Langzeitstillen - Segen oder Fluch? Wann abstillen?

vom 13.08.2008, 01:02 Uhr

Liebe Mütter oder solche, die es noch werden wollen. Seit längerem beschäftige ich mich damit, was eigentlich das Beste für ein Kind ist. Stillen ist gesund, na klar und sehr wichtig für jedes Kind. Besonders in den ersten Lebensmonaten gibt es nichts Gesünderes für ein Baby. Aber was ich neulich von einer Bekannten gehört habe, regt mich doch etwas zum Nachdenken an.

Ich stille meine Tochter immer noch etwas nebenbei, sie ist mittlerweile acht Monate alt. Ich erzählte ihr, dass wir nun langsam abstillen wollen, da ich es an der Zeit finde und dies eigentlich gern bis zum ersten Geburtstag geschafft hätte. Sie redete wie verrückt auf mich ein, ich solle meiner Tochter das nicht antun und würde ihm damit Schaden zufügen. Sie stillt ihre Tochter doch auch noch und die ist mittlerweile 4 Jahre alt.

Also ehrlich gesagt finde ich das nicht ganz normal. 4 Jahre und noch an Mamas Brust? Das ist in meinen Augen sicher nicht mehr gesund, sondern kann vielleicht auch Schäden bei dem Kind hervorrufen (psychisch), oder was denkt ihr?

» SexyMama » Beiträge: 13 » Talkpoints: -0,01 »



Es gibt hier schon einen heiß diskutierten Thread Wie lange stillen - wenn überhaupt ?

Was soll denn am Langzeitstillen nicht gesund sein? Nur weil Du für Dich entschieden hast, eher abzustillen und das Deinem Kind nicht schadet heißt das doch noch lange nicht, dass es ungesund ist länger zu stillen!

Wieso sollte so langes Stillen dem Kind schaden? Langzeitstillen ist wenn überhaupt für die Mutter eher anstrengend, am besten gar kein Alkohol, bei Erkrankungen keine Tabletten, die in der Stillzeit schädlich sind. Wenn Du selbst stillst, dann sollte Dir auch klar sein, dass man ein Kind ohnehin nicht dazu zwingen kann, gestillt zu werden.

Außerdem war es die längste Zeit der Menschheitsgeschichte sogar üblich Kinder bis zum 6. Lebensjahr zu stillen und das wird auch heute noch in den Ländern der dritten Welt so gehandhabt. Dann müssten diese Kinder ja auch alle psychisch geschädigt sein, ebenso wie unsere Vorfahren.

Wenn etwas Mutter und Kind psychisch schädigt, dann wohl solche Kommentare! Natürlich ist es in dem Zusammenhang sicher auch nicht in Ordnung eine Mutter zum Stillen überreden zu wollen, wenn diese sich gar nicht damit anfreunden kann. Ich denke da sollten sich beide Seiten in Toleranz üben!

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Den Thread hatte ich ins Leben gerufen, mein Sohn hat sich allerdings mit 11,5 Monaten abgestillt und nicht mit 13 Monaten, das war ein Tippfehler, den ich nicht rechtzeitig entdeckt hatte. :lol: Ich denke, die meisten Kinder stillen sich so zwischen 8 und 12 Monaten selbst ab, so kenne ich das aus dem Bekanntenkreis zumindest.

4 Jahre finde ich schon sehr lang. Kommt halt auf Mutter und Kind an. Wenn beide es genießen, okay. Ich würde das ehrlich gesagt nicht wollen, gut, bei mir hat sich die Frage dadurch, dass mein Sohn die Brust nach 11,5 Monaten absolut nicht mehr wollte, ohnehin nicht gestellt. Mir wären die Einschränkungen zu viele. Ich rauche gerne mal 2-3 Mal wöchentlich eine Wasserpfeife. Gut, eine Raucherin per se bin ich nicht, ich trinke auch praktisch nichts, aber man weiß nie, wann man nicht mal Medikamente braucht. Immer abpumpen zu müssen, das habe ich sehr stressig in Erinnerung aus meiner Stillzeit, wenn ich doch mal einen Schluck getrunken habe oder mal eine Wasserpfeife geraucht habe, was dann nur 1x im Monat vorkam, da der Aufwand sehr groß war (12 Stunden Milch verwerfen).

Abgesehen davon stelle ich mir auch etwas komisch für das Kind vor, wenn Gleichaltrige das mitbekommen. Ich denke, Mutter und Kind müssen sich immer rechtfertigen, denn so sehr Stillen an sich positiv belegt ist, ist Langzeitstillen im Kleinkindalter doch etwas sehr Außergewöhnliches.

An sich finde ich es nicht schlimm, und einen psychischen Schaden wird das Kind dadurch wohl eher nicht haben.

Es wird übrigens nicht in allen Ländern der 3. Welt gehandhabt, dass Kinder bis zum Schulalter gestillt werden. In Nigeria, wo mein Mann herkommt, werden Kinder 6 Monate voll gestillt, danach Beikost und zusätzlich gestillt und dann mit etwa einem Jahr werden sie abgestillt. Genau so wie die WHO es empfiehlt. Aber das mit dem längeren Stillen habe ich auch gehört, ich glaube, das mal im Zusammenhang mit Ägypten gehört zu haben, aber es gibt bestimmt noch andere Beispiele.

Ich finde es weder verwerflich, länger zu stillen, noch finde ich es verwerflich, wenn man irgendwann genug hat - manchmal auch seitens des Kindes. Ich finde, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, nur finde ich die ersten 6 Monate sehr wichtig.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Tja was normal ist, wird in unserer Gesellschaft ja schwer disskutiert. Normal ist das was jeder für sich als normal empfindet. Und wenn jemand der Meinung ist, dass er sein Kind noch mir 4 Jahren stillen muss dann, dann kann man nicht sagen, dass er unnormal ist.

Stillen ist unheimlich wichtig, wenn es problemlos funktioniert. Bei meiner ersten Tochter hatte ich im Krankenhaus eine sehr, engagierte Stillhebamme die in meinen Augen mehr kaputt als gut gemacht hat. Sie war fest davon überzeugt, dass jedes Kind an die Brust geht aber sie wollte nicht. Als ich zu Hause war und Ruhe hatte klappte es reibungslos. Ich war froh ohne Probleme stillen zu könnne aber ich war auch nicht böse, als nach 5 Monaten Schluss war. Ich habe mein bestes gegeben und ihr hoffentlich einen guten Start ermöglicht.

Auch wenn meine zweite Tochter zur Welt kommt werde ich versuchen zu stillen aber ohne Druck und nur solange es geht. Ich werde mir nicht von irgendjemandem erzählen lassen, wie ich es richtig zu machen habe, wie lange ich zu stillen habe und zu welchen Zeiten. In dieses sehr wichtige und intime Thema wird sich meiner Meinung nach viel zu viel eingemischt. Jeder sollte es so machen, wie er es für richtig hält. Ich würde auch keine 4 Jahre, wahrscheinlich nicht mal 1 Jahr stillen wollen aber ich würde auch niemanden verurteilen der es macht.

Stillen ist wichtig, aber ohne Druck und ohne gesellschaftliche Verurteilung.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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