Deutsche oder amerikanische Filme

vom 30.07.2008, 17:43 Uhr

In letzter Zeit rücken die deutschen Filme immer mehr in den Mittelpunkt. In deutschen Kinos können sie sich mittlerweile oftmals gut gegen die großen amerikanischen Blockbuster-Produktionen behaupten, obwohl nicht mit großen Hollywood-Stars aufwarten können.

Doch immer öfter kommt die Vermutung auf, dass die Deutschen nur Komödien drehen können, die sich dann bevorzugterweise auch noch auf die Vergangenheit (z.B. die Ost-West-Teilung) beziehen.

Ist dieser Standpunkt richtig? Schaffen tatsächlich nur Komödien den Durchbruch? Welche großen Unterschiede gibt es zwischen den deutschen und den amerikanischen Produktionen? Welche Filme seht ihr persönlich lieber? Warum schaffen deutsche Filme so gut wie nie auch den internationalen Durchbruch? Liegt es vielleicht an den, im Ausland recht unbekannten, Darstellern?

» Susanne1963 » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,10 »



Ich finde die deutschen Filme einfach viel besser. Der Grund dafür ist, dass mir insbesondere amerikanische Filme oft viel zu albern oder aber viel zu dramatisch sind. Diese ganzen Highschool-Komödien und Katastrophenfilme kann ich einfach nicht mehr sehen.

Auch die deutschen Krimis sind meiner Meinung nach einfach viel besser und niveauvoller. Die ganze CSI-Reihe finde ich total langweilig, diese seltsamen Lichteffekte und die extreme Brutalität gehen mir einfach nur auf die Nerven. Zudem gefallen mir die teilweise wirklich genialen deutschen Schauspieler wie z.B. Heinz Hönig viel besser als die oft ausdruckslosen Weltstars wie Brad Pitt & Co.

Ich finde nicht, dass die Deutschen nur Komödien drehen können, denn es gibt auch viele wirklich sehr gut gelungene Tragödien oder Thriller. Warum deutsche Produktionen fast nie den internationalen Durchbruch schaffen weiß ich leider auch nicht, aber wahrscheinlich würden diese z.B. durch schlechte Synchronsprecher sowieso ihren "Wert" verlieren.

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich stell grad fest, wie sich die Zeiten doch ändern - wenn man in den Siebzigern was von "Deutscher Komödie" gesagt hätte, dann hätten die Leute entweder an die gaz schlimmen lustigenm Filme mit irgendwelchen Schulstreichen und Sangeseinlagen gedacht (woneben die meisten High School Komödien nahe zu intelektuell sind) und gefragt ob man sie noch alle hat. Da war der deutsche Autorenfilm angsagt und in dem wurde nach Möglichkeit nicht gelacht.

Es gibt supertolle amerikanische Filme, nicht einen berühren und in die man sich lebenslang verliebt, aber es gibt auch unsäglichen Schrott. Und manche Themen lassen sich einfach "von außen" auch nicht so ohne weiteres behandeln. Insofern sollte man bei seinen Sehgewohnheiten vielleicht mal über beide Suppenteller raussehen (den US amerikanischen und den eigenen) und gucken was sonst noch so für Filme gemacht werden. Ich denke man dürfte dbei ganz erfreulich überrascht werden.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Deutsche Komödien schaffen wahrscheinlich deswegen den Durchbruch, weil die amerikanischen Komödien oftmals sehr überzogen sind und sehr hektisch wirken.

Ich zumindest kann über die meisten amerikanischen Komödien nicht mehr lachen, weil ich sie viel zu überzogen finde. Mich machen amerikanische Komödien oftmals nervös und ich schalte schon vor der ersten Hälfte wieder ab. Vielleicht geht es vielen Menschen so und schauen sich deswegen eher deutsche Komödien an.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke der Erfolg eines Filmes hängt zu grossen Teilen von der Promotion ab, den heute kommen sie viele Filme in die Kinos und die Tickets sind ja auch ziemlich teuer, da gibt man natürlich lieber Geld für einen Film aus von dem man schon gehört hat und ungefähr weiss, was man erwarten kann.

