Motivation zum Schulbesuch?

vom 07.10.2008, 01:29 Uhr

In der ersten Klasse freut sich scheinbar noch jedes Kind auf die Schule. Im Laufe des Jahres vergeht die Lust auf Schule jedoch zusehends und spätestens im zweiten Jahr will fast kein Kind mehr freiwillig gerne in die Schule gehen. In der Pubertät wird es dann so schlimm, dass viele sogar Schwänzen und andere Probleme vorziehen, als regelmäßig die Schulbank zu drücken. Hausaufgaben gehören dann meist zu den absoluten Tabu-Themen!

Woran liegt diese Situation? An den Schülern? An den Lehrern? An den Eltern? Am Schulsystem? Was denkt ihr zu dieser Thematik? Wie könnte man die Lage verbessern?

» Hallo_erstmal » Beiträge: 69 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo!

Meine Kinder sind eigentlich immer gerne zur Schule gegangen. Erst kurz vor dem Abschluss hatten sie einen Motivationsengpass. Aber ich denke, dass ist bei allen Schülern irgendwann. Das hatte ich früher auch, dass man einfach keine Lust mehr auf Schule hat. Dass aber in der Grundschule schon die Motivation nachlässt habe ich persönlich noch nie erlebt oder gehört. In die Grundschule sind die Schüler die ich kenne immer noch gerne gegangen.

Dieser Motivationsengpass liegt nicht nur an einem, sondern an vielem. Ich denke, dass Eltern, Lehrer, Schulsystem und auch die Schüler gegenseitig daran "Schuld" sind. Ich habe meinen Kindern immer erklärt, dass sie die Schule gut abschliessen müssen, damit sie irgendwann auch einen guten Beruf erlenrnen können. Das haben sie eigentlich auch kapiert und sie haben sich auch mal mehr oder mal weniger angestrengt.

In erster Linie sollten die Eltern drauf einwirken, dass die Kinder motiviert werden, damit es ihnen später mal gut geht. Die Lehrer heutzutage haben es sehr schwer. Aber ich denke, dass auch die den Schülern klar machen können, wie wichtig gerade heutzutage die Schulbildung ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das Problem mit der mangelnden Motivation ist ja nicht alleine hier der Fall, das gibt es eigentlich quasi überall. Mancherorts mehr und andererorts weniger. Ich denke es hat häufig vor allem mit der Pubertät zu tun und einfach damit, wie Kinder bzw. Jugendliche eben "sind".

Auch als Erwachsener hat man doch häufig mal einen solchen Motivationsengpass und absolut keine Lust mehr auf seine Arbeit. Auch das haben manche häufiger, weil sie unglücklich im Beruf sind, und andere weniger, weil ihnen ihre Arbeit und Arbeitsstelle gefällt.

Insgesamt gibt es wohl nicht so viel was man dagegen machen kann. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich auch wenn man gerade wirklich gar keine Motivation hat, trotzdem aufrafft und losgeht, sei es zur Schule oder zur Arbeit. Erwachsene sind da eben wirklich "vernünftiger", weil sie wissen dass sie schließlich Geld für ihre Arbeit bekommen und eine Verantwortung gegenüber ihrem Betrieb haben. Kinder oder Jugendliche dagegen haben teilweise dieses Verantwortungsbewusstsein nicht und sehen auf der anderen Seite auch nicht die Wichtigkeit der Schule und der Bildung die dort vermittelt wird.

Wenn man Geschichten vom Tellerwäscher zum Millionär hört nimmt man sowas sicher auch gerne mal als Rechtfertigung und erhofft sich einfach, auch so seinen Weg zu meistern. Deswegen finde ich es auch wichtig was Diamante gesagt hat, nämlich das man seinen Kinder klar machen muss das Bildung wirklich wichtig für den Werdegang ist. Natürlich muss man dabei etwas aufpassen und sollte keineswegs versuchen die Kinder unter Druck zu setzen, das führt auch nur zur Demotivation. Auch sollten Eltern sich für die Schule ihrer Kinder interessieren, auch in der zehnten Klasse hört man gerne ein Lob wenn man es mal geschafft hat in Mathe eine zwei zu schreiben.

