst arbeiten und ich halbtags, ich bekomme auch alles gut auf die Reihe und würde es wohl auch mit einem dritten Kind noch gut schaffen, aber mehr könnte ich mir auch nicht vorstellen. Dann müsste ich meinen Job schon aufgeben um allen Kindern, meinem Mann und dem Haushalt gerecht zu werden.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube nciht, dass die Eltern bei sovielen kindern allen gerecht werden können. Aber die Kinder sollten lernen dies zu verstehen, denn bei mehreren Personen ist es einfach so, dass die Eltern wenn sie wenig zeit haben sich nicht mit jedem Kind einzeln beschäftigen können. Sie können es versuchen, aber ich denk so auf die Dauer würde dies nicht klappen.

Ich selbst merke das in meiner Familie. Wir sind 4 Kinder und meine kleine Schwester ist auf uns andere total eifersüchtig. Sie gibt es zwar nciht zu, aber wir bemerken dies schon. Sie tut schon fast alles, obs gut oder schlecht ist, um Aufmerksamkeit von meiner Mutter zu bekommen. Oder wenn ich mit meiner Mutter etwas bespreche setzt sie sich auch daneben und will mitreden. Ich kann dieses Verhalten zwar verstehen, finde aber das dies geändert werden sollte. Denn die Eltern lieben sicher alle ihre Kinder, und Eifersucht sollte in der Familie einfach nicht so schlimm vorhanden sein.

» jywel » Beiträge: 110 » Talkpoints: 0,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Man kann sicher jedem einzelnen von 4 Kindern gerecht werden. Ich selbst kenne eine Familie mit 6 Kindern. Die Eltern arbeiten Vollzeit in verantwortungsvollen Positionen und den Kindern werden sie trotzdem gerecht.

Fragt man die Eltern aber nach Tipps, weil sie ja mit 6 Kinder prädestiniert sein müssten, bekommt man die Antwort, dass sie für fremde Familien keine Tipps hätten. Denn diese Familie hat sich im Laufe der Zeit so eingespielt (die Kinder kamen ja nach und nach dazu :wink:) und das unter Berücksichtigung der einzelnen Familienmitglieder - ihrer Eigenheiten und Bedürfnisse.

Andererseits kenne ich aber durchaus einige Familien, die nur zwei Kinder haben und diesen Beiden schon nicht gerecht werden. Da lässt sich wohl erkennen, dass es weniger die Anzahl der Kinder ist, die bestimmt ob Eltern ihren Kindern gerecht werden. Viel mehr sind es wohl spezielle Bedingungen, die dafür sorgen, ob Eltern allen ihren Kindern gerecht werden können. Wobei es sicher richtig, dass es mit zunehmender Anzahl der Kinder schwieriger wird jedem einzelnen Kind gerecht zu werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

ich denke schon das man auch bei vier Kindern noch jedem einzelnen gerecht werden kann, selbst wenn beide Elternteile beruftätig sind. Natürlich wird das in einem ganz anderen Ausmaß und auf eine andere Art sein als beim Familien mit nur einem Einzelkind. Für mich selbst ist das natürlich schwer zu beurteilen. Ich bin Einzelkind und mit derzeit 22 Jahren für mich noch zu jung um selbst Kinder haben zu wollen aber trotzdem denke ich das es möglich ist.

Mein Vater hat noch drei Geschwister und als er noch ein Kind war, waren beide Elternteile voll berufstätig. Natürlich gabs es auch da schon ein "Lieblingskind" oder zumindest eins bei dem es den anderen Kindern vorkam als würde es bevorzugt behandelt. Ich denke aber sowas lässt sich dann nicht vermeiden, ich glaube auch nicht das die Eltern ein Kind wirklich bevorzugt behandeln sondern viel mehr das es, wie für den Menschen ganz natürlich, zu einer gewissen Neid Situation kommt und jedes Kind von den Eltern mehr lieb gehabt sein will als die anderen und natürlich immer glaubt im Nachteil zu sein. Ich denke so wirkt das dann auch auf Aussenstehende, wowohl die Eltern sicher in vielen Fällen alle Kind mehr oder minder gleich behandeln. Sicher wird es dabei auch viele Ausnahmen geben.