Und deutsche Filme haben halt in der Regel ein kleineres Budget als Hollywood Filme, von daher hört man schon in Deutschland oft mehr von den Hollywood Filmen als von den heimischen Produktionen. Und im Ausland ist das natürlich noch extremer. Und DVDs kauft man ja in der Regel auch nur von Filmen die man kennt.

Ich bin eigentlich weder ein Fan von deutschen noch von amerikanischen Komödien, ich stehe eher auf den englischen Humor. Aber es gibt ja auch andere gute Filme aus Deutschland. Ich habe letzte Woche "Kirschblüten - Hanami" gesehen, wirklich zu empfehlen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also mir geht es zumindest so, dass ich beim betrachten eines Deutschen Filmes immer den Eindruck habe, dass das eben ein typisch Deutscher Film ist. Vielleicht bin ich schon viel zu geprägt vom amerikanischen Einheitsbrei aber ich finde dass ein deutscher Film von der Spielweise oder der Regie oft eben als deutscher FIlm zu erkennen ist und da ist das internationale Publikum noch nicht bereit dafür.

Bei Actionfilem zum Beispiel hab ich immer den Eindruck, dass die amerikanischen Filme irgendwie cooler sind im gegensatz zu deutschen Produktionen bei denen dieses Flair irgendwie nicht so rüberkommt.

Amerikanische Komödien dagegen haben oft nicht soviel Tiefgang wie deutsche Produktionen sondern setzen mehr auf subtile Situationskomik oder die oft überragenden schauspielerischen Leistungen ihrer Darsteller.

Viele Deutsche Filme sind ausserdem lokale Produktionen, zum Beispiel gab es in letzter Zeit ein paar Bayerische Highlites bei denen auch vor Dialekt nicht zurück geschreckt wird was aber unter Umständen schon die innerdeutsche Vermarktung kompliziert macht von der internationalen ganz zu schweigen.

Insgesamt halte ich Deutsche Filme abernicht unbedingt für schlechter wie Amerikanische oder lalgemein Internationale nur sie werdne irgendwie anders "gedreht" oder handen oft von eher komplexen Themen und nicht von teilweise schon ausgelutschten Stories wie zum X-ten mal Protagonist A gegen B kämpft.

Dass deutsche FIlme noch nicht so verbreitet sind liegt denke ich nicht an mangeldner Qualität sondern an der fehlenden Warnehmung durch die anderen Länder, ob die FIlme auf dem gleichen Niveau synchronisiert werden können wie amerikanische wäre da sicherlich auch interessant.

In der nächsten Zeit wird meiner Meinung nach der deutsche Film aber an Ansehen und Bedeutung gewinnen.

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» erklaerbaer » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine schönsten Kinoerlebisse hatte ich alle bei deutschen Filmen. Darunter waren in der Tat mit "Erkan und Stefan" (ich verbuche das mal in der Rubrik "Jugendsünde") und "Der Schuh des Manitu" zwei Komödien. Den Film "Sommer vom Balkon" kann ich nur schwer einer bestimmten Kategorie zuordnen, aber auch fanden wir damals sehr überzeugend.

Auch Til Schweiger hat sich zu einem richtig guten Sschauspieler und Produzenten entwickelt und mit den Filmen "Barfuß", "Keinohrhasen" und "Wo ist Fred" bewiesen, dass "Manta, Manta" und "Der bewegte Mann" keine Eintagsfliegen waren. Aber auch hier ist auffällig, dass einige Kassenerfolge der letzten Jahre wieder Komödien waren.

Dennoch würde ich die Stärken des deutschen Films nicht nur auf seine Komödien/Klamaukfilme reduzieren. Erst vor kurzem erhielt die deutsche Produktion "Das Leben der Anderen" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. "Das Boot" von Wolfgang Petersen ist für viele einer der besten deutschen Filme aller Zeiten und hat damals auch große Resonanz in Hollywood erzielt. Der Film wurde immerhin für sechs Oscars nominiert und dank ihm hat es Wolfgang Petersen auch in Hollywood zu einem renommierten Regisseur in den USA gebracht, wo er doch in sehr vielen amerikanischen Produktionen Regie führt. Auch in dem Film "Die Fälscher" - immerhin letztjähriger Oscargewinner in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" hat meines Wissens ein Deutscher Regie geführt.

