Warum Spielen für Kinder Bildung bedeutet und wichtig ist

vom 24.08.2007, 14:08 Uhr

Früher nahm man ja noch an, dass Kinder überhaupt nicht großartig aufnahmefähig seien, mittlerweile setzte sich die Meinung durch, dass man Kinder bereits früh mit gezielten Angeboten wie Kursen und Lernmaterialien gut fördern kann - jetzt gibt es auch hier eine Renaissance: Und zwar, dass man die Kinder einfach spielen lassen soll.

Bei der Geburt verfügen Kinder über 100 Milliarden Nervenzellen, die untereinander wiederum mit über 50 Billionen Verknüpfungen verbunden sind. Wenn dem Kind, zum Beispiel durch ausgelassenes Spielen und kennenlernen seiner Umgebung mit ausreichender Anregung, genug Anreize geboten werden, verzwanzigfachen sich diese. Diese Basis, die sich das Kind schon früh aufbaut, ist die Grundlage für dessen spätere Entwicklung.

Ein Grund, warum vielleicht viele hochgebildete Eltern ebenfalls viele Kinder mit hoher Begabung hervorbringen können, denn Kinder setzen sich mit ihrer Umgebung täglich auseinander und bilden sich so fort - je anspruchsvoller die Umwelt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dass sich Kinder sehr gut und sehr weit entwickeln. So nehmen Kleinkinder auch bereitwillig Fremdsprachen und anderes angebotenes Wissen auf, doch weniger durch direktes, sondern mehr durch indirektes Lernen von den Bezugspersonen, ihrer Interaktion und dem von ihnen ausgehenden Umwelteffekten.

Kurse bremsen Kinder eher in ihrer Entwicklung, da sie so die Lust am Lernen verlieren können, da man laut derzeitiger Erkenntnis einem Kind nur das Beibringen kann, was es lernen möchte. Hierbei muss man sozusagen die Neugier im Kind durch hohe Umgebungsanreize wecken und es nicht dazu zwingen. Dazu gehört auch, dass das Kind so viele Erfahrungen machen sollte, wie es kann. Die Eltern sind für Kleinkinder direkte Vorbilder, von denen sie lernen wollen.

So versuchen Kinder das angebotene Verhalten der Erwachsenen zu imitieren, je stärker man ein Kind also in seinen natürlichen Tagesablauf einbindet und keinen künstlichen generiert, desto stärker lernen sie. Hier sollte man jedoch auch auf das Tempo der Kinder Rücksicht nehmen, den ein schnelles Hetzen von einer Aktivität in die nächste mag für Eltern normal sein, Kinder lernen jedoch von jeder Kleinigkeit. Sei es eine Pfütze, ein Blatt, eine Schachfigur oder das Bedienen eines Computers.

Solange Kinder Spaß an den angebotenen Tätigkeiten und Lernfeldern haben, sei dagegen jedoch nichts einzuwenden, den Spaß, Lachen und Freude bedeuten immer ein positives Signal in Bezug auf die angebotenen Inhalte. Das selbstständige Spielen, imitieren und Erfahrungen sammeln habe so, am Ende, mehr Einfluss auf die spätere Entwicklung der Kinder als bisher angenommen, kontraproduktiv seien hingegen Zwänge und Verhalten, das Erwachsene den Kindern antrainieren.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es gibt zu dem Thema ganz spannende Bücher, die sich mit "Emotionaler Intelligenz" beschäftigen und Auswirkungen verschiedener Einflüsse der Umwelt auf die Entwicklung des Kindes sehr ausführlich schildern. Spielen ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Kindern.

Wer sich für die Entwicklung von emotionaler Intelligenz und messbarer Intelligenz interessiert, sich über ihre Zusammenhänge ein Bild machen möchte und vielleicht auch ein wenig an sich arbeiten möchte, dem seinen die Bücher von Daniel Goleman empfohlen.
EQ. Emotionale Intelligenz, Daniel Goleman, dtv
EQ2 Der Erfolgsqutient, Daniel Goleman, dtv

» dokodo » Beiträge: 75 » Talkpoints: 3,08 »


Ein ganz spannendes Buch zur kindlichen Entwicklung und zur Erziehung finde ich auch: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück von Jean Liedloff. Die Erkenntnisse der Autorin basieren auf ihren Beobachtungen von einem Indianer-Stamm. Eigentlich dritte Welt, von der wir aber doch noch einiges lernen können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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