Kinder im Betreuungsdschungel!

vom 07.10.2008, 01:39 Uhr

In immer mehr Familien kann nicht eine Person bei den Kindern zu Hause bleiben, da beide Elternteile arbeiten müssen, oder ein Elternteil die Kinder alleine erzieht. Es gibt zwar die eine oder andere Betreuungseinrichtung, doch die kostet meistens nicht wenig. Da würde dann ein großer Teil des zusätzlichen Lohnes wieder für die Kinderbetreuung aufgehen.

Deswegen versuchen Familien ihr soziales Netzwerk auszunützen, damit die Kinder immer betreut sind. So geht das eine oder andere Kind nach Kindergarten oder Schule zur Oma, zur Nachbarin oder zu guten Freunden. Oftmals wechselt die Betreuungsperson aber täglich, da die Oma nur drei mal wöchentlich Zeit hat, und die Freundin überhaupt nur einen Nachmittag für die Kinderbetreuung aufwenden kann.

Was denkt ihr, schadet es Kindern so umher geschoben zu werden?

» Hallo_erstmal » Beiträge: 69 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo!

Ich denke, dass es auf das Kind ankommt, ob es schadet oder nicht. Im Normalfall, denke ich, dass es nicht schadet, wenn ein Kind mehrere Betreuungspersonen hat. Auch im Kindergarten ist nicht immer ein und die gleiche Erzieherin da und die Kinder müssen damit redhnen, dass innerhalb kurzer Zeit die Betreuer da gewechselt werden.

Wichtig ist, dass das Kind dort, wo es betreut werden soll, auch gerne hingeht und dass das Kind es dort gut hat. Wenn es nun mal nicht anders geht, damit die Mutter oder die Eltern arbeiten gehen können, dann muss man es eben so machen und ich denke, wenn die Mutter oder der Vater sich nach Feierabend richtig und intensiv um das Kind kümmert, dass es dann auch keinen Schaden nehmen wird. Nur darf die Mutter oder der Vater nicht vor lauter Müdigkeit, weil der Arbeitstag stressig war, das Kind dann links liegen lassen. Denn die elterlichen Bezugspersonen braucht das Kind auf alle Fälle.

sicher ist es kein Idealfall, wenn die Kinder den ganzen Tag in Betreuung sind und dann auch noch die Bezugspersonen wechseln. Aber was eben nicht anders geht, das geht nicht anders und ich denke, dass jeder, der in dieser situation steckt oder gesteckt hat sich auch versucht hat um eine andere Möglichkeit zu kümmern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also wenn das Kind ständig mal morgen zur Tante, übermorgen zur Oma und überübermorgen zum Patenonkel kommt, dann denke ich schon, dass das nicht gerade förderlich ist. Mehr als 3 Betreuungspersonen finde ich sollten nicht sein, auch sollte ein fester Rhythmus vorliegen und nicht jeden Tag ein anderer dran sein oder gar die Hälfte des Tages X und die andere Hälfte Y.

Klar gibt es mal Situtationen, wo es nicht anders geht und man improvisieren muss, aber ich bin der Meinung, dass das nicht die Regel sein sollte. Das Kind sollte ein paar wenige feste Bezugspersonen haben und eine weitgehend geregelte Woche, denn Kinder brauchen einen gewissen Rahmen.

Im Kindergarten kommt es darauf an - klar gibt es immer wieder neue Praktikanten oder mal eine neue Erzieherin, aber zumindest bleibt das Umfeld das gleiche, die Rituale und die Räumlichkeiten, was bei verschiedenen Bezugspersonen in einer häuslichen Umgebung nicht gegeben ist. Zudem gibt es ja dort auch festangestellte Erzieher/innen, die schon jahrelang dort tätig sind, also ein ständiger Wechsel findet auch dort in der Regel nicht statt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich bin so gar nicht davon begeistert wenn Kinder immer so von A nach B geschoben werden! Wobei es auch von Kind zu Kind unterschiedlich sein mag?!

