Genmaisanbau in Deutschland

vom 09.08.2007, 16:51 Uhr

Tja, fleißig wie das Bundeskabinett im Sommerloch so ist :D haben wir nun wohl grünes Licht für den Anbau von Genmais in Deutschland.
Nach dem neuen Gesetz darf Genmais neben unverändertem Mais in einem 150 Meter Abstand angebaut werden, bei "Öko"Mais sind es 300 Meter Mindestabstand.

Laut der ökologisch arbeitenden Höfe müsse aber midnestens ein Abstand von 800 Metern her, sie befürchten eine "schleichenden Verunreinigung der Ernte".

Der Deutsche Bauernverband fordert, dass man einen Fonds einrichten müsse, in den die Hersteller von Saatgut als auch diejenigen Bauern, die Genmais anbauen, einzahlen sollen. Somit könnten dann Haftungsforderungen schnell beglichen werden.

Was haltet ihr davon, Genmais in Deutschland?
Ich bin da absolut dagegen!

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» Nanni » Beiträge: 271 » Talkpoints: -0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vom Prinzip her bin ich überhaupt nicht dagegen. Ich finde, dass genmanipulierte Pflanzen viele Vorteile haben können.
Das was jedoch "gefährlich" sein kann ist, dass sich die manipulierten Pflanzen mit den "normalen" Pflanzen in Zukunft verbinden könnten und so eine neue Mais Art entstehen könnte die evtl eine Gefahr birgen kann. Das Problem ist, dass die Gentechnik zu unberechenbar ist und aus diesem Grund habe ich Zweifel an dem Projekt Genmais.
So Abstände sind besser als nichts, trotzdem glaube ich nicht dass die wirklich etwas bringen.

Letztens habe ich auf Spiegel.de einen Videostream gesehen wo Genmais Gegner auf ein Genmaisfeld gingen um möglichst viele Pflanzen zu zerstören und dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Das ist Sachbeschädigung und dementsprechen nur noch Kriminell.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gewalt als Lösung kann ich ebenfalls nur kritisch entgegentreten - was will man damit konkret erreichen, außer ein schlechtes Image für sich selbst? Dann werden eben neue Pflanzen gepflanzt und man hat aufgrund krimineller Handlungen die Meinung erst einmal gegen sich. Ich kann ja auch nicht die Blumen meines Nachbarn zertrampeln, weil er damit Schädlinge auch in meinen Garten lockt, auch wenn ich Recht haben mag - extrem vereinfacht gesagt.

Was mich nervte war das Blabla von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), die sich wieder einmal mit Lob nicht zurückhalten konnte - so könne man mithilfe der Gentechnik neue Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe, zur Produktion dieser und gegen Dürren und Versalzungen züchten.

Naja, wer`s glaubt - auch die Gentechnik ist kein Allheilmittel für alles und es gibt genug konventionelle Pflanzen, die von Natur aus besser für solche Vorhaben geeignet sind. Aber das widerspricht natürlich dieser Grundidee und darf deswegen nicht betont werden. Schavan und ihre Ministermeinungen sitzen mir aber noch aus ihrer meiner Meinung nach katastrophalen Amtszeit als Kultusministerin im Nacken - da hat sich damals auch jeder Lehrer aufgeregt, wie eine Person alleine soviel ******** verzapfen kann.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Was ich an der neuen Regelung sehr bedenklich finde sind die Regeln zur Haftung - so drückt man den konventionellen Bauern mal wieder die Kosten auf und benachteiligt sie so gegenüber den Gentechnik anbauenden. Vom DBV wurde z. B.auch bemängelt, daß weder die Bauern nich die Versicherungen eine Bais dafür haben, Haftungsrisiken zu kalkulieren. Ein wie vom DBV geforderten Haftungsfonds, in den Saatguthersteller und Anbauer von gentechnisch veränderten Pflanzen einzahlen müssten halte ich da z. B. für sehr sinnvoll.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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