Haustier / Haustiere - sinnvoll für ein Kind?

vom 13.08.2008, 01:54 Uhr

Bei uns gibt es folgendes Problem: Seit meine Schwiegermutter behauptet hat, ein Haustier wäre wichtig für die Entwicklung eines Kindes, ist bei uns die Hölle los. Die Kinder wollen natürlich einen Hund und mein Mann schlägt sich auf die Seite seiner Mutter. Angeblich wäre das wichtig für die soziale Entwicklung und das Lernen von Verantwortung.

An wem DIESE Verantwortung dann allerdings hängen bleiben wird, das weiß ich jetzt schon: Nämlich an mir. Wie so ziemlich alles in diesem Haus. Ich muss jetzt schon immer alles hinter den Herrschaften hinterher räumen und sehe mich schon Gassi gehend mit einem Hündchen an der Leine durch die Straßen rennen, damit ich pünktlich zuhause bin, um das Essen zu kochen.

Ich will das einfach nicht, ich weiß jetzt schon kaum noch, wo mir manchmal der Kopf steht, aber wie soll ich das meiner Familie beibringen? Oder hat meine Schwiegermutter Recht und es wäre wirklich eine gute Idee?

» SexyMama » Beiträge: 13 » Talkpoints: -0,01 »



Sicherlich ist es pädagogisch wertvoll wenn das Kind Kontakt mit Tieren hat, aber muss es dann gleich ein eigenes sein? Es geht ja auch um viele andere Faktoren wie zum Beispiel laufende Kosten für das Tier, ist auch immer jemand da der anfallende Arbeiten wie Gassi gehen erledigt?

Ein Tier braucht manchmal fast genauso viel Aufmerksamkeit wie ein Kind, Gassi gehen, Katzenklo Saubermachen, Füttern, Tierarzt. Du solltest deinen Mann einmal Fragen wer denn seiner Meinung nach diese ganzen Sachen erledigen soll? Wenn es denn unbedingt etwas Tierisches sein soll, warum dann nicht Fische? Die sind zwar auch mit Arbeit verbunden aber da hält es sich noch in Grenzen

» flipper3040 » Beiträge: 178 » Talkpoints: -0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es muss ja nicht grade ein Hund sein. Wie wäre es denn, wenn ihr euch erst mal informiert, was für Tiere überhaupt in Frage kommen. Grad für Kinder sind doch auch Tierchen wie Zwergkaninchen, Meerschweinchen oder Wellensittiche gern genommen. Gut, mit letzterem kann man nicht kuscheln, aber es gibt doch Arten, denen kann man sogar das Sprechen beibringen.

Klar, die muss man auch sauber machen, aber mit denen muss man nicht dreimal am Tag spazieren gehen und sie nebenher noch geistig fordern, von der Fellpflege mal ganz zu schweigen. Außerdem werden Meeris ja nicht so alt und könnten nach dem Ableben in ein paar Jahren einfach nicht ersetzt werden, wenn die Kinder und dein Mann, der ja auch begeistert scheint, sich Null darum kümmern.

Wäre das vielleicht ein Kompromiss für dich?

» Neigschmeckte » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,04 »



Könnt Ihr euch eine Zeit lang lang ein Haustier "leihen"?

Das hat folgenden Sinn: Wenn die Kinder über einen längeren Zeitraum ein Tier betreuen, ich spreche jetzt von etwa 4-6 Wochen, zeigt sich schon deutlich, wer bei der Stange bleibt und wer nicht. Vielleicht hat ja ein Bekannter zwei Meerschweinchen oder so, die die Kinder unter Aufsicht eines Erwachsenen betreuen können.

Wichtig in diesem Fall ist, dass der Erwachsene natürlich für das Tier sorgt, aber eben seine Kinder NICHT auffordert, sich um die Tiere zu kümmern, sondern höchstens mal morgens ansagt, was zu tun ist, denn da fehlt Kindern oft der Überblick. Aber ob die Kinder nach der anfänglichen Begeisterung überhaupt noch einen Blick auf dasTier werfen, stellt sich schnell heraus.

