Wahrer Erfinder des IPods vorgestellt

vom 08.09.2008, 23:49 Uhr

Ja, Apple hat den IPod eigentlich gar nicht richtig erfunden! Kane Kramer ließ sich bereits 1979 einen Musikabspieler im Scheckkartenformat patentieren. Nur leider ging ihm 1988 das Geld aus und er konnte sein angemeldetes Patent deshalb nicht mehr verlängern. Deshalb wurde dieser Gedanke der Erfindung sozusagen "Allgemeinrecht", also frei für jedermann. Später griff Apple diese alte Idee sozusagen auf.

Aktuell ist das Ganze deshalb, weil Kane Kramer (übrigens ein Brite) von Apple zu einer Zeugenaussage nach Kalifornien eingeladen wurde, dort wurde er dann offiziell als "Erfinder des IPods" vorgestellt. Eine finanzielle Beteiligung am IPod bekommt er wohl nicht, eine kleine Summe sozusagen als "Ruhigstellung" wurde im gewährleistet.

Beim Artikel der dailymail findet man auch eine Zeichnung des Prototypen von 1979, welche dem heutigen IPod doch schon recht ähnlich sieht.

Solche Geschichten sind bereits öfter geschehen (man erinnere sich an den Erfinder des Tetris-Spiels), und rein rechtlich ist das wohl auch alles in Ordnung. Aber ehrlich gesagt finde ich es einfach sehr schade für den Mann und relativ unfair, dass er keine wirklich nennenswerte Summe erhalten zu haben scheint.

Dass übrigens früher oder später die Entwicklung von einem möglichst kleinen Musikabspielgerät Wirklichkeit geworden wäre, egal ob Kramer die Idee damals hatte oder nicht, ist mir auch klar. Aber wenn man mal die damalige Zeichnung mit dem heutigen IPod vergleicht, wird man schon eine Übereinstimmung finden die meiner Meinung nach eindeutig darauf verweist, dass dieses ehemalige Patent seinen Teil dazu beigetragen hat.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo an alle!

Mal wieder so eine Nachricht aus dem Internet oder dem Elektro Bereich wo der Erfinder einer genialen Idee leider einfach leer ausgeht. Das echt pech. Unglaublich. Naja, eigentlich würde ich sagen da kann Apple doch einfach mal was springen lassen, oder? Aber wer hat schon was zu verschenken. Windows wurde auch geklaut, der Erfinder vom Walkman ist glaub ic hauch leer ausgegangen. Wobei der ERfinder des SMilies reich wurde. So ist das eben.

» Jokopi » Beiträge: 144 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist natürlich, wie bereits vor mir erwähnt, sehr schade für den Herrn Kramer.

Aber viele innovative Ideen (der Zeit entsprechend innovative) werden oftmals entweder bereits vor der Patentierung "entwendet" oder aber, wie in diesem Fall, später. So haben die Erfinder, von so ziemlich allen Sachen, die uns das Leben heutzutage einfach machen, beziehungsweise nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken sind, fast garnichts durch ihre Idee. Entweder setzt es ein anderer um oder aber die Idee gewinnt erst nach dem Tod an Popularität. Das ist wie mit Kunstwerken, sobald der Künstler verstirbt steigt der Preis in die Höhe, wie eine Rakete.

Naja, ich denke nicht, dass Apple da viel was abgeben wird, immerhin ist alles rechtlich gesehen korrekt gelaufen und die kleine Summe, die der Herr Kramer erhalten hat wurde höchstwahrscheinlich auch nur ausgegeben, damit es später keinen Stress gibt, mit irgendwelchen Klatschblättern, die dann behaupten es wurde gestohlen oder ähnliches (ich denke jetzt an eine recht berühmte Zeitung, die grade Sonntags oft in den Briefkästen vieler Deutscher ankommt und nicht gerade für ihre gründlichen Recherchen bekannt ist ;))

Schade drum eigentlich, aber es ist immer so, hat man kein Geld, kann man auch keins bekommen, wenn man etwas erreichen will muss man etwas investieren, hat man nichts zum investieren, schnappen einem die anderen das größte Stück von Kuchen vor der Nase weg :(

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» Fitz » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,97 »



Sicher ist das ärgerlich für den Mann, aber auch wenn er diese Idee schon hatte, hat er dennoch kein Recht auf einen Teil des Erfolges. Es steckt harte Arbeit dahinter ein solches Unternehmen aufzubauen, auch kostet es Kreativität es in dieses Licht zu rücken, mit Qualität und Kundenfreundlichkeit. Apple hat die Erfindung genutzt, aber ist nicht nur aus ihr reich geworden. Abgesehen davon denke ich schon, dass der wahre Erfinder es versucht hat, sich eine Existenz aufzubauen, aber es einfach nicht geschafft hat, im Gegensatz zu Apple und man kann auch nicht von einer Kopier sprechen, denn der iPod ist extrem weit in der Microtechnik und es ist kaum vorstellbar, dass Herr Kramer schon das alles berücksichtig hatte.

