Jan-Uwe Rogge - Pubertät

vom 14.02.2008, 23:31 Uhr

Bereitest du dich auf die Pubertät deines Kindes vor?

Umfrage endete am 24.02.2008, 23:31
Ja natürlich. Ich möchte ja in allen Situationen pädagogisch richtig handeln.
0
Keine Stimmen
Ja, ich werd mir vorher mal was anlesen.
0
Keine Stimmen
Wohl eher nicht, die Kinder sind doch sowieso alle anders.
2
100%
 
Abstimmungen insgesamt : 2

In weiser Voraussicht beschäftige ich mich bereits jetzt mit dem Thema Pubertät und bin dabei auf Herrn Rogge gestoßen. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema "Erziehung" herausgebracht, aber das Buch zur Pubertät finde ich besonders einleuchtend...

Rogge meint, dass es bis auf ein Tier kein weiteres Lebewesen gibt, das die Pubertät durchläuft. Alle (bis auf eines) Tiere wären zunächst Kindertiere und später eben Erwachsenentiere - bis auf den Hummer!

Der Hummer wird von Rogge sehr bildlich mit dem Jugendlichen verglichen. Die Haut des Hummers wird auf Grund des natürliches Wachstums und der Panzerbildung sehr dünn und er zieht sich in eine Höhle zurück. Ist sein Panzer dann ausgebildet, kommt er aus der Höhle heraus, lebt da mehr oder weniger lang und wird dann herausgefischt und zu Hummersalat oder ähnlichem zubereitet.

Nun, das Bild der "dünnen Haut" finde ich so eindrücklich! Auch ein Heranwachsender hat zum Zeitpunkt der Pubertät eine sehr dünne Haut, ist verletzlich und oftmals verwirrt und irritiert. Auch er zieht sich in seine Höhle zurück. Und diese Höhle ist sein Kinderzimmer. Die Wände werden mit Postern beklebt oder ganz neu gestrichen, die Möbel werden umdekoriert und das Kinderzimmer ist plötzlich gar nicht mehr so wie es noch vor ein paar Tagen war.

Die Höhle des Jugendlichen ist hermetisch gegen eine Sauerstoffzufuhr abgeschirmt und wenn die Mutter es nach einiger Überlegung wagt, das Zimmer ihres Kindes zu betreten, bringt gerade noch ein "Kannst du nicht mal ein bisschen aufräumenß!" heraus. Der Jugendlich antwortet - in seinem gewohnt lamentablen und gelangweilten Ton - , dass die Mutter nerve und die Tür zumachen solle.

Ja und wenn sie, die Mutter dann beschleißt, eben nicht mehr in das Zimmer zu gehen, öffnet sich nach einigen Wochen die Tür von innen und es schallt "Euch bin ich wohl auch völlig egal, wie?"

Hach, so sind sie. Und so waren wir wohl auch mal...

Nun ja, ich denke, wir sollten uns auf jeden Fall klarmachen, dass wir nicht dem Anspruch verfallen sollten, alles richtig zu machen bzw. machen zu wollen. Das werden wir nicht schaffen!!!

So viel erstmal von mir...

Freut ihr euch auch schon auf diese erfahrungsreiche Zeit? ;)

» Kreato » Beiträge: 89 » Talkpoints: 0,09 »



Gut, dass ich noch jede Menge Zeit habe, bis mein Sohn soweit ist. Sollte er aber genauso"schwierig" werden, wie ich es in meiner Pubertät war, dann Prost Mahlzeit!
Ich denke mal man kann sich in solchen Büchern ein paar Tipps anlesen, aber eine Lösung wird man für die Probleme seines Kindes sicherlich nicht darin finden, jeder ist anders und bei jedem läuft es anders ab.

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» kaempfer » Beiträge: 425 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zum Thema Pubertät habe ich von Herrn Rogge bisher noch nichts gelesen (das ist bei uns noch ein paar Jahre hin), wohl aber zum Thema Aufklärung und Grenzen setzen. Diese Bücher fand ich sehr gelungen, da sie nicht theoretisch gehalten sind, sondern durchaus Praxisbezug haben und auch der nötige Humor nicht fehlt, den man in der Kindererziehung ohnehin haben sollte.

Daher werde ich mir sicher auch das Buch zur Pubertät mal durchlesen. Weniger um pädagogisch richtig zu handeln, sondern eher um mich einzustimmen und vielleicht den Einen oder Anderen Tipp im Hinterkopf zu behalten. Das Bild vom Hummer beispielsweise hilft vielleicht weniger im konkreten Tun, aber doch um etwas mehr Verständnis für das "neue" Kind zu haben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Glauben Erwachsene wirklich, sie könnten ihre pubertierenden Kinder verstehen? Auf solches Gerede würde ich wenig Wert legen.

Ich bin jetzt 15 und hatte auch so meine Phasen, wo mich alles annervt und mich sowieso niemand versteht ;) Glücklicherweise hat das meine Mutter einfach akzeptiert und mich in Ruhe gelassen, und ich war sehr froh darüber. Sie hat immer gesagt, kein Erwachsene kann Jugendliche richtig verstehen, weil die heutigen Jugendlichen anders aufwachsen als die Erwachsenen früher. Und ich denke, das stimmt. Klar, es gibt gewisse Parallelen, aber dennoch ist es anders.

Ich finde Erwachsene, die glauben, Jugendliche zu verstehen, komisch. Und wenn sie dann immer ach-so-gescheit daherreden und glauben, zu wissen, was die Jugendlichen denken, verliere ich recht leicht die Geduld, denn nein, man versteht sie nicht (genausowenig wie ich mir einbilde, Erwachsene zu verstehen). Okay, das klingt jetzt vielleicht selbst etwas trotzig, aber es gab Phasen, da waren sogar meine pubertierenden Freunde unverständlich. Und da will sie ein Erwachsener verstehen?

Vermutlich ist da jeder Jugendliche anders. Ich persönlich bin immer froh, wenn meine Mutter einen gewissen Sicherheitsabstand zu mir hält und reagiere recht allergisch auf irgendwelche Wünsche nach Unternehmungen mit ihr. Auch wünsche ich mir desöfteren, ich wäre meine Mutter egal, damit ich endlich meine Ruhe habe...
Insofern denke ich nicht, dass so ein Buch etwas Generelles über Jugend-Erziehung sagen kann, besonders, wenn man als Jugendlicher auf das Niveau eines Hummers gesetzt wird...

Okay, ich bin auch ein schwieriges Kind ;) Aber im Ernst, ich finde solche Bücher komisch und denke nicht, dass sich Erwachsene einbilden sollten, Jugendliche zu verstehen..

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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