Einheitliche Schulbücher? Mehrheit der Bürger dafür

vom 11.08.2007, 21:00 Uhr

Nach einer Umfrage des „Spiegels“, die von TNS Forschung durchgeführt wurde, befürworten über 86 % der Deutschen einheitliche Schulbücher in Deutschland – nur 11 % waren dagegen. Bildungsministerin Anette Schavan (CDU) begrüßte dies mit der Begründung, das es einfach nicht nachvollziehbar sei, warum ein Mathematikbuch der 5. Klasse in verschiedenen Auflagen, die sich teilweise von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, existieren müssen. Die Mehrheit der Bundesländer lehnte diese Idee wiederum ab – wahrscheinlich aus föderalistischem Eigeninteresse.

"Eine Absprache der Länder über gemeinsame Schulbücher ist eine mögliche Konsequenz umgesetzter Bildungsstandards.“ - "Eltern müssten sicher sein können, dass sie mit ihren Kindern problemlos in ein anderes Bundesland umziehen könnten.“ - "Manche haben mich einfach missverstanden: Einheitliche Schulbücher bedeuten nicht Einheitsschule und auch nicht die Abschaffung des Schulbuchmarktes in Deutschland.", so Schavan gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung"

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Na die geliebte Ministerin Schavan – tut mir leid, komme aus BaWü und bin dementsprechend „vorgeprägt“ – kritisierte jetzt ja auch die Schulpolitik der einzelnen Bundesländer und drängt auf eine nationale Bildungsstrategie, deswegen vielleicht auch noch das Missverständnis wegen der Einheitsschule. Den bisher haben es die Länder nicht auf die Reihe bekommen, dass Lehrer oder Schüler leichter von Bundesland zu Bundesland wechseln könnten – der Föderalismus hemmt hier offensichtlich die Mobilität einzelner Individuen. Schavan kritisierte zwar nicht die Föderalismusreform an sich, die den einzelnen Ländern mehr Freiraum in der Gestaltung ihrer Bildungspolitik zusprach, aber das heißt ja nicht, das jeder jetzt machen kann was er will. Gemeinsame Bildungsstandards würden einfach nicht konsequent umgesetzt. Als positives Beispiel führte Schavan hier die ebenfalls föderale Schweiz an.

Ich muss hier Anette Schavan einfach zustimmen, schließlich kann es nicht sein, dass bei der stets geforderten Gleichheit die Bildung mal wieder auf der Strecke bleibt. Ich finde es auch ein Ding der Unmöglichkeit, das vor allem die Kinder/Jugendlichen im fairen Wettbewerb extrem benachteiligt – aber daran scheinen die Kultusminister mal wieder nicht zu denken, Hauptsache jeder brät seine Extrawurst und behält am Ende nach seinen Maßstäben recht.

Das die Schweizer uns hier mal wieder vormachen, wie es richtig geht und funktioniert, wundert mich hingegen gar nicht – da hat Deutschland echt mal wieder einen extremen Nachholbedarf gegenüber dem „kleinen Bruder“.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ja aber ob es zu einheitlichen Büchern kommt kann man stark bezweifeln. Denn durch den schon angesprochenen Föderalismus kann jedes Land das für sich entscheiden und Frau Schavan weiß das ganz genau.
Ich glaube dazu wird es nie kommen, weil die Länder sich nie hundertprozentig einigen werden. Ansonsten kann die Bundesbildungsministerin ja mal auf die Suche nach einer 2/3 Mehrheit gehen und das Grundgesetz ändern :lol:

Dass ein einheitliches Schulwesen mit einheitlichen Büchern vernünftig ist, steht natürlich außer Frage, nur die Umsetzung wird halt nicht gelingen, weil die Länder nicht freiwiliig auf ihre Kompetenzen verzichten werden.
Wobei man natürlich drauf hoffen kann, dass sie sich in so Fragen wie Schulbücher in der KMK wirklich einigen.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich traue mich kaum das zu sagen doch: ich muss Frau Shavan ausnahmsweise Recht geben!
Einheitliche Schulbücher für Deutschland müssen einfach eingeführt werden!
Es ist leider so, betrachtet man das Bildungsniveau innerhalb unseres Landes erkennt man ganz deutlich ein Nord-Süd-Gefälle! Das kann nicht sein! Warum ist das Abitur in Bayern schwerer als in Berlin?

Wäre es nicht, auch im Hinblick auf Schulwechsel von Schülern und letztendlich auch Lehrern, viel praktischer, wenn die Bildungsstandards durch gleiche Schulbücher im ganzen Land festgelegt wären?!

Als große Frage und als Problem erachte ich dabei natürlich die Diskussion: auf welchen Standard sollte man sich letztendlich festlegen? Schulbücher mit dem niedrigsten, dem höchsten oder einem mittleren Niveau? Und spielen alle Bundesländer überhaupt mit?

Diese Frage muss bald einmal geklärt werden!

» Jules.da.Strieze » Beiträge: 241 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finds allein schon doof das verschiedene Schulen auch schon verschiedene Bücher haben, also das ich nie mit Kumpels die auf einer anderen Schule sind über irgendwas quatschen oder mal Fragen.

Also es variiert ja schon stark von schule zu schule auch der Schwierigkeitsgrad, ich find man sollte aufjedenfall alles auf einen Stand bringen!

Benutzeravatar

» Sunbeam » Beiträge: 204 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Jep wäre auch dafür, Schule einfach generell ein bisschen einheitlicher zu machen, somit auch von den Büchern her, da man sich damit untereinander viel besser austauschen und somit das ganze vielleicht noch ein bisschen besser verstehen kann. Also ich wär dafür!

» xTeen » Beiträge: 82 » Talkpoints: 0,01 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron