Ich fahre nun Zug - Anregung für alle Benzinmuffel

vom 17.06.2008, 00:21 Uhr

Auf meiner früheren Arbeit war dies auch so extrem: Ich lebte in einer Kleinstadt und um in die nächst größere Stadt namens Heidelberg zu kommen, inder ich meinen Arbeitsplatz hatte, musste ich mit den öffentlichen Verkehrsmittel zwischen 2 und 3x umsteigen für 15 km. Ich fand das sehr viel, doch es blieb mir in diesen 3 Jahren nicht viel übrig, außer eben den öffentlichen Verkehrsmittel, mit denen ich um die 1,5 Stunden benötigte oder dem Auto, mit diesem ich nur knapp 20 Minuten benötigte.

Ich entschied mich letzendlich für die öffentlichen Verkehrsmittel, denn ich bezahlte für einen Monat der Karte für Auszubildenen nur 35 € und mit dem Auto möchte ich das um ehrlich zu sein gar nicht wissen, denn zu der Tankfüllung wären pro Tag um die 10 €uro Parkgebühren hinzugekommen.

Ich musste zwar schon um 05.00 Uhr jeden Morgen aufstehen, damit ich um halb 8 auf der Arbeit war, aber das war mir das liebe Geld wert gewesen. Um kurz vor 6.00 Uhr musste ich zum Bus laufen. Hatte einen Fußweg von 5 Minuten. Der Bus fuhr bis zum Bahnhof und von dort aus fuhr ich mit dem Zug zum Hauptbahnhof in Heidelberg. Dort ging es weiter mit der Straßenbahn bis ins Innere von Heidelbergs wo auch mein Arbeitgeber zu finden war.

Es war zwar zeitaufwendig und morgens sehr nervig in einem Zug voller Schüler und Studenten zu sitzen, indem man nie einen Sitzplatz bekam und es extrem laut war, aber eben immernoch erträglicher als am Monatsende einen leeren Geldbeutel zu haben, obwohl man erst "Lohn" bekam. Ich habe es deutlich gemerkt, nach nur 1-2 Wochen Nutzung des Autos und bin schnell wieder umgestiegen auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch wenn ich nur 20 Minuten gebraucht hätte, aber was sind schon 1,5 Stunden zu soviel Geld.

Zum Glück ist meine jetzige Arbeitsstelle nur 5 Gehminuten entfernt. Ich benötige keinen Cent, da ich sehr oft mit dem Fahrrad fahre oder laufe. Nur wenn ich viel einkaufe und weiß das ich dies nicht tragen kann, u.a. Getränke, nutze ich das Auto.

Wenn man zuviel Geld hat, kann man gerne das Auto nutzen, aber einige sollten vielleicht doch überlegen ob sie damit Geld sparen können, denn wie man an einigen Beispielen gesehen hat, kann man einige hundert Euros + eben die Reparaturen des Autos sparen, die nicht gerade günstig heutzutage sind.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich muss auch jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen um pünktlich um 8 Uhr in der Uni zu sein (1:45h Fahrzeit). Vor 3 Jahren als ich noch mit keinen Studiengebühren gerechnet habe, bin ich mit dem Auto gefahren was mir zeitlich ca. 1 Stunde gebracht hat. Nachdem ich in den ersten 6 Monaten gemerkt habe wieviel ich für die Fahrt an Benzin verbraucht habe, bin ich auf die Bahn umgestiegen. Das war noch die Zeit als der Sprit relativ günstig war mit 1,30 €. Heutzutage kann ich mir das absolut nicht mehr Leisten. Anfangs war es schrecklich auf die Bahn angewiesen zu sein. Doch diese Zeit muss man nur nutzen können, dann vergeht diese Fahrzeit im Flug.

Was mir jedoch auffällt ist, das die Bahn auf meiner Strecke immer voller wird. Heutzutage haben die Leute keinen Sitzplatz mehr, was ich mir vor 2 Jahren nicht hätte vorstellen können. Es fahren immer mehr Leute mit der Bahn, welches mich einerseits für die Umwelt freut, andererseits sieht man das diese Leute gezwungen werden öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

Ich wünsche allen eine gute Fahrt und Frage mich ob auch auf euren Bahnstrecken mehr Leute unterwegs sind.

» agentspin » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,64 »


Ich benutzte die Bahn solange ich lebe als mein Haupttransportmittel und bin inzwischen so weit mir ernsthaft zu überlegen, ob nicht doch der Führerschein sinnvoll wäre und die Anschaffung einer Benzinkutsche.

Ich habe die Bahn immer wieder über Jahre hinaus als Hauptverkehrsmittel erlebt, zuletzt als Berufspendlerin Braunschweig-Hannover vor einigen Jahren und muß sagen: So nach und nach haben die mich weichgekocht, aber gründlich. Zum Beispiel das immer wieder schöne Thema Verspätungen: Man braucht eigentlich nur einen Vorgesetzten zu haben, der gerne Ameisen vögelt, schon steckst du in echten Schwierigkeiten, auch ohne jedes eigenes Zutun.

