Selbst eingeschlossen?

vom 29.05.2008, 19:22 Uhr

Ich war als Kind mal bei einer Freundin zu Besuch und wir waren zu dritt mit noch einer anderen Freundin in ihrem Zimmer. Wir waren alle drei erst 6 oder 7 Jahre alt und uns war ziemlich langweilig. Meine Freundin hat in einem Altbau gewohnt und dementsprechend alt waren auch die Türen und die zugehörigen Schlösser. Irgendwann sind wir dann auf die Idee gekommen, uns in ihrem Zimmer einzuschließen und das war schon ein ziemlicher Akt, weil das Schloss sehr schwer zuzuschließen war und auch der Schlüsssel schon so alt war und kaum noch richtig gepasst hat.

Irgendwann wollten wir dann wieder raus, weil die eine Freundin auf die Toilette musste aber da war dann nichts mehr zu machen. Wir haben an dem Schlüssel gezogen, geschoben, gebogen, das Schloss war nicht aufzukriegen. Wir haben dann ihre Eltern gerufen aber die konnten von außen auch nichts machen, da sie keinen zweiten Schlüssel für das Zimmer hatten. Sie haben dannimmer wieder auf uns eingeredet, dass wir es weiter probieren sollten. In der zwischenzeit war die Freundin, die auf die Toilette musste schon vollkommen hysterisch und hat Rotz und Wasser geheult. Und auch mir und der anderen Freundin wurde immer mulmiger zumute.

Irgendwann mussten wir es dann aufgeben, es war kein Weg dahin zu führen, die Tür mit dem Schlüssel aufzukriegen und der Papa meiner Freundin hat dann zusammen mit einem Nachbarn das Schloss auseinander genommen und mit Schraubenzieher und Zange irgendwie das Schloss aufbekommen. Drinnen standen dann drei verheulte Kinder, die auch noch eine gehörige Portion Ärger bekommen haben und daruafhin nie wieder einfach so eine Tür von innen abgeschlossen haben ;-)
Aber etwas schlimmeres als ein gehöriger Schreck ist uns nicht passiert.

Aber an eine Geschichte denke ich immer noch mit Herzklopfen, das war der Nachbar von meiner Tante, der sich einmal ausgesperrt hatte. Meine Tante wohnt im 5. Stock, dementsprechend hoch liegt ihre Wohnung und auch ihr Balkon. Da der Nachbar kein Geld für einen Schlüsseldienst ausgeben wollte und seine Balkontür aufgelassen hatte, wollte er über den Balkon meiner Tante auf seinen Balkon klettern und dann in seine Wohnung rein. Wir haben zwar alle versucht, ihm das auszureden, weil das wirklich verdammt hoch war und die beiden Balkone auch nicht unbedingt so nah beieinder lagen aber er wollte es trotzdem unbedingt machen.

Er hat eine Leiter über beide Balkone gelegt und ist auf der Leiter drüber geklettert mit bestimmt 20 Metern unter sich. Mir ist dabei richtiggehend schlecht geworden aber er hat es zum Glück geschafft. Wenn das aber ein Familienmitgleid von mir gewesen wäre, hätte ich wirklich alles daran gesetzt, dass er das nicht macht. Denn was sind schon 50-100€ für einen Schlüsseldienst gegen das eigene Leben?

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Servus!

Beim Lesen der Beiträge hat sich für mich die Frage gestellt, ob der Threadersteller hier nicht ausgesperrt, statt eingeschlossen meint? Aber gut, eine gewisse Sinngleichheit besteht zwar, würde den Sachverhalt aber doch beträchtlich abändern.

Auch ich kann hier bereits von etlichen Fällen berichten, die zum Teil auch peinlich sind, andere wiederum eher nicht so. Ich fange am liebsten damit an, dass ich mich etliche Male auf der Toilette in öffentlichen Einrichtungen "eingesperrt habe", also nicht freiwillig, sondern ich konnte die Türe nicht mehr öffnen. Dies hat in der Volksschule angefangen und passiert mir doch oft (bisher 4mal), wobei ich nicht weiß, wieso dann gerade bei mir die Tür nicht mehr zu öffnen ist. Tür zu, zusperren, allerdings ging der umgekehrte Weg nicht mehr, die Sperre war irgendwie so fest drinnen oder etwas hat blockiert, sodass ich nicht mehr rauskommen konnte. Naja dann fing die peinliche Situation an, dass sogar mal die Feuerwehr gekommen ist, keine Ahnung aus welchem Grund. Die anderen Leute, die nichts davon mitbekommen hatten, haben mich schief angesehen, als wollt ich mir grad was spritzen und bin dabei erwischt worden oder sonst etwas. Ziemlich unangenehm, vorallem wenn lange Zeit niemand auf die Toilette gehen muss und ich dann um Hilfe bitten kann. Vorige Woche ist mir das etwas ähnliches auch auf der Universität passiert, allerdigs konnte ich mir dann selbst helfen umd musste nicht um Hilfe rufen. Vorallem auf der Universität hätte mir sowas gefehlt, dass womöglich die Feuerwehr wieder kommt und mich "retten" muss.

Auch ist es bereits etliche Male vorgekommen, dass ich die Schlüssel in der Wohnung vergessen habe und nichtmal ins Haus konnte, mal davon abgesehen, dass es zu dieser Zeit doch beträchtlich kalt war. Wenn man die Nachbarn mal braucht, sind sie natürlich nicht da, schlussendlich konnte ich nach 15 Minuten jemanden erreichen, der mich ins Haus gelassen hatte. Gottseidank haben wir Reserveschlüsseln, die sich außerhalb der Wohnung befinden, genau aus diesem Grund, dass mal jemand nicht zuhause ist und man die Schlüssel vergessen hat. Diese Situation ging noch gut aus, die nächste allerdings beinahe nicht.

Meine Eltern waren auf Urlaub, ich natürlich alleine zuhause, habe mir sogar etliche Post-Its in die Wohnung geklebt, dass ich mich nicht aussperre, da eben niemand zuhause war. Naja, ich ging eines Abends fort, hatte Stress, da ich die Zeit etwas übersehen habe, natürlich vergesse ich die Schlüssel, ist mir erst dann aufgefallen, als ich wieder nach Hause wollte. Mein nachtaktiver Nachbar hat mich ins Haus gelassen, Reserverschlüssel hatten wir damals noch nicht, allerdings war unser Küchenfenster gekippt, sodass ich mit diversen Stangen den Hebel umschwenken konnte und die Wohnung schlussendlich betreten habe *g

Seit diesen Gegebenheiten habe ich die Schlüssel nie wieder vergessen, also braucht man immer wieder Ereignisse, in denen mal "fühlen" muss, um etwas zu lernen :)

Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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