Mein Sohn erstickte fast

vom 02.10.2008, 07:36 Uhr

Hallo,

gestern ist uns was schreckliches passiert. Ich hätte nie gedacht mal in so eine Situation zu kommen. Bei uns gab es Braten zum Abendessen und mein Sohn wollte probieren. Er isst sonst wenig Fleisch und ich war froh, das er mittlerweile alles mal probiert. Er nahm ein Stück in den Mund und trank dann etwas, er hat wohl nicht gekaut und schon ist es passiert. Sein großes Stück Fleisch hin fest. Er gluckste und schrie, rannte zur Toilette.

Ich dachte mir gleich er hätte sich verschluckt, aber ihm blieb auch die Luft weg. Geistesgegenwärtig schüttelte ich ihn, er bekam blaue Lippen und Schweiß auf der Stirn. Ich war hin und her gerissen, lasse ich in im Bad liegen und rufe den Arzt an? Oder helfe ich ihm das Stück zu erbrechen. Bei jedem Atemzug rasselte es und er hatte totale Panik. Der Kampf mit dem Fleisch ging wohl ein paar Minuten, bis ich dachte er schafft es nicht alleine. Er weinte und schrie, da rief ich den Notarzt, der dann auch kam. Das ganze dauerte 15 Minuten und zwischen jedem halbherzigen Atemzug schrie und wimmerte er, ich wusste nicht wie ich ihm helfen sollte. Auf einmal sagte er, ich solle Papa sagen, das er ihn liebt, wenn er jetzt stirbt. Da begann dann meine Panik erst recht.

Ich hatte solche Angst wie noch nie, und vor allem das ich hilflos daneben hockte. Dann kam der Rettungswagen und noch ein weitere Wagen mit Arzt, ich rannte zur Tür, und in dem Moment stand mein Sohn schweißgebadet hinter mir-Mama es kam raus!

Dann sackte er zusammen und weinte vor Schreck noch toller. Der Notarzt schaute sich meinen Sohn trotzdem an, sicher ist sicher. Nachdem seine Schnappatmung aufhörte, und sich Puls und Blutdruck beruhigt hatten war im Grunde alles okay. Der Notarzt hörte sich noch genau seine Lunge an. Denn bei so einem verschlucken können kleine Teile der verschluckten Nahrung sich lösen und in die Lunge geraten. Das ist dann möglich, das er eine Lungenentzündung bekommt, und wir sollten drauf achten, ob er in der Nacht beginnt zu husten. Das tat er Gott sei Dank nicht.

Ich hatte solche Angst um ihm, und ich wusste plötzlich nichts mehr was man mal gelernt hat. Ich konnte nicht mal mehr meine Straße am Telefon richtig sagen. Als dann sein Stück Fleisch raus kam dachte ich, oh man, nun hast du den Arzt umsonst gerufen, aber der Notarzt sagte, es ersticken tatsächlich immer noch Kinder und Menschen an Lebensmitteln oder anderen Sachen die in den Mund rutschen, von daher immer anrufen und sich nicht schämen wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo Yvonne!

Das war ja ein Schrecken. Ich habe richtig Gänsehaut beim Lesen bekommen. Zum Glück ist alles gut ausgegangen.

Aber um Kinder macht man sich schon Sorgen. Ich kenne das auch. Es war zwar kein Verschlucken, aber meine Kinder litten beide an Pseudokrupphusten. Und da waren Erstickungshustenanfälle an der Nachtordnung. Denn die anfälle haben sich auf Nachts beschränkt und immer, wenn alles tief und fest schlief.

Aber Todesangst um sein eigenes Kind zu haben ist schon etwas , was man seinem ärgsten Feind nicht wünscht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Auha, das ist ja eine üble Geschichte, als Allergiker und Asthmatiker habe ich meiner Mutter auch den ein oder anderen Schrecken dieser Art bereitet, damals war es immer wichtig mich zu beruhigen, was eben bei einer asthmatischen Atemnot hilfreich ist, aber auch bei so einem Verschlucken ist es sinnvoll beruhigend auf das Kind (oder auch den Erwachsenen) einzureden.

Beim Verschlucken, habe ich mal gelernt, gibt es diesen Heimlich-Handgriff, dabei umfasst man den Oberbauch des sich verschluckthabenden unterhalb des Brustkorbes von hinten mit den Armen und zieht diese dann ruckartig nach zurück. Genauer beschrieben in der Wikipedia (Heimlich Handgriff).

Nachtrag

Es ist immer sinnvoll gelegentlich mal einen Erste-Hilfe-Kursus zu besuchen, der letzte war vermutlich zum Führerschein, es gibt auch Kurse, in denen man lernt, wie man Kindern in Notfällen hilft, das ist sehr sinnvoll, weil man dann einen Anhaltspunkt hat, was man tun kann, dadurch einfach ein klein wenig ruhiger bleiben kann und dadurch dann auch denjenigen besser unterstützen und beruhigen kann, der grade in Not ist.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da wird es einem ja schon beim Lesen ganz anders. Ich bin so froh, dass es noch gut gegangen ist.

Du hast richtig gehandelt. Wenn ein Kind in Gefahr ist, soll man ohne zu zögern den Notarzt rufen. Das gilt z.B. auch für Wespenstiche im Rachenbereich.

Ich habe schon eine ähnliche Geschichte gehört. Eine Frau betreute ein Baby, als sich dieses plötzlich verschluckte (das Baby hatte Schnupfen und der Hals war verschleimt). Als das Baby keine Luft mehr bekam, erinnerte sich die Frau, dass man in diesem Fall dem Baby ins Gesicht pusten muss. Das Baby erschrickt dadurch, atmet ein und kann abhusten. Dank dieses Wissens ist dieser Fall gut verlaufen.

Erstickungsanfälle sind immer ein Fall für den Notarzt. Aber es ist gut, wenn man sich mit Erste Hilfe auskennt und bis zum Eintreffen des Notarztes helfen kann. In Bücherreien gibt es anschaulich bebilderte Bücher zu diesem Thema. Noch besser wäre ein Erste Hilfe Kurs (denn das was man vor der Führerscheinprüfung gelernt hat, dürfte bei den meisten längst vergessen sein. Bei mir war dieser Kurs ziemlich oberflächlich).

Ich wünsche dir alles Gute und dass du dich von diesem Schock gut erholst.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallöchen,

Das ist wirklich kein schönes Erlebnis und es ist schön, dass es scheinbar dennoch gut ausgegangen ist. In solchen Situation macht es sich immer gut, wenn man Ruhe bewahrt damit man einiger Maßen klar denken kann.

Auf einmal sagte er, ich solle Papa sagen, das er ihn liebt, wenn er jetzt stirbt.

Ich denk er hat keine Luft bekommen,wie kann er dann reden?

Das sind aber Situationen in die will man eigentlich nicht kommen. Und es kann durchaus sein, dass dein Sohn schon ordentlich gekaut hat, manchmal verhängt sich sowas trotzdem schlimm.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo Winny,
ein bisschen Luft bekam er ja, sonst hätte er die 15 Minuten ja nicht überlebt. Nur war es sehr schwer und nur so kurze Schnappatmung, weil es so rasselte und anscheinend sehr weh tat.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ist mal wirklich eine erschreckende Situation für euch gewesen und ich habe auch schon beim lesen eine richtige Gänsehaut bekommen und war ganz gepackt. In so eine Situation möchte nun wirklich niemand kommen und ich bin froh, dass es schliesslich doch gut ausgegangen ist.

Auf jeden Fall ein guter Tipp, den du ja zum Glück verwendet hast: Immer den Notarzt rufen, denn es kann sein, dass es mal wirklich nicht rausgeht, das Stück und dann kann das sehr schnell schief gehen. In solchen Fällen weiss der Notarzt bescheid, aber es ist natürlich gut sehr viel zu wissen, in Sachen erste Hilfe, da solche Erstickungen nur über Minuten gehen können und dann ist man schon erstickt.

Aber vor allen Dingen: Auch wenn man ein wenig Ahnung davon hat und einen guten erste Hilfe Kurs besucht hat, IMMER den Notarzt rufen.

Dies hat uns auch die Polizei gesagt. Man sollte immer Bescheid sagen und anrufen, wenn man meint, dass z.B. eine Schlägerei ausbrechen könnte, oder wenn einem jemand nicht geheuer erscheint. Denn so hat die Polizei Anhaltspunkte bei z.B. einer Entführung und kann wissen wer der Täter ist oder wie der Täter ausgesehen hat.

» MattiS.D-Sign » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei uns im Nachbarort ist mal ein Kind, welches 7 oder 8 Jahre alt wr, an einem Stück Fleischwurst erstickt, und dann leider auch gestorben.

Auch ich kenne das von meiner Tochter. Seitdem sie vom Tisch mit ißt, waren Verschluckungsanfälle an der Tagesordnung. Bei ihr lag es daran, das sie einfach sehr gierig war, und das Essen nicht genug gekaut hat, und dann hat sie sich verschluckt. Sie hat dann gewürgt, geheult und geschrien, und sie wurde dann dunkelrot im Gesicht und hat keine Luft mehr bekommen. Wir haben sie dann immer mit dem Kopf nach unten gehalten, und ihr auf den Rücken geschlagen, und wenn das nichts geholfen hat, dann habe ich ihr den Finger in den Hals gesteckt, sodas sie erbrechen konnte.

Das kam etwa 2 mal am Tag vor, und das ganze ging etwa 2 jahre lang, wir hatten also schon Erfahrung damit. man musste sie beim essen immer gut beobachten, und man durfte sie auch keinen Augenblick alleine lassen. Zum Glück mussten wir nie den Notarzt holen, weil es spätestens, wenn ich ihr den Finger in den Hals gesteckt habe, raus kam.

Bei meiner anderen Tochter ist es nur einmal letztes Jahr passiert, da war sie 3 Jahre alt. Wir waren auf einem Fest, und sie hatte eine Bratwurst mit Brötchen gegessen. Sie stand hinter uns, und wir hatten es nicht mitbekommen. Als ich mich umdrehte, stand sie da, die Augen weit aufgerissen, war am würgen, und sie war schon so etwas blau, zumindest ihre Lippen hatten schon eine bläuliche Farbe. Also Kind genommen, mit dem Kopf nach unten über eine bank geschmissen, und den Finger in den Hals gesteckt. Sie hat währenddessen noch nicht mal geschrien oder geweint. Und ihre Wurst wollte sie auch nicht mehr essen.

Aber wenn es doch sehr schlimm ist, auf jeden Fall den Arzt rufen, das ist schon sicherer

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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