Nichte weint um ihre Oma!

vom 15.09.2008, 21:11 Uhr

Hallo,
ich habe gestern zufällig einer meiner Nichten getroffen und sie war ganz schön abwesend und traurig. Hat mir aber nicht erzählt was los ist, zur Erklärung sie ist neun Jahre alt und wir haben sonst ein gutes Verhältnis zueinander. Ihre Tante erzählte dann was los ist. Von meiner Nichte die Oma, der ging es gestern wohl nicht gut und bat meine Nichte mit dem Hund zu gehen von ihrer Oma. Als sie dann zu ihrer Mutter zurück ging und Tränen in den Augen hatte fragte ihre Mama as denn los sei. Meine Nichte weinte und machte sich solche Sorgen um ihre Oma, weil es ihr doch so schlech ging.

Da platze der Mama sogesehen der Kragen und weihte ihre Tochter und ihren Sohn ein, dass es ihrer Oma nur so schlecht ginge weil sie zuviel getrunken hatte und das tut sie öfter. Sie wollte nur nicht mehr ihre Kinder in den Glauben lassen das alles durch ihre Krankheit sie hatte vor ein paar Jahren Darmkrebs denken das es ihr dadurch so schlecht geht sondern weil sie durch eine Aussage ihres Arztes, es könnte sein das der Krebs zurückgekommen ist, wieder angefangen hat zu trinken und das wohl nicht wenig und sobald der Pegel wieder sinkt es ihr unheimlich schlecht geht und auch sehr schlecht dann aussieht.

Wie seht ihr das würdet ihr eure Kinder auch dann einweihen ich finde es total okay das sie das gemacht hat denn schließlich ist ihre Oma ja nicht krank sondern hat nur wieder angefangen zu trinken, aber ab welchem Alter kann man es den Kindern zutrauen meine Nichte ist neun Jahre alt und mein Neffe ist elf Jahre alt. Ich denke sie sind schon alt genug um zu begreifen das es ihr nicht durch eine Krankheit so schlecht geht sondern durch trinken.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Deine Nichte ist sicher alt genug um verstehen zu können, dass das Trinken schädlich ist. Doch ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob es richtig ist ihr die volle Wahrheit zu sagen. Offensichtlich liebt deine Nichte ihre Oma sehr. Wenn man ihr die Wahrheit zu grob beibringt hat das eventuell negative Auswirkungen auf die Beziehung zur Oma (oder auch zur Mutter). Ich kann mir schon vorstellen, dass deine Nichte zumindest verwirrt war. Sie hat Mitgefühl mit ihrer Oma. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Mutter darüber wütend geworden und hat daraufhin die Wahrheit erzählt. Damit vermittelt man eventuell dem Kind, dass es nicht Mitleid haben soll, weil die Oma selbst Schuld ist. Und genau das finde ich bedenklich. Wenn man einen Kind die Wahrheit sagt, dann sollte man das sehr gefühlvoll und vor allem respektvoll machen. So wie es sich angehört hat, ging war dies nicht der Fall. Sicher ist trinken kein gutes Vorbild, aber trotzdem sollte man die Oma respektvoller behandeln. Sie braucht auf jeden Fall Hilfe und daher ist das Mitleid deiner Nichte angemessen finde ich.

Kinder merken schnell, wenn man über jemanden eine negative Meinung hat. Das kann sich langfristig auf die Kinder auswirken und Beziehungen verschlechtern. Möglicherweise hätte ich dem Kind auch die Wahrheit gesagt, aber ich hätte es in einem anderen Ton gemacht.

Ich hoffe dass ich alles richtig aufgefasst habe. Falls nicht, dann kannst du mich gerne korrigieren.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich schließe mich da kengi an. Das Einweihen finde ich okay, aber es kommt in deinem Beitrag tatsächlich so rüber, als habe die Tante das in einem eher abfälligen Ton geäußert bzw. gesagt, dass es "nur" am Trinken liege.

Das Mitleid ist eigentlich schon angebracht, denn Alkoholismus ist auch eine Krankheit und mindestens genau so schwer loszuwerden wie eine Krebserkrankung.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hi zusammen.

Prinzipiell finde ich auch, dass man Kinder ruhig einweihen kann. Dies sollte aber sehr behutsam passieren. Es liest sich tatsächlich so, als wäre die Mutter von der um die Oma besorgten Tochter genervt und hätte ihr deshalb "reinen Wein eingeschenkt." Damit diese aufhört sich um die Oma Sorgen zu machen, und erkennt wie "schlecht" die Oma eigentlich ist, und dass alles ihre eigene Schuld ist. Aus diesen Motiven heraus sollte man aber auf keinen Fall ein Kind einweihen, denn da kann man sich vorstellen, in welche Richtung das Gespräch gegangen ist. Da war wohl kaum etwas von Verständnis für die Oma da.

Du schreibst, dass die Oma wieder angefangen hat zu Trinken, weil der Arzt ihr sagte, der Krebs sei zurück. Gerade in einem solchen Moment aber doch braucht diese Oma wirklich jede Unterstützung der Familie. Da ist es sicher falsch mit dem Finger auf die Oma zu zeigen und sie für den Alkoholismus zu verurteilen. Mit Krebs ist nicht zu spaßen und wenn sich die Person dann noch dem Alkohol zuwendet, ist es erst recht gefährlich, da sie alle Kraft zur Bekämpfung des Krebs aufbringen sollte. Wichtig wäre es also für die Oma, die Unterstützung der Familie zu bekommen, um schnell mit dem Trinken aufzuhören und sich dann der Bekämpfung des Krebs zu widmen.

In diesem Zusammenhang wäre dann auch die Aufklärung der Kinder wichtig, damit sie verstehen können, warum die Oma trink und plötzlich so schrecklichen Mundgeruch hat (Denn sein wir mal ehrlich, Alkoholiker riechen schrecklich aus dem Mund). Und dass die Oma krank ist und Hilfe braucht. Aber so wie es bei deiner Nichte gelaufen ist, war es sicher falsch.

Gruß Endy

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
ich war ja nicht dabei als sie meiner Nichte und meinen Neffen eingeweiht hat, aber ich denke das sie es mit dem nötigem Feingefühl gesagt und auch versucht hat es so zu vermitteln. Also davon gehe ich aus, ich denke das sie die Wut über ihrer eigenen Mutter zurück gesteckt hat und versucht hat zu erklären warum alles so ist.
Liebe Grüße
dauschi

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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