Fragen zu Hunden

vom 27.08.2008, 21:03 Uhr

Hi,

zuerst möchte ich mich für den Titel entschuldigen, aber ich möchte nicht extra mehrere Threads auf machen.

Meine Eltern wollen derzeit ein Haus kaufen, an welchem ein sehr großer Garten angeschlossen ist, somit erlauben sie mir einen Hund zu halten. Jedoch bin ich mir derzeit unsicher, welcher Hund für mich in Frage kommt, da ich mehrere Hundearten schön finde. Zum einen wäre da der Golden Retriever welcher mein Favorit ist, auf der anderen Seite noch ein Schäferhund. Was sind so ca. die "Vor- und Nachteile" (bzw. Ansprüche) beider Hunde?

Wenn es dann so weit ist, was muss ich bei der Erziehung der Hunde beachten? Gibt es da Spezielle Techniken und Tricks um dem Hund z.B. das "Stöckchen holen" beizubringen? Ich weis, dass es sehr viele Bücher über Hunde und deren Erziehung gibt, aber welches ist eurer Meinung nach Empfehlenswert?

» Flyer » Beiträge: 139 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Flyer,

da es dein erster Hund ist, kannst du sehr viel falsch machen in der Erziehung. Vor allem, wenn du dir einen Welpen zulegen möchtest. Ich habe damals bei meinem gedacht, dass der auch so einfach wie die Hunde meiner Großeltern zu erziehen wäre. Fehlgelegen. Mache dich lieber jetzt schon auf die Suche nach einem guten Trainer. Also ein Trainer, der Leinenruck, Stachelhalsbänder, Erziehungshalsbänder und Teletakt (Stromhalsbänder) sowie vielleicht sogar Schläge kategorisch ablehnt.

Vor allem: investiere lieber gleich am Anfang das Geld für eine gute HUndeschule bevor du nach 6 Monaten einen randallierenden Rambo hast, der ständig in der Leine hängt und dich nicht beachtet. Später kannst du das zwar noch umkonditionieren aber es ist zum einen langwierigiger und zum anderen wars einfach vermeidbar.

Animal Learn kann ich da empfehlen und wenn du schreibst, woher du bist, hab ich da vielleicht sogar ein paar Tipps bzgl. guter Hundeschulen. Kann dir auch ein anderes Forum extra für Hunde empfehlen. Link gibts per PN.

Ein Goldi bzw. Schäferhund kann je nahc Erziehung absolut bescheiden sein oder einfach klasse. Eben je nach Behandlung und Erziehung. Tja, Vor- und Nachteile von beiden Rassen. Beide wollen, wie andere Hunde auch, beschäftigt und gearbeitet werden. Könnt mir vorstellen, dass man den Goldi mehr bürsten muss, da langes Fell? Sind glaub ich beides nicht wirklich Anfängerhunde (die es ja eigentlich sowieso nicht gibt). Willst du denn einen Welpen oder einen erwachsenen Hund?

» arveldis » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn du es "richtig" machen möchtest, dann such dir einen Hund aus, der zu dir passt. Hier kann dir keiner sagen, welcher das ist. Natürlich sollte dir der Hund gefallen, aber nur "schönfinden" ist nicht ausreichend für ein harmonisches Miteinander. Beide Hunde brauchen viel Bewegung und wollen sowohl gefördert als auch gefordert werden. Ihnen macht suchen, apportieren eben arbeiten unheimlich viel Spaß, sie lernen gern neues dazu. Evtl solltest du dich ein bisschen über Agility informieren. Google/ Wikipedia ist hier dein Freund. Auch bei den Unterschieden dieser beiden, von dir favorisierten Rassen ist Wikipedia sehr hilfreich.

Bist du eher ein Langschläfer und Faulenzer ist ein Mops bei dir vielleicht eher angebracht. Bist du immer draussen, mit dem Fahrrad unterwegs und hast da die Möglichkeit deinen Hund mitzunehmen, kannst du einem Schäferhund oder Retriver durchaus das bieten, was er braucht. Ein Garten allein ist kein Kriterium für oder gegen einen Hund. Auch ein großer Garten wird deine auserwählten Rassen nicht sehr lang ausreichend Beschäftigung geben. Es ist durchaus möglich einen Schäferhund oder Retriver in einer Stadtwohnung zu halten. Aber man muss ihnen die Möglichkeit geben wenigstens 1 mal am Tag für mindestens 2 Stunden am Stück richtig Auslauf und Beschäftigung bieten.