An mangelhaften Drehbüchern oder fachlicher Qualität mangelt es daher aus meiner Sicht dem deutschen Film überhaupt nicht. Ein Problem ist wohl eher, dass die Filme nicht gut genug vermarktet werden können und die Schauspieler zu unbedeutend und unbekannt sind, um den deutschen Film international nach vorne zu bringen. In diesem Bereich werden unsere Filme ganz klar von den amerikanischen ausgestochen.

Wenn dann einmal ein europäischer Schauspieler das Charisma zum Weltstar mitbringt, wird er vom amerikanischen Markt aufgekauft und spielt fast nur noch in großen Produktionen mit, die seinen Status als Weltstar untermauern oder noch vergrößern. Bestes Beispiel ist dafür ist der Spanier Javier Bardem, der seit Jahren ein exzellenter Schauspieler ist, aber es erst in seiner Rolle als Killer in "No Country for old Men" zu einer Bekanntheit bei einem breiteren Publikum gebracht hat.

Zudem sind die Budgets amerikanischer Produktionen um ein vielfaches höher, was man in der Umsetzung dann doch oftmals sieht. Die Filme wirken durch die Vielzahl an Möglichkeiten bei den Kulissen oder Actonszenen einfach bombastischer und beeindruckender, auch wenn das Drehbuch nur Mittelmaß ist.

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich muss leider sagen, dass mir amerikanische Filme besser gefallen. Der letzte wirklich gute deutsche Film, den ich gesehen habe, war glaube ich "KeinOhrHasen". Ganz schlimm finde ich auch diese nachgemachten deutschen Filme, die momentan immer auf Sat. 1 laufen. Da kann man immer ganz genau erkenne, bei welchem amerikanischen Film sie abgeguckt wurden.

Im Kino nervt es mich immer, dass, wenn es deutsche Filme gibt, sie oft irgendwas mit der ehemaligen DDR zu tun haben. "Good bye Lenin" war ja noch ganz gut, aber irgendwann wird´s echt langweilig. War letztens in "Die Eisbombe", ist auch eine deutsche Produktion, aber habe mir den Film nur angesehen weil ich einen der Schauspieler persönlich kenne. -die Geschichte an sich kann man echt vergessen.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich schliesse mich Ashley an, mir gefallen Amerikanische Filme auch besser.

Wirklich gute deutsche Filme gibt es für mich kaum, sehenswert fand ich da nur "KeinOhrHasen", "Barfuß" und "Der Schuh des Manitu" war ganz witzig. Aber sonst finde ich deutsche Filme eher langweilig.

Mag daran liegen das ich schon ein wenig "amerikanisiert" bin. Oder daran das halt die Amerikaner meistens ein höheres Budget für ihre Filme haben. Auch das oft DDR-Themen in deutschen Filmen im Vordergrund stehen gefällt mir nicht wirklich.

Mir ist auch schon oft mal aufgefallen das deutsche Filme ab und zu mal leicht so wirken als würden sie amerikanische kopieren wollen, oder das amerikanische Niveau in einem Film rüberbringen, was ich allerdings manchmal etwas lächerlich finde. Jedenfalls wirkt es auf mich so.

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» Alakina » Beiträge: 175 » Talkpoints: 1,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meiner Meinung nach schaffen es einfach nur wenige Filme ein hohe Niveau zu erreichen. Die deutschen Blockbuster werden mit der Technik in Hollywood wohl nie mithalten können und so ist es auch zu erklären, dass wenn ein deutscher Film mal erfolgreich ist, es meist eine Komödie ist. Die Komödien brauchen ja bekanntermaßen eher weniger Special-Effects, als Action-Blockbuster.

Was mir aber im Moment besonders Sorgen macht is die Tatsache, dass deutsche Serien komplett untergehen. Ich liebe Serien und muss gestehen, dass ich im Moment in meinem Sortiment nur eine deutsche Serie finde. "Post Mortem" ist es und das liegt wohl auch daran, dass die sehr "amerikanisch" produziert wurde.

» Runzen » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,11 »


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