Kind bockt nur rum

vom 18.09.2008, 16:26 Uhr

Hallo,
ich habe folgendes Problem und zwar ist meine Tochter jetzt 20 Monate alt und fängt an zu bocken, dass heißt wie das Kind aus der Werbung was sich auf dem Boden schmeist und nur am heulen ist. Nur das meine Tochter das nicht macht, weil sie etwas icht bekommt sondern wenn sie allgemein rumzickt und es nicht nach ihrer Nase geht. Sie schmeist sich aber auch auf dem Boden wenn sie etwas nicht hinbekommt und ist dann auch sauer über sich selbst.

Ich habe zwei Heilpädagoginnen in der Familie und sie sagen normalerweise fangen die erst mit 2 1/2 Jahren an sich so auf dem Boden zu schmeißen und zu bocken. Aber je früher ein Kind damit anfängt desto leichter wird es eigentlich. Umso später es wird umso schlimmer wird es sagen sie, dass ich natürlich bei jedem Kind anders. Umso erschrockener bin ich das meine so völlig ausflippt und ich sie auch nicht wirklich beruhigt bekomme und sie ausbocken lassen muss. Mein Kind war immer Pflegeleicht und hatte nie Probleme mit ihr.

Das ist für mich total neu das sie so aus der Reihe tanzt, hatten eure Kinder das auch und wenn ja wielange ungefähr? Sie fängt auch mit Sachen an zu schmeißen sei es ihr Kuscheltier oder mit Essen und von uns hat sie das nicht, selbst als wir Kinder waren mein Mann und ich haben es als Kinder nicht gemacht vor Wut oder aus Freude da haben wir schon extra mal nach gefragt, weil wir das einfach nicht kennen von ihr. Ich weiss auch das es Grenzen neu austesten ist aber das es so wir hätte ich nicht gedacht. Was macht ihr denn wenn eure Kinder so sind könnt ihr mir vielleicht Tipps geben das wäre ganz lieb.

Benutzeravatar

» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Lass sie einfach bocken. Wenn du dieses Verhalten ignorierst, dann ist das der einfachste Weg. Schick sie in ihr Zimmer und sage ihr, das sie wieder kommen darf, wenn sie sich ausgebockt hat. Besonders wenn sie mit dem Essen wirft, musst du so handeln. Essen weg, Kind in sein Zimmer schicken. Damit merkt sie auch am schnellsten, das sie mit dem bocken nicht ihr eigentliches Ziel erreicht.

Denn sie will ja damit deine gesamte Aufmerksamkeit aus sich ziehen. Gehst du auf dieses Spiel nicht ein, dann wird sie das schnell begreifen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Meine Tochter hat das damals auch so ungefähr in dem Alter angefangen, nur Anfangs hat sie immer ihren Kopf irgendwo gegengehauen.Ihr tat das anscheinend nicht wirklich weh, mir dafür umso mehr wenn ich das gesehen hab.Damals hab ich den Kinderarzt gefragt, der sagte auch: einfach ignorieren, am besten aus dem Zimmer gehen. Ist zwar leichter gesagt als getan hat aber nach kurzer Zeit aufgehört. Dann kam das mit den Gegenständen werfen.

Sie ist und war von Anfang an sehr ungeduldig, immer wenn irgendwas nicht so funktioniert hat wie sie wollte flog irgendwas los. Da hab ich dann auch erst versucht zu ignorieren. :roll: Aber wenn da eben mal ein Glas etc.durch die Wohnung fliegt, kann man das eben nicht ignorieren.Mittlerweile macht sie das immernoch teilweise , aber ich seh ihr das schon vorher an und entferne schnell die gefährdeten Sachen oder versuche ihr (mittlerweile fast 4 jahre ) zu drohen. Nun versteht sie ja schon das sie das nicht machen darf und ich nehm ihr alles was Sie rumschmeißt weg , bzw. sage auch das ich es in den Müll werfe weil sie es ja eh wegwirft und kaputt macht.