Meine große Tochter und ich möchten auch gerne einen Hund, aber hier verbeitet es sich, weil wir im 4. Stock ohne Fahrstuhl wohnen. Und ansonsten müsste eben gegeben sein, dass wirklich alle Familienmitglieder bereit sind, sich zu kümmern um das Tier. Und wenn ich lese, wie wütend Du schon zu sein scheinst, weil insgesamt zu wenig geholfen wird, nehme ich an, Du sollst Dich dann einfach um eine weitere potentiell bereitstehende Freizeitgestaltungsmöglichkeit kümmern.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie alt sind denn deine Kinder? Haustiere gehören nicht alleine in die Versorgung der Kinder, egal welches Alter die Kinder haben. Die Versorgung und Verantwortung liegt immer bei den Eltern. Die Eltern müssen wenigstens kontrollieren , wie das Tier und ob das Tier gefüttert wurde. Hat es frisches Wasser usw.

Wenn es ein Hund ist, dann kann ein Kind unmöglich den Hund erziehen. Das bleibt auf jeden Fall bei den Eltern hängen. Auch das Gassi gehen kann nur bedingt von Kindern übernommen werden. Ein Hund kann unberechenbar sein, sich von der Leine reißen und abhauen. Schlimmsten Fall unter ein Auto.

Kleinsäuger sind auch nur bedingt für Kinder geeignet. Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere. Sie wollen meist gar nicht berührt werden. Sie brauchen zu zweit mindestens 1² Platz. Kaninchen brauchen sehr viel Platz zu zweit mindestens 3-4 m². Hamster und Mäuse sind Nachtaktiv und deswegen bald uninteressant für die Kinder. Denn wenn man sie über Tag weckt, dann ist die Lebenserwartung noch kürzer als überhaupt schon.

Katzen sind auch nur bedingt für Kinder geeignet, aber immer noch besser als die Tiere, die ich erst aufgezählt habe. Sie schmusen auch schon mal gerne und man braucht sie nicht Gassi führen. Allerdings sollten reine Stubenkatzen auch mindestens zu zweit gehalten werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das Tierschutzgesetz schreibt für Meerschweinchen meines Wissens 0,36 m² vor, nicht 0,5 m². In einem Käfig von 1,20 m Länge und einer Tiefe von 0,60 cm lassen sich also ohne Probleme und Tierquälerei zwei Meerschweinchen halten, wenn diese ausreichend Auslauf bekommen.

Ich finde Tierschutz ja ehrenwert, aber wenn er unrealistisch wird, wird meist durch solche Extremforderungen mehr zerstört als gut gemacht. Wenn das größte Tierschutzproblem Käfighaltung von 2 Meerschweinchen in einem Käfig von 1,20 m Länge wäre, ginge es allen Meerschweinchen prächtig!

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich glaub überhaupt nicht, dass es irgendwie sinnvoll sein kann. Was sollen denn Kinder davon lernen, was den Umgang mit andren Menschen und einer Art Verantwortung betrifft? Meistens läuft es doch eh so ab, dass man den Kindern dann ein Zwergkaninchen oder einen Hamster kauft und irgendwie drauf hofft, dass das alles so funktioniert. Aber dabei vergessen die meisten Eltern offenbar, dass dieses Tier nicht dazu geeignet ist, einfach mal so eine Art Experiment einzugehen und 'mal zu sehen wie es so läuft'.

Wenn man nicht weiß, dass das Tier in sicheren und guten Händen ist und von jemandem versorgt wird, der erwachsen und reif und verantwortungsbewusst ist, dann sollte man diese Qual dem Tier auch bitte ersparen. Es geht nämlich nicht immer nur darum, irgendein Lebenswesen aus der Zoohandlung zu kaufen um damit seine Kinder irgendwie erziehen zu wollen. Wieso müssen dafür immer Tiere herhalten?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sippschaft, falls Du mit Deinen harschen Worten meinen Vorschlag meinst, lies Dir ihn bitte nochmal durch. Da steht nämlich, dass ein Erwachsener sich um die Tiere kümmern soll. Dieser Versuch dient gerade dazu, zu sehen, ob die Kinder auch von sich aus handeln oder nur ein Strohfeuer brennt. Dass die Tiere dabei natürlich korrekt versorgt werden, steht doch fest, was unterstellst Du für ein Zeug, seine Kinder auf Kosten von Tieren zu erziehen?

Manchmal geht mir dieses weltfremde Tierschützertum etwas auf die Nerven.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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