Eigenes Pferd oder Reitbeteiligung

vom 17.04.2008, 12:18 Uhr

Hallo,

ich hätte wahnsinnig gerne ein eigenes Pferd. Am liebsten ein größeres Pony. Allerdings frage ich mich, ob ich mir diesen Traum jemals erfüllen kann. Der Aufwand und die Kosten sind ja schon ganz schön hoch. Eine Box kostet hier durchschnittlich 250 Euro inklusive Futter. Dafür kriegt man ja schon eine kleine Wohnung. :o Dazu kommen die Kosten für das Pferd selber, die Ausrüstung, Versicherungen, Hufschmied und so weiter. Für eventuelle Tierarztbesuche muss man ja auch noch Geld zurück legen. Eine Operation für ein Pferd kann ja mehrere Tausend Euro kosten. Ich hätte auch nicht die Zeit, jeden Tag in den Stall zu fahren.

Früher hatte ich ein Pflegepferd, das hat mir an sich ganz gut gefallen, aber es ist halt schon was anderes als ein eigenes Pferd. Man darf selber nichts mitbestimmen und kann nicht immer zum Pferd. Ich habe mir damals das Pferd mit 3 anderen geteilt und hab immer nur die Tage bekommen, die kein anderer wollte. So kam es dann, dass ich Sonntags niemals ausschlafen konnte und immer früh um acht Uhr im Stall stand. Das Pferd war schon sehr alt und ist dann häufiger aggressiv geworden, das hat dann keinen Spaß mehr gemacht. Danach bin ich längere Zeit nicht mehr geritten.

Nun denke ich, eine Reitbeteiligung wäre für mich an sich besser geeignet als ein eigenes Pferd, aber alleine schon der Bewerbungsmarathon nervt mich langsam. Ich schaue andauernd nach Anzeigen und komme mir bei den Anrufen vor wie ein Bittsteller. Man wird teilweise auch total ausgefragt, eine Frau wollte sogar wissen, welche Hosengröße ich habe. Das fand ich schon ziemlich unverschämt. Dann, wenn man zum anschauen kommt, muss man vorführen wie man reitet und wird dabei total gemustert. Das macht mir echt keinen Spaß. Ich werde dabei total nervös und stell mich dann teilweise auch ein bisschen dämlich an vor Aufregung.

Die Reitschulen hier in der Gegend sind viel zu teuer, da kostet eine Stunde 20 Euro, das ist echt nicht bezahlbar wenn man 2 bis 3 mal die Woche reiten will. Nun weiß ich nicht was ich machen soll. Fürs eigene Pferd sparen, Reitbeteiligung oder doch nur Reitschule? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

LG Tamima

» Tamima » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,11 »



Hallo Tamina!

Zwei Mädels, die ich kenne, reiten auch. Die eine hat eine Reitbeteiligung, die andere ein eigenes Pferd. Ich finde, das kommt eben darauf an, wie viel Geld man zur Verfügung hat und wie viel Zeit außerdem auch!

Pro: Das eigene Pferd im Stall stehen zu haben ist natürlich schon klasse, gar keine Frage. Der Vorteil ist, dass man die "volle Kontrolle" hat, heißt also: Wer sich ganz alleine um sein Pferd kümmert, ist für das Tier auch voll verantwortlich und weiß, was mit diesem passiert. Es "pfuschen" keine anderen Personen dazwischen.
Contra: Aber wie du ja schon sagtest, so eine Box ist schon ziemlich teuer! Und dann kommt das Futter dazu, und ständig kannst du ja damit rechnen, dass auch Tierarzt-Kosten anfallen.

Bei einer Reitbeteiligung hat man den Vorteil, dass man nicht voll für das Tier verantwortlich ist.
Pro: Man muss sich nur an bestimmten Tagen um das Tier kümmern und wenn man mal krank ist, ist das in der Regel auch nicht so das Problem.
Contra: Das einzig negativ wäre eben, dass einem das Tier dann halt nicht selbst gehört. So eine Reitbeteiligung kann einem ja schließlich wieder enzogen werden, wenn man nicht das nötige Verantwortungsbewusstsein mitbringt.