Von seiten der Schulen kann man schwerlich etwas sagen. Es sieht je nach Schule und je nach Lehrer ja eben sehr unterschiedlich aus. Manche Lehrer, vor allem jüngere, geben sich sehr große Mühe und machen teilweise ganz tollen Unterricht - gegen die Rebellion in der Pubertät kommen sie aber trotz größter Bemühungen nicht ran. Insgesamt würde ein wenig frischer Wind dem Bildungssystem meiner Meinung nach schon gut tun - aber wie will man soetwas realisieren, zumal Bildungspolitik auch noch Ländersache ist.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

Ich bin immer der Meinung, dass man nicht zum Schulbesuch motiviert werden sollte. Man sollte schnell selbst feststellen, dass man sich selbst nur schaden würde, wenn man die Schule nicht besucht oder sie nicht so ausführt, wie man es sollte. Man lernt schließlich nicht für andere, sondern nur für sich selbst und es stehen einen alle Türen offen, wenn man einen guten Abschluss macht.

Man muss in den meisten Fällen auch nicht nach Gründen suchen, wieso es keinen Spaß macht. Die meisten Kinder haben schlichtweg keine Lust. Natürlich wird es auf das Schulsystem, die Lehrer, das Fach geschoben. Aber letztendlich liegt es meist an ihnen selbst, eben an der Lustlosigkeit und dem fehlenden Interesse. Da hilft es nicht, das die Eltern nerven, sondern eben nur, dass man oben genanntes versteht und verinnerlicht.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Warum kleine Kinder in die Schule wollen ist klar für mich, weil sie einfach neugierig sind und sich sehr erwachsen fühlen, weil sie nun auch in die Schule gehen, wie die "Großen". Bei den meisten verschwindet diese Lust nach den ersten Tagen, weil die Schule einfach nicht das ist, was sie sich vorgestellt hatten, dass kann die verschiedensten Gründe haben (keine Freunde, zu strenge Lehrer...). Aber man muss auf einer sehr wichtigen Aspekt nicht vergessen und zwar die Noten, die dann in der dritten Klasse eingeführt werden. Wenn Schüler schlechte Noten schreiben, dann demotiviert sie das extrem und erst Recht, wenn sie genau wissen, dass sie genug gelernt haben und eben umsonst. Es schleicht sich schnell der Gedanke ein, dass Lernen sowieso Nichts bringt und deshalb lässt man es einfach und gibt sich mit den Noten zufrieden, die man bekommt.

Ich würde überhaupt nicht sagen, dass Schüler überfordert werden; eher im Gegenteil, denn in der Grundschule musste ich nicht einmal zu Hause wirklich lernen, um Einsen in den Arbeiten zu schreiben.

Die der Pubertät ist die Schule einfach uncool, denn wer wirklich für die Schule lernt und sich arrangieren will, der wird einfach als Streber angespemeplt und ich kann aus Erfahrung und Beobachtungen sagen, dass das wirklich kein Ehrentitel ist. Andere Schüler sehen auch, wie es den Sterbern dann geht und wie sie gemobbt werden und wollen natürlich nicht auch gemobbt werden. Deshalb sagen sie sich einfach dass Schule unnötig und uncool ist. Die meisten wahrscheinlich auch aus Gemütlichkeit, die gerade in der Pubertät bei den ganzen Stimmungsschwankungen eine wichtige Rolle spielt.

Abgesehen von diesen ganzen Aspekten werden viele Schüler auch einfach von anderen Dingen abgelenkt, die mehr Spaß machen. Die Einen vom Fußball und die anderen vom Fernsehr und Computer. Sie denken gar nicht darüber nach, dass sie sich selber die Zukunft zerstören und haben auch keinen, der es ihnen sagt oder sie darauf aufmerksam macht.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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