Für mich hat Apple den Erfolg verdient und ist auch Keinem etwas schuldig. Sie haben geforscht und entwickelt, um auf den heutigen Standart zu kommen. Eine Idee ist eben nicht alles, die Umsetzung dagegen schon.

lg
david

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja, den Kerl jetzt als "Erfinder des iPods" zu bezeichnen ist doch etwas weit hergeholt. Er hat eine Konzeptzeichnung gemacht und eine kleine Firma gegründet, die das Teil dann entwickeln sollte. Wenn ich den englischen Artikel richtig gelesen habe, dann konnte das Teil was sie hatten schon ganze 53 Sekunden Musik speichern und wiedergeben, das Geld was er von Apple bekommen hat, hat er für eine Beratungsleistung erhalten, er hat einen Tag lang mit Leuten von Apple geredet und dafür Geld bekommen. Also kein Freikaufen von Seiten Apple.

Es ist also nicht so, wie es hier den Anschein erweckt, dass der Herr Kramer einfach pleite gegangen ist, Apple sich die Unterlagen besorgt hat, ein wenig am Design geschraubt und dann den iPod verkauft hätte. Von Apple steckt da ein grosser Entwicklungsaufwand hinter.

Ich selber hatte auch schon so manche Idee, die dann kurz früher oder später von jemand anderem umgesetzt wurde, da ich niemandem davon erzählt hatte, ist es wohl einfach so, dass manche Dinge einfach logische Weiterentwicklungen sind, die dann erscheinen, wenn "die Zeit dafür reif ist". Siehe zum Beispiel SMS-Guru, ich hatte eine ganze Zeit lang drüber nachgedacht so eine Wissenshotline einzurichten, dazu reicht ja eigentlich schon eine WG, in der aufgrund verschiedener Arbeits- und Schlafenszeiten immer einer in der Nähe des Computers mit der Wikipedia ist. Oder Micropayment per 0190 Nummer, hatte ich mal mit einem Kumpel drüber geredet, vor gut 10 Jahren. Er hatte aber kein Interesse so etwas mit mir umzusetzen, er wollte das aber einem seiner Kunden vorschlagen ..

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Jokopi & Fitz
Natürlich - die meisten Erfinder, wenn nicht sogar alle, verdienen nie etwas an ihren Erfindungen und gehen immer, aber wirklich immer leer aus! Gibt`s überhaupt Erfinder, die nicht im Armenhaus landen?

Natürlich legte Kramer die Grundlagen für den iPod, zweifelsohne. Aber man sollte hier auch mal die Relation in der Hinsicht bewahren, dass es sich um eine konzeptionelle Idee handelte und Kramer eben seiner Zeit voraus war (um es positiv auszudrücken) die Apple eben zum gegebenem Zeitpunkt aufgriff.

Aber das ganze ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme wie ihr es euch hier erträumt - und selbst wenn es nicht so ist gehen die eigentliche Erfinder eben oft nicht als Gewinner vom Feld, da ihnen sonst halt das Patent für einen Bruchteil des "eigentlichen Werts" abgekauft wird. Bruchteil, weil sich damit am Ende wesentlich mehr Geld machen lässt - aber man sollte auch mal Bedenken dass eine gute Idee nicht alles ist solang man diese nicht unters Volk bringen kann.

Simples Beispiel: Der Advanced Amiga Architecture / AAA Chipsatz war der beste seiner Zeit und dieser weit voraus - und trotzdem ging Commodore pleite, weil eben außer der guten Idee der Rest Scheiße war (um es so offen zu sagen), angefangen beim Management, aufhörend beim Marketing. Ergo: Dann hätte Kramer eben das Patent behalten und weiter in seiner Klitsche daran herumgebastelt - trotzdem hätte der iPod, der vor allem durch iTunes beflügelt wurde, niemals diesen Erfolg gehabt ohne Apple im Hintergrund.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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