Man wird teilweise auch total ausgefragt, eine Frau wollte sogar wissen, welche Hosengröße ich habe. Das fand ich schon ziemlich unverschämt

Von solchen "Angeboten" würde ich dann die Finger lassen. Der Bewerbungsmarathon ist wohl normal, denn viele, gerade in (Groß#)städten wollen kein eigenes Tier, sonder eben nur eine Beteiligung. hast du einmal eine, kümmere dich gut drum! Und tja, dein Können auf und rund ums's Pferd musst du leider schon beweisen. Du würdest doch auch nicht etwa einen "Laien" an dein teures Tier lassen, oder?

Eine weitere Möglichkeit wäre es, ein eigenes Pferd zu haben und nach ein paar Monaten/Jahren für andere Leute eine Reitbeteiligung anzubieten (vorausgesetzt, du willst das!). Die anderen Reiter (vorher genau nachhaken!) kümmern sich dann um dein Tier und nehmen dir auch einen Teil der Arbeit ab. Aber die Entscheidung liegt bei dir, wie gesagt, es geht bei einem eigenen Pferd manchmal mehr Zeit drauf, als man denkt!! Ich bekomme das immer wieder mit, dass auch gestöhnt wird, weil man wieder zum Stall muss.

Vielleicht haben andere ja noch eine Meinung dazu?

Lieben Gruß!

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» Karla147 » Beiträge: 570 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich empfehle dir eine Reitbeteiligung. Du kannst, wenn du das richtige Angebot gefunden hast, dich so ums Pferd kümmern, wie du möchtest, du kannst reiten wie du möchtest und es ist um Längen güstiger. Da müsste es natürlich eine lockere Reitbeteiligung sein. Wir haben es hier auf dem Hof gehabt, dass kein Geld dafür genommen wurde, sondern man durfte reiten, wenn man das Pferd versorgt und den Stall macht. Sowas finde ich super.

Wenn du allerdings auf Turniere aus sein solltest, ist das wieder fraglich, was besser ist. Ich denke, da wird es schwieriger, eine passende Reitbeteiligung zu finden. Kostengünstig ist es alle mal und wenn du mal das Interesse verlieren solltest, ist es auch einfacher, da wieder auszusteigen.

Ich wollte früher auch immer ein Pferd, mittlerweile bin ich aber froh, dass ich doch keins habe. Und dieses Angebot mit den 250 Euro im Monat ist absolut garnicht günstig, sondern völlig überteuert.

» lalamada » Beiträge: 167 » Talkpoints: -1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, es kommt einfach darauf an, wieviel Geld man zur Verfügung hat. Bei einer Reitbeteidigung kommen nicht so viele Kosten auf einen zu. Tierarzt und laufende Kosten werden ja vom Besitzer übernommen. Bei einer Reitbeteidigung ist man finanziell nciht ganz so abhängig. Wenn man allerdings genug Geld hat, dann finde ich natürlich auch ein eigenes Pferd nciht zu verachten. Das muss man eben für sich alleine abwägen, was man sich leisten kann.

» MiZschie » Beiträge: 23 » Talkpoints: 0,17 »



Hallo Tamina!

Ich würde mit einer Reitbeteiligung anfangen. Nimm nicht gleich die erste Reitbeteiligung, die dir angeboten wird, sondern lass dir bei der Suche Zeit. Beim Vorreiten geht es dann nicht nur darum, dass du dich gut präsentierst, sondern auch darum, dass Du die Möglichkeit hast zu gucken, ob du wirklich mit dem Pferd klar kommst, ob die Chemie stimmt. - Auch zwischen dir und dem Besitzer. Im Zweifelsfall lieber ein Pferd mehr ansehen.

Mach dir doch vorher genau Gedanken darüber, was du von der Reitbeteiligung erwartest: Wie oft willst Du reiten, welche Aufgaben würdest Du übernehmen, etc. Bei der Reitbeteiligung hast Du die Möglichkeit, vieles zu lernen, was du später bei deinem eigenen Pferd gebrauchen kannst, ohne dass du sofort die volle Verantwortung trägst. Wenn dein Rb-Pferd beispielsweise krank wird, kannst du viel lernen, stehst aber nicht alleine in der Verantwortung, dich um das Pferd zu kümmern.

Viel Erfolg !