Egal welchen Hund du dir anschaffst, ich rate dir n eine Hundeschule zu gehen. Gerade da du scheinbar keine Ahnung von Hunden überhaupt und von ihrer Erziehung speziell hast, ist es wenig sinnvoll mit einem Buch einen Hund zu erziehen. Schlecht erzogene Hunde gibt es genug auf dieser Welt und richtig Freude wirst du nur an einem gut ausgebildeten Hund haben. An einem, der auf deinen Befehl hört. Der weiß, wie man "Fuß" geht und dich nicht bei jedem Spaziergang quer durch den Wald zerrt, weil er ein kaninchen gewittert hat. Tu dir, deinem Hund und deinen Mitmenschen den Gefallen und geh in eine Hundeschule. Die ist ihr Geld jeden Cent wert. Erziehung ist nämlich nicht nur dem Hund einen Befehl geben sondern auch, ihn zu führen. Du bist das Leittier. Wenn du das deinem Hund nicht beibringen kannst, wird er in entscheidenden Situationen selbst die Führung übernehmen und nicht auf dich hören, weil er das Gefühl hat, du bist nicht in der Lage Rudelführer zu sein.

"Stöckchenbringen" kannst du deinem Hund zwar beibringen, viel schöner ist es aber, wenn ihm dieses Spiel auch gefällt. Spiele für Hunde gibt es eine Menge. Manche fangen lieber Frisbeescheiben, andere gehen lieber schwimmen, jagen Tennisbällen hinterher oder haben Spaß am suchen von gegenständen. Erlaubt ist, was euch gefällt.

Du klingst noch recht jung. Bitte bedenke vor der Anschaffung eines Hundes unbedingt an die Folgen. Ein Hund kann krank werden. Und dann ist es egal, ob es Sonntagmorgen um 8 Uhr ist und du gerade erst 1 Stunde im bett liegst, weil du in der Disco warst. Ein Hund ist immer da und wartet auf deine Rückkehr. Er verschwindet nicht, wenn du ihn nicht brauchen kannst und erscheint, wenn du gerademal Zeit für ihn hast. Ein Hund möchte auch nach draussen sein geschäft erledigen, wenn es regnet, als würde es eine zweite Sintflut geben. Ein Hund kann nicht in alle Urlaubsländer mitgenommen werden bzw. sind die Formalitäten oft kompliziert. Bleibt er hier, muss für diese Zeit ein Sitter oder Pensionsplatz gefunden werden.

Ein Hund bedeutet Verantwortung. Für ihn, für dich, für deine Familie und für euer Umfeld. Sei dir dessen bewusst und suche dir einen Hund, der wirklich zu euch passt. Sonst seit weder ihr noch der Hund glücklich und die Tierheime sind leider schon viel zu voll mit den Fehlentscheidungen anderer Menschen zu einem Tier.

» Atlatonin » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,53 »



Hallo Flayer,

Ich finde es toll, dass du dich schon vor der Anschaffung über die Hundehaltung und -ausbildung informieren möchtest. Das ist nämlich nicht selbstverständlich. Ich würde dir auch den Besuch einer Hundeschule anraten. Es gibt viele Trainer, die auch bei der Rassenwahl behilflich sein können. Wenn du in einem Gespräch deine Anforderungen und Erwartungen an den Hund schilderst kann dir ein Trainer vielleicht helfen, die passende Rasse zu finden.

Du kannst aber auch zusätzlich Hundehalter befragen, was sie mit ihren Hunden unternehmen, über den Pflegeaufwand,... Da kannst du auch hilfreiche Informationen bekommen. Es gibt auch, wie du schon gesagt hast, viele Bücher zum Thema "erster Hund". Nur leider habe ich da keine Erfahrungen, welche Bücher für dich besonders geeignet sind. Aber du könntest dich vielleicht in einem "richtigen" Hundeforum umsehen/ umhören: hier. Wenn du googlest findest du noch mehr Foren. Da kann dir bezüglich Literatur sicher geholfen werden.
LG Baerlie

» baerlie1201 » Beiträge: 298 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

meiner Meinung nach ist ein Schäferhund auf keinen Fall ein Anfängerhund! Er braucht eine konsequente Erziehung und eine starke Hand. Damit sind keine Schläge gemeint, aber eben ein selbstsicheres Herrchen/Frauchen, denn diese Hunde können bei falscher Haltung und falscher Erziehung sehr gefährlich werden. Nicht umsonst setzt die Polizei meist Schäferhunde als Polizeihunde ein. Von einem Schäferhund würde ich dir also abraten.