Bekomme das nun selbst schon seit fast 9 Jahren bei meiner Stieftochter mit! Sie ist jedes 2. Wochenende geregelt bei uns und ansonsten ist sie schon von Klein auf immer mal hier und mal da! Ihre Mutter gibt sie immer ganz gerne mal ab um Ruhe zu haben und das hat sich mit den Jahren immer mehr gehäuft! Zuerst fand meine Stieftochter das überhaupt nicht toll, dann hat sie sich mit der Zeit draran gewöhnt und fand es toll weil sie immer überall machen konnte was sie wollte und heute weiß sie nicht mehr wo sie hingehört und fühlt sich ständig unwohl damit wie sie sagt!

Also ein Kind kann hier und da sicher immer mal woanders untergebracht werden aber man sollte sich da auch Grenzen setzen und dem Kind immer zeigen wo sein wirkliches zu Hause ist!

» Naddi » Beiträge: 200 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, es hat wohl beides Vor - und Nachteile.

Es kann zum Beispiel für das Kind sehr förderlich sein, wenn es von mehreren Leuten betreut wird. Denn jeder kann dem Kind etwas anderes beibringen. Der Opa geht vielleicht gerne im Wald spazieren, und die Nachbarin kann super gut basteln. Von daher kann das Kind schon davon profitieren.

Allerdings kann es auch sich auch negativ auf das Kind auswirken, und uwar dann, wenn das Kind versucht, die verschiedenen Personen gegenseitig auszuspielen. Oder wenn es nicht erkennt, das man zum Beispiel beim Opa etwas darf, was zu Hause aber auf jeden Fall nicht erwünscht ist. Da ist es dann Aufgabe der Eltern, das man zusammen mit den Betreuungspersonen gemeinsame Regeln aufstellt.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das sich das auf meinen Sohn eher negativ ausgewirkt hat. Er wurde schon als Baby entweder von meinem Vater, oder von meinen Schwiegereltern betreut, mit knapp einem Jahr wohnte er ein paar Monate bei meinem Vater, seiner Freundin und ihren 2 Kindern. Und natürlich sind die Großeltern nicht immer so streng, wie die eigenen Eltern des Kindes. Und das hat zu großen Problemen mit meinem Sohn geführt, an denen wir immer noch arbeiten, und er ist jetzt 10 Jahre alt. Von daher würde ich das nicht mehr so extrem machen, aber damals ging es nicht anders, da mein Mann einen schweren Unfall hatte, und knapp 8 Monate im Krankenhaus lag.

Und genau aus diesem Grund werden meine Zwillinge nicht rumgeschoben, und von anderen betreut. Bis vor ein paar Wochen haben wir sie noch manchmal zu den Schwiegereltern gebracht, wenn mein Mann und ich mal etwas vor hatten. Aber nach einigen Vorfällen lassen wir das nun.

Ich habe nun zwar niemanden mehr, der mal auf die Kinder aufpasst, aber damit müssen wir leben, ist zwar schon manchmal echt blöd, das ich nix mit meinem Mann alleine machen kann, aber besser so, als völligst verstörte Kinder zu Hause.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke auch, dass man pauschal nicht sagen welche Betreuung einem Kind schadet. Was sicher nicht schadet sind mehrere Betreuungspersonen. Optimal wäre natürlich ein bestimmter Rhytmus, so dass beispielsweise an bestimmten Tagen der Woche das Kind nach Kindergarten oder Hort von einem Großelternpaar betreut wird, an den restlichen Tagen von dem anderen. Da die Kinder dann doch einen festen Rahmen haben, schadet das wohl eher nicht. Denn dann dürfte es auch für gewieftere Kinder schwer sein, die "Betreuer" gegeneinander auszuspielen.

Nicht so schön für das Kind, aber auch für alle anderen Beteiligten ist es, wenn das Kind ständig wechselnde Betreuungspersonen hat, das Kind ständig hin- und hergeschoben wird - je nachdem wer gerade Zeit hat. Das merkt man dann auch wirklich den Kindern an - ich selbst kenne so einen Fall. Und das Schlimme an diesem Fall ist, dass immer neue Betreuungspersonen oder -möglichkeiten gesucht werden müssen, weil niemand lange Lust ein so unausgeglichenes Kind immer auf Zuruf (also kurzfristig) zu betreuen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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