Denn von fünfmal morgens gen Hannover hatte ich im Schnitt pro Woche mindestens eine relevante Verspätung es sei denn ich hab konsequent den ICE benutzt, mitsamt Zuschlag auf die eh schon nicht billige Monatskarte. Btw, Monatskarte, als ich die das erstemal bezahlt hab war meine Reaktion der alte Klassiker "Ich wollt den Laden nicht kaufen ...!" Das es für die Zuschläge etwas günstiger Zehnerkarten gab erfuhr ich dann irgendwann von einem der letzten Überbleibsel aus jenen glorreichen Zeiten wo die Leute am Schalter wussten was sie taten.

Leider wussten von dieser Lösung beiweiten nicht alle Schaffner, so das es ein oftmorgendlichenes Ritual wurde einen Schaffner, dem der Nachkassiergeifer zu Boden tropfte aufzuklären. Wer schonmal einem Schaffner der nachkassieren will was erklärt hat sollte theoretisch wenigstens selig gesprochen werden, obwohl ich mir ziemlich sicher bin das es für das Martyrium reichen sollte.

Fährt man nicht grade mit dem Zugpferd,dem ICE, sondern mit dem profanen D-Zug,dann kommt man zwar in den Genuß der Anblicke lauter bis auf das wesentliche reduzierte Bahnhöfe (Fahrtkartenautomat - Unterstellmöglichkeiten sind Luxus, sollen die doofen Passagiere doch naß werden), dafür aber sehr oft nicht in den Genuß eines Klos, da die gerne komplett verriegelt werden. Was zu gewissen Spannungen führen kann, wenn der betreffenden Zug in der Schneewehe steckt. Btw: Stellt man die Schaffner vor die Wahl entweder ein Klo zu öffnen oder vom Lynchmob in der Schneewehe begraben zu werden: Die Klos sind mitnichten ausgebaut (wie auch schon behauptet wurde), nur verschlossen. Dresche versprechen hilft auch, aber ich glaube dazu muß man mindestens 1,85m sein und schwer nach Alk und schlechter Laune riechen.

Und wennman nicht grade von einer größeren Stadt zur nächsten will,dann kann man sich auf jede Menge abgebaute Verbindungen freuen, auf Umsteigemöglichkeiten die echt was für abenteuerlustige sind, besonders Abends, wenn die Lichter ausgehen und man sich ausrechnet wie laut man wohl schreien muß, um im nächsten Ort gehört zu werden. Besonders unterhaltsam wird das, wenn der neue Besitzer des alten Bahnhofs dort das älteste Gewerbe der Welt betreibt und nein, ich meine nicht Landwirtschaft.

Seitdem ich wieder im schönen Harz wohne, wo man ohne Auto auf die Bahnbusse angewiesen ist (also: Aufs Auto von Freunden), bin ich fast weichgekocht. Nicht unbedingt egen der miesen Verbindungen, ich ahb ne jahrelange Routine damit zu leben mich zwischendurch bei Freunden zum übernachten einzuuatieren und abgebrüht genug um zu t´rampen. nicht wegen den Service der zum davonlaufen ist und nicht wegen der immer wieder unterhaltsamen Versuche mir Fahrkarten zu verkaufen die ich SO nicht wollte, aber, was mich inzwischen echt überzeugt ist der Umstand, das trotz Horrorbenzinpreise das Autofahren bald günstiger ist als die Bahn.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bahnfahren wäre theoretisch auch für uns eine super Alternative. Nur leider nicht in die Tat umzusetzen. Bahnhof etc. ist hier alles vorhanden. Nur mit 2 kleinen Problemen, ich wäre für eine Strecke von 15 km einfach ca. 1 Stunde unterwegs. Und mein Mann (einfache Strecke 45 km) käme in der Frühschicht nicht zur Arbeit und in der Spätschicht nicht mehr nach Hause, da zu dieser Zeit keine direkte Anbindung zu finden ist, bzw die Züge so stark versetzt fahren, dass er teilweise über 1 Stunde am Bahnhof warten müsste.

Und bleibt leider nichts anderes übrig als nur das Nötigste zu fahren und das auf 2 Autos verteilt. Aber super, dass es bei dir so toll klappt.

» Niloc » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,97 »



Ich habe mich Anfang des Jahres auch dazu entschlossen mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Ich fahre normalerweise mit dem Auto 20 bis 25 min. zur Arbeit, da aber die Benzinkosten die ich im Monat habe einfach zu Hoch sind bin ich jetzt auf die Bahn umgestiegen. Ich bin jetzt ca. 50 Minuten unterwegs, das war für mich am Anfang eine ganz schöne Umstellung. Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen das ich morgens ca 1,5 Std. früher aufstehen und abends wesentlich Später zu Hause bin, aber nachdem ich am Monatsende Bilanz gezogen habe war ich doch begeistert und mir ist bewusst geworden wie viel ich im Monat spare. Ich habe jetzt monatlich ca. 300 EUR mehr in der Tasche.

Mein Arbeitgeber hat sich, aufgrund hoher nachfrage nach Zuschüssen, auch entschlossen uns ein Jobticket zur Verfügung zu stellen. Davon war ich natürlich absolut begeistert. Ich kann nur jedem empfehlen der eine relativ gute Möglichkeit hat mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen dies auch zu machen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

» Sunny0810 » Beiträge: 62 » Talkpoints: 0,77 »


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