Katastrophale Schulleistungen meiner Tochter

vom 24.09.2008, 01:01 Uhr

Ich habe eine elfjährige Tochter, die natürlich mein ganzer Stolz und allerliebster Schatz ist. Zu ihrem Vater haben wir beide schon lange keinen Kontakt mehr, da er eine eigene Familie gegründet hat und nichts mehr von seiner ersten Tochter wissen will. Für meine Kleine war das anfangs natürlich extrem schmerzhaft, aber sie hat es überwunden. Doch irgendwas scheint sie in letzter Zeit zu bedrücken: Sie schläft nicht mehr so gut, und in der Schule geht es mit ihren Leistungen teilweise rapide bergab. Zwar hat sie nie zu den Klassenbesten gezählt, aber eine schlechtere Note als eine 3 brachte sie nie nach Hause. Im vergangenen Schuljahr fielen ihre Zensuren jedoch beängstigend schlecht aus.

Zu Beginn des Schuljahres war noch alles in bester Ordnung. Im Abschlusszeugnis hatte sie jedoch einen Notenschnitt von 3,2 und war in Deutsch und Mathematik nur mit viel Mühe überhaupt durchgekommen! Ich mache mir große Sorgen um sie und habe schon daran gedacht, sie in professionelle Hilfe zu geben.

Gibt es Eltern oder alleinerziehende Mütter, die dieses Problem aus eigener Erfahrung kennen und mir einen Ratschlag geben können?

» Müller » Beiträge: 103 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als Mutter kann ich Dir da keinen Rat geben, aber als ehemals betroffene Tochter schon. Ich bin auch Scheidungskind und lebte bei meiner Mutter, meinen Vater habe ich jedes Wochenende über Nacht besucht. Meine Eltern hatten beiden wieder geheiratet und auch zu meinen Stiefeltern hatte ich einen guten Draht.

Mit Einsetzen der Pubertät kam ich mit meiner Mutter überhaupt nicht mehr klar, denn sie war sehr autoritär und ließ mir überhaupt keine Entwicklungsmöglichkeiten, Freundinnen wurden willkürlich verboten usw. Irgendwann konnte ich das nicht mehr aushalten und ich zog zu meinem Vater und meiner Stiefmutter. Eine Weile ging der Kontakt zu meiner leiblichen Mutter gut, aber irgendwann ging es wieder los und als ich ihr sagte, dass ich mir meine beste Freundin von ihr nicht verbieten lasse, brach sie zur Strafe den Kontakt zu mir völlig ab.

Davor habe ich fast ausschließlich Einser nach Hause gebracht und meine Eltern waren immer sehr stolz auf meine Schulleistungen - und plötzlich häuften sich die Vierer und Fünfer. Es war nicht so, dass ich faul war oder keine Lust hatte, aber mir ging dauernd so viel im Kopf herum, dass ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Meine Stiefmutter hat mir über diese Zeit sehr hinweggeholfen mit ihrer Liebe und Fürsorge und auch heute noch steht sie mir näher als meine leibliche Mutter.

Es ist für ein Kind oder einen Jugendlichen einfach das schlimmste Gefühl überhaupt, von den eigenen Eltern abgelehnt zu werden. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das nie ganz aufhört und immer mal wieder hochkommt, auch wenn es vielleicht in großen zeiltichen Abständen passiert.

Versuche mit Deiner Tochter zu reden und herauszufinden, was mit ihr los ist. Es kann ja auch einen anderen Grund haben, dass sie zum Beispiel Probleme in der Klasse hat und sie alleine nicht damit klar kommt. Denn gerade die Ablehnung durch den Vater hat bestimmt auch an ihrem Selbstbewusstsein gekratzt, und das ist in der vorpubertären Phase ja meist auch nicht das stabilste.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde auch sagen, daß deine Tochter so langsam in die Pubertät kommt. Das heißt natürlich nicht automatisch, daß ihre Leistungen schlechter werden. Das kannst du aber nur durch ein Gespräch herausfinden.

Wenn ihr immer schon ein gutes Verhältnis zueinander hattet, wird es ja sicherlich nicht schwer für dich sein, mal nachzufragen, was los ist und warum ihre Leistungen in der Schule so abgefallen sind. Aber nicht im Lehrer-Ton, sondern ruhig mit dazusagen, daß du dir Sorgen machst.

Wenn ihr noch nie so richtig miteinander sprechen konntet, wird es schwer werden, etwas aus ihr herauszukitzeln und Vertrauen aufzubauen. Dann bringt es aber auch nichts, sie zu bedrängen. Das wird sie nur noch verschlossener machen. Sage ihr immer wieder, daß du immer für sie da bist und das sie jederzeit zu dir kommen kann und mit dir sprechen kann. Wenn sie merkt, daß du es ernst meinst, wird sie vielleicht irgendwann mal auf dich zukommen.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Wenn du das Gefühlt hast, dass sie irgendwas bedrückt, dann versuche mit ihr zu reden. Denn das Reden hilft manchmal und wenn sie sieht, dass du Interesse hast und nciht nur wegen der Schulleistungen, sondern wegen ihr, dann wird sie ja vielleicht auch mit dir sprechen. Versuchen würde ich es auf jeden Fall.

Die Pupertät bringt es natürlich auch noch. Das Mädel weiß im Moment nicht, was ihr Körper mit ihr macht und ich denke auch, dass sie entweder die erste Periode schon hat, oder bald bekommen wird. Das schlaucht so ein "kleines" Mädel dann auch noch.

Wenn Redennichts nutzt, dann versuche es mal bei den Lehrern, Vielleicht ist denen ja was aufgefallen und können dir helfen. Einen Notendurchschnitt von 3,2 ist ja nicht sonderlich schlecht. Auf welche Schulform geht sie denn? Vielleicht helfen ja auch schon Nachhilfestunden, wenn sie in bestimmten Fächern nicht so mitkommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die schlechten Schulleistungen Deiner Tochter etwas mit der Scheidung zu tun haben. Die Scheidung liegt ja nun schon etwas länger zurück & sie war stets gut in der Schule.

Ich vermute, dass sie entweder nicht mehr mit kommt ( evtl. zu hohe Anforderungen ), oder sie anderweitig Probleme hat. Rede doch mal mit ihr darüber & frage was sie bedrückt. Bin mir sicher, dass ihr eine Lösung finden werdet. :wink:

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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