Ansonsten sehe ich das auch wie JotJot. Nur in wirklich wenigen Fällen kommen alle vier Kinder, wie in dem Beispiel, gleichzeitig und dementsprechend glaube ich das man einfach in die Situation "reinwächst" und logischer Weise für andere auch nur wenige Tipps hat. Alle Welt will einem Tipps geben wie man sich schon beim ersten Kind zu verhalten hat weil man es selbst noch nicht wissen oder beurteilen kann aber letztendlich, wenn das Kind erst einmal auf der Welt ist, muss man seinen ganz eigenen Weg finden da die Situtation komplett neu ist. Und so müssen dann logischer Weise Famlien, welche sich entscheiden mehr als die deutschen Durschnitts 1,3 (ich glaube zumindest das es so in etwa war) Kinder zu bekommen ihren eigenen Weg finden damit zu recht zu kommen, aber ich denke man wächst einfach in die Situtation rein und lernt damit umzugehen.

Ich kenne, wie viele hier berichten, auch einige Negativbeispiele und sicher wird und in den Medien immer wieder von den schlechten Familien berichtet oder vorgegaukelt (ich weiß, dass ist ein anderes Thema) aber uns bleibt nur das hängen. Warum sollte jemand auch von den vielen Millionen Haushalten berichten die wirklich vier Kinder oder gar mehr haben und bei denen alles ganz normal läuft, alle in etwa (100% geht das natürlich nie) gleich behandelt werden. Vermutlich leben die einfach so normal das es überhaupt keinem auffällt.

Eigentlich wollte ich meinen Beitrag beenden aber mir fällt doch noch etwas wichtiges ein. Ich denke das mit der Zeitspanne, über welche die Kinder geboren werden, auch die die Probleme häufen. Je unterschiedlicherem Alter die Kinder sind desto unterschiedlicher sind auch das Umfeld (Kindergarten, Schule, evtl. Lehre oder Universität) und damit natürlich auch die Probleme.

Ich denke das es wesentlich einfacher sein dürfte vier Kinder, die alle mit einem Abstand von nicht mehr als ein oder zwei Jahren geboren wurden, unter einen Hut zu bekommen und dementsprechend auch den Bedürfnissen aller gerecht zu werden, da die Bedürfnisse der Kinder in etwa gleicher Alterstufe vermutlich meist ähnliche sein dürften. Bisher habe ich es in meinem Bekanntenkreis eigentlich immer nur erlebt das "Nachzügler" in gewisser Weise dann bevorzugt wurden, was natürlich für die restlichen Kinder die schon älter waren einen gewissen Nachteil beschert hat.

» Ju.Le » Beiträge: 147 » Talkpoints: -3,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass es eine riesige Aufgabe ist, wenn beide Elternteile berufstätig sind, mehreren Kindern gerecht zu werden.

Aber früher hat es ja schließlich auch immer geklappt und da waren ja auch immer ganz viele Geschwister da. Organisation ist alles und die Eltern müssen denke ich eine ganze Weile, ihre eigenen Bedürfnisse zurückstecken. In der Woche kann da schon einmal das ein oder andere Bedürfnis zu kurz kommen, aber an den Wochenenden könnten doch dann alle gemeinsam schöne Dinge erleben. Ein schöner Ausflug, ein gemeinsamer Spieletag, eine gemeinsame Mahlzeit. Das sind doch alles Dinge, welche auch die Zusammengehörigekeit enorm stärken. Und in der Woche kann man Abends den Kindern doch auch ihre Zeiten zugestehen. Da es sich ja allem Anschein nach nicht um Vierlinge handelt, können sich doch Vater und Mutter unterschiedliche zubett geh Zeiten einfallen lassen und dann Abends mit jedem Kind einzeln noch immer eine Geschichte lesen und über den Tag sprechen. So könnte jedes Kind doch wenigstens 1/4 Stunde nur für sich und den Elternteil haben.