Und verstecke es für ne Weile.Seit kurzem beißt sie aber vor Wut überall hinein. Aber egal was Sie macht ich versuch ihr nun zu erklären das dadurch nur ihre Zähne kaputt gehen bzw. ich dann das Spielzeug auch einem anderen Kind schenken kann, was sich darüber freut. Zieht mittlerweile ganz gut.
Klappt aber wohl bei 20 Monaten noch nicht.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich selbst bin zwar noch nicht Vater, aber hab in meinem Studium sehr viel mit Literatur zu tun. Von daher weiß ich, dass in den Sachbuch-Bestsellerlisten momentan ein Buch ganz weit oben steht, das genau diese Problematik behandelt.

Geschrieben hat es Michael Winterhoff und es trägt den Titel "Warum unsere Kinder Tyrannen werden". Es kostet ca. 18 Euro und hat, wenn man gewisse Rezensionsseiten im Internet mitverfolgt, schon heftige Erziehungsdebatten ausgelöst. Der Begriff "Tyrann" ist sicherlich etwas heftig, aber mit Sicherheit vom Autor auch etwas überspitzt bzw. provozierend gewählt. Im Grunde versucht der Autor die Ursachen für bockige Kinder zu finden und gleichzeitig Tipps zu geben, wie man derart aufmüpfiges Verhalten vermeidet.

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit Trotz umzugehen ist eine Kunst. Ich kann Dich gut verstehen, gerade wenn Deine Tochter bis jetzt eher einfach zu erziehen war, trifft einen so etwas ziemlich heftig.

Meine Große hat nie besonders getrotzt, nur ein einziges Mal einen klassischen Trotzanfall bekommen mit auf dem Boden herumwälzen und schreien - vor einem 1,50 m großen Teletubbieaufsteller damals, der in der Vorweihnachtszeit bei Karstadt vor der Psielwarenabteilung stand und den sie offenbar unbedingt haben wollte. Der Witz an der Situation war, dass alle vorbeigehenden Kunden gedacht und teils auch gesagt haben, dass das eben kommt, wenn so kleine Kinder schon zu viel fernsehen - dabei hat meine Tochter mit 2 Jahren de facto noch nicht eine Minute fern gesehen und kannte die Teletubbies gar nicht! :wink:

Von daher ist es immer sehr "leicht", von außen gute und kluge Ratschläge zu geben. Das es allerdings nicht das Gelbe vom Ei ist, wenn sie wenig troten, kann ich bestätigen, meine Große nimmt sich gerne mal eine kline Auszeit, obwohl sie eigentlich gut erzogen ist und sehr klug. Da gibt es so ein, zwei Reizthemen, an denen sie ihre Trotzphase gründlich nachholt, und glaube mir: Das bringt mit älteren Kindern viel mehr Streß als mit 20 Monate alten, die noch nicht maßgeblich reden können!

Benutzeravatar

» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Na, das kenn ich doch. Mein Sohn (fast 18 Monate) ist zur Zeit genauso drauf. Er lässt sich auch fallen, schreit und tritt um sich, wenn es nicht nach seiner Nase geht. Ich kann also absolut nachfühlen, was bei Euch los ist.

Nun stellt sich die Frage, wie man damit umgeht. Man könnte natürlich das Kind ins Zimmer schicken, mit ihm schimpfen, es ignorieren, oder ähnliches. Aber bringt das was? Nein! Dadurch bekommen weder Kind noch Mutter wieder bessere Laune sondern schaukeln sich eher noch gegenseitig hoch.

In meinem Lieblingsforum habe ich den ultimativen Tipp bekommen, mit Begründung. Und es funktioniert bestens!

Sobald mein Sohn anfängt zu bocken versuche ich ihn zu beruhigen. Ich rede dazu ganz leise und ruhig mit ihm, sage ihm ganz lieb, dass er sich wieder beruhigen soll, lege ihm die Hand auf die Schulter oder den Arm, mache Sch-Laute und versuche einfach da zu sein. Manchmal nehme ich ihn auf den Arm und halte ihn ganz fest, dann wieder leise beruhigend reden und Sch-Laute machen. Und dann versuche ich ihn abzulenken, wenn er wieder ruhiger ist, damit er nicht mehr an das, was er haben wollte aber nicht durfte, denkt.