Ein Golden Retriever ist schon eher etwas für Unerfahrene. In der Regel haben sie ein ruhiges Gemüt und sind sehr anschmiegsam. Diese Hunde werden oft als Therapiehunde eingesetzt, eben wegen ihren Charaktereigenschaften. Aber auch ein Hund wie dieser braucht eine gute Erziehung.

Ein Patentrezept, wie du nun einem Hund das Stöckchen holen beibringst gibt es jetzt in dem Sinne nicht. Das ist auch so über einen Text total blöd zu erklären und zu beschreiben. Mir kommt es allerdings so vor, als würdest du dem Hund eher als Spielkameraden sehen, ansonsten verstehe ich die Frage nach dem Stöckchen holen nicht. Ein Hund ist kein Spielzeug! Es wäre außerdem total wichtig, dass du mit dem Hund eine Hundeschule besuchst. Dort lernt er den Umgang mit anderen Hunden/Welpen kennen und dort wird dir auch erklärt, wie du deinem Haustier gewisse Kommandos für den Grundgehorsam beibringst. Hundeschulen sind sehr wichtig, gerade wenn man noch nie einen Hund hatte!

Was du auch nicht vergessen darfst: ein großer Garten ist kein Ersatz für Spaziergänge! Mit einem Golden Retriever musst du 2-3 Mal täglich spazieren gehen und das nicht einfach so einmal um den Block. Die brauchen richtig Auslauf und täglich Training für ihr Gehirn. Es sind sehr schlaue Tiere, die gerne beschäftigt werden wollen.

Um ein paar Charaktereigenschaften von Hunden einzusehen würde ich es dir empfehlen, dass du dich mal von einem Tierarzt beraten lässt oder zur Not auch ins Tierheim gehst und dir ein paar Hunde anschaust und dich mit den Mitarbeitern dort unterhälst. Hunde-Profile gibt es auch im Internet, da kann man schonmal vorab schauen. Wichtig ist, dass du den passenden Hund für dich und deine Familie aussuchst und nicht danach gehst, welcher dir nun gerade gefällt.

Liebe Grüße

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» SunflowerJule » Beiträge: 126 » Talkpoints: -1,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Danke erstmal für die vielen Antworten. Mir ist klar, dass ein Hund kein Spielzeug ist, die Frage mit dem Stöckchen holen war auch eher ein Beispiel für den Lernprozess, wie man einem Hund etwas beibringt kann (was mich ja interessiert). Zudem wäre dies für ein Golden Retriever ja auch ein Spiel, was man ihm beibringen kann.

Das mit dem Garten wurde leider auch falsch Verstanden, mir ist bewusst, dass ich mit dem Hund auch bei Wind und Wetter Gassi gehen muss, das macht mir jedoch nichts aus, da ich derzeit auch bei Wind und Wetter raus gehe und meine Strecken ablaufe (im Zuge eines Trainingsplanes - würde sich mit einem Hund wunderbar kombinieren lassen). Ich hab das eher so gemeint, dass ich mit dem Hund auch im Garten spielen könnte bzw. er auch dort ein wenig rumlaufen kann, wenn keine Gassizeit ist.

Soetwas könnte man bei einem Hund dieser größenordnung nicht in einer Mietswohnung machen, denn hier hätte er absolut keinen Platz.

» Flyer » Beiträge: 139 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Flyer,

Natürlich kann man auch Schäferhunde und Retriever in einer Wohnung halten. Wenn man ihnen genug Beschäftigungsmöglichkeiten im Freien bietet, ist das wirklich kein Problem. Das ist ein völliger Trugschluss, dass kleine Hunde weniger Auslauf oder Beschäftigung brauchen, als große. Das hängt von der jeweiligen Rasse (Zuchtzweck) ab, aber auch von der Perönlichkeit des Hundes. Und ich glaube ein Schlafplatz für den Hund findet sich in der kleinsten Wohnung.
LG Baerlie

» baerlie1201 » Beiträge: 298 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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