Ich denke schon, dass es machbar ist. Stressig sicherlich, aber die Kinder werden einem ja auch schließlich nicht einfach so für die Tür gesetzt.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich selbst habe 5 Kinder und bin berufstätig. Mein Mann arbeitet in Schichten. Ich glaube, von mir sagen zu können, allen meinen Kindern gerecht zu werden. Das erfordert natürlich eine Menge Organisation und man muss selbst als Erwachsene oft mal zurückstecken Das mache ich aber gerne.

Morgens bringe ich meine Kinder in die Schule oder den Kindergarten. Dann trage ich Post aus und bin nachmittags, wenn die Kinder aus der Schule kommen, wieder zu Hause. Das Mittagessen bereite ich immer am Abend zuvor vor, so daß die Kinder sofort Mittagessen bekommen, wenn sie nach Hause kommen. Danach machen meine Kinder Hausaufgaben. Da jedes Kind andere Interessen hat, bringe ich sie nachmittags entweder zum Schwimmen oder in die Musikschule oder zu ihren Freunden. Meistens kommen aber die Freunde unserer Kinder zu uns, weil wir viel Platz haben und immer etwas los ist bei uns. Am Wochenende unternehmen wir als Familie immer etwas zusammen. Wir gehen auf dem Spielplatz oder in diie Schwimmhalle. Bei schlechtem Wetter spielen wir z. B. Karten. Ich richte es meistens so ein, daß ich für jedes Kind immer 1 Stunde am Tag habe, wo ich mich nur mit dem einzelnen Kind beschäftige. Die größeren Kinder wissen, dass die Kleineren mehr Zeit brauchen. Das ist kein Problem. Sie helfen mir ohne Aufforderung gerne mit. Sie sind dafür viel selbständiger als andere Kinder in ihrem Alter. Streit gibt es natürlich auch mal unter den Geschwistern, aber den gibt es bei 2 Kindern ja auch.

Ich glaube, alle meine Kinder sind tolle Menschen. Mein großer 19-jähriger Sohn hat eine Berufsausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolviert und macht jetzt sein Fachabi in Informatik. Er möchte danach studieren. Die anderen Kinder sind sehr guut in der Schule. Was mir besonders auffällt, ist das große Verständnis der Kinder. Sie teilen sehr gern, was ich bei Einzelkindern ganz anders erlebt habe.

Das alles geht aber nur mit der Hilfe meines Mannes, der sich von Anfang ann um die Kinder mit gekümmert hat. Vom Windeln wechseln übers Baden oder Füttern gab es nichts, was er nicht gemacht hätte. Er kannte es ja auch schon von zu Hause, denn da waren sie auch 5 Kinder.

Ich finde, 5 Kinder bedeuten nicht unbedingt nur Stress. Es kommt natürlich auf die Planung an und auf die Erziehung. Ich bin durch die vielen Kinder gelassener geworden. Mich kann so leicht nichts mehr umhauen. Und meine kids geben mir so viel zurück. Ich merke das immer, wenn sie mir über ihre Probleme oder Freuden ganz ehrlich berichten und mich nach meinem Rat fragen. Das hätte ich früher mit meiner Mutter nicht machen können.

Auch wenn wir nicht das meiste Geld haben, herrscht eine große Liebe bei uns zu Hause. Ich würde meine große Familie für nichts in der Welt eintauschen gegen ein ruhigeres Leben. Zu sehen, wie meine Kinder gross werden und ganz tolle Menschen werden, ist das größte Geschenk für mich.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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