Die Begründung dafür ist auch denkbar einfach: Mein Sohn hat in dem Moment wenn er trotzt schon genug damit zu tun, dass er etwas nicht darf. Sein kleiner Kopf war darauf eingestellt etwas bestimmtes zu machen, es wurde aber verboten/weggenommen und nun weiß er erst Mal nicht weiter. Da jetzt noch zu schimpfen oder ihn weg zu schicken würde für ihn bedeuten, dass er nicht nur verarbeiten muss, dass das was er wollte nicht geht, sondern dass er auch noch zusätzlich damit klar kommen muss, dass er ausgeschimpft wird oder alleine sein muss.

Es gibt natürlich auch Kinder, die wirklich in aller Ruhe austoben müssen, aber das sind meiner Erfahrung nach eher wenige. Bei uns klappt das oben Beschriebene jedenfalls hervorragend, besser als wenn ich motzen würde, weil mir sein Verhalten nicht passt.

Benutzeravatar

» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne dieses Verhalten auch und kann Dir auch "nur" viel Kraft wünschen. Ein wenig älter war mein Sohn zu Beginn seiner Trotzanfälle aber schon.

Mit meinem Sohn habe ich es trotzdem ähnlich wie ArcaNoé gehalten, er durfte durchaus bocken, allerdings war ich in seiner Nähe (beispielsweise im Wohnzimmer neben dem Kinderzimmer) und konnte ihn dann trösten, wenn die erste Wut verraucht und die Traurigkeit durchkam. Allerdings hatte mein Sohn auch nie so extreme Trotzanfälle. Je älter er wurde desto häufiger habe ich auch mit ihm über den Trotzanfall gesprochen.

Wichtig war mir aber immer, dass ein entsprechender Anfall nicht meine Entscheidung aufgehoben hat. Denn meiner Meinung nach sollte man solche Situationen nicht vermeiden - Kinder sollten und müssen ihre Grenzen austesten dürfen. Wichtiger ist doch, dass die Kinder merken, dass es Grenzen gibt und diese auch von den Eltern verteidigt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Welche Mutter oder welcher Vater kennt diese Bockphase von seinem Kind/seinen Kindern nicht? Da heisst es einfach starke Nerven bewahren und das Kind ignorieren. Wenn es mit Essen rumwirft, Essen wegnehmen und in ein andres (am besten sein eigenes) Zimmer schicken. Und wenn es ausgebockt hat, dann kannst du es wieder holen und ganz normal behandeln. So als wenn ncihts gewesen ist. Denn dann wird es merken, dass Bocken ncihts bringt.

Aber die Phase wird ein wenig anhalten und irgendwann auch wieder kommen. Behalte starke Nerven. mein sohn war auch einer, der dann, wenn er sich auf den Boden geschmissen hat auch noch mit dem Kopf gegen den Teppich oder Möbel gahauen hat. Ihm tat es auch wohl nciht weh, obwohl er auch manchesmal eine Beule hatte. Aber mir tat es sehr weh und der Kinderarzt meinte, dass diese Kinder sich dabei nicht verletzen und man braucht sich keine sorgen machen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Auch ich kenne diese Trotzphase meiner Kinder. Jedes Kind hatte in einem anderen Alter seine Trotzphase, die auch unterschiedlich lang angehalten hat. Gedanken würde ich mir eher machen, wenn dein Kind die ganze Zeit pflegeleicht bliebe.

Kinder müssen sich beweisen. Sie lernen sich selbst kennen und ihre Grenzen. Ich bin auf mein Kind eingegangen in solchen Momenten und habe versucht, normal mit ihnen zu sprechen. Haben sie es übertrieben, habe ich ihnen gesagt, daß es nicht schön für mich ist, mich mit ihnen zu unterhalten, wenn sie so schreien. Sie sollten sich erst mal beruhigen. Manchmal hat es geklappt, manchmal sind sie noch wütender geworden.

Dennoch bin ich der Meinung, man sollte auf seine Kinder eingehen, da sie merken müssen, daß man sie auch liebt, wenn sie nicht so lieb sind. Das schafft unendlich viel Vertrauen und Sicherheit.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^