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» Krümel » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

es ist natürlich schöner ein eigenes Pferd zu haben, Aber beim eigenen Pferd ist viel mehr Verantwortung und Kosten die auf einen zukommen. Ich denke schon das es wie eine Bewerbung zu einen Job sein sollte und auch gerade das Vorreiten finde ich sehr Wichtig. Aber vielleicht hilft wenn man so unsicher wird und dadruch Fehler kommen ein offenes Gespräch mit einer Probe Woche?

Vielleicht auch noch einmal Reiten und dann locker und ohne das Druck dahinter steht. Es kommt ja auch drauf an wie du mit dem Pferd zurecht kommst und nicht nur wie du mit der Besitzerin zurecht kommst. Gut das mit der Größe das muss nicht sein und ist Unnötig. Aber ansonsten offen sein und nicht nur in Gedanken haben wie ich das nun schaffe und es als Reitbeteiligung bekomme.

Wenn du aber genug Zeit und Geld hast und Erfahrungen mit Pferden und auch dich dafür Opferst mal nicht ins Kino zu gehen sondern bei deinen Pferd zu sein, deine Eltern einverstanden sind und auch wirklich zu allen ein Ja erscheint dann kann man das versuchen mit einen eigenen Pferd.

» ToppQuieker » Beiträge: 180 » Talkpoints: -0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke da geht es dir, wie vielen anderen auch die den Traum vom eigenen Pferd haben. Ich selbst bin ja auch begeisterte Reiterin und habe mir lange Zeit ein eigenen Pferd gewünscht, und mir auch schon mehrfach überlegt gehabt, mir eines zu kaufen. Aber wie du es schon richtig erkannt hast, ist es mit der Boxenmiete, dem Futter und einer Ausstattung nicht getan. Denn auch ein Pferd braucht Pflege und wird auch einmal krank, muss geimpft werden und so weiter. Das kostet alles Unmengen, mehr als sich die meisten hier vermutlich vorstellen können. Es heißt ja nicht umsonst, wenn du nicht mehr weißt wohin mit deinem Geld, dann kauf dir ein Pferd ...

Soll darauf anspielen, wie teuer der Unterhalt eines eigenen Pferdes ist. Deswegen habe ich mich auch immer wieder gegen den Kauf eines eigenen Pferdes entschieden. Ich habe hier auch in der nähe eine Reitschule, bei der auch viele Pferde von Privatleuten eingestellt sind, und die sich nicht immer drum kümmern können. Also darf ich diese dann in Absprache mit den Besitzern reite, wenn ich mich auch um die Pflege kümmere. Es ist keine Reitbeteidigung in dem Sinne, sondern ab und zu richtig spontan, dass sie bei mir anrufen und fragen ob ich die nächsten Tage mal Zeit habe und nach den Pferden schauen möchte.

Bei einer Reitbeteidigung ist es meistens so, dass es geregelt wird, dass man z.B. jeden 3. Tag das Pferd haben kann und hat feste Termine vereinbart. So war es bislang bei der Reitbeteidigung die ich vorher hatte, und es deswegen auch Streit gab als das Mädchen auch an den Tagen das Pferd haben wollte, obwohl ich dran gewesen wäre. Immerhin habe ich dafür im Monat 100 Euro bezahlt gehabt, und dann möchte ich auch einmal das Pferd haben wie es im Vertrag geregelt war. Kam mir dort am Ende nur noch als Sponsor vor, der nichts mit dem Pferd machen durfte und so hab ich mich an die Eltern des Mädchens gewandt und da kam dann herraus, dass diese gar nichts von der Reitbeteidigung wussten und Papa weiterhin den vollen Preis bezahlt hatte und sie das Geld von mir für andere Dinge wie die Schminke und Discobesuche ausgegeben hatte. Dabei hatte sie ihren Eltern gesagt, wenn sie jemanden findet, dann muss der Papa weniger bezahlen ...

Deswegen würde ich auch dir raten, wenn du eine Reitbeteidigung bei einem Minderjährigen mit haben möchtest, solltest du das auch mit den Erziehungsberechtigten abklären. Denn am Ende war der Vater von ihr so nett, mir die Kosten zu erstatten die ich bezahlt habe, obwohl ich nicht reiten durfte. Das hätte er nicht machen müssen, da der komplette Vertrag hinfällig gewesen ist (die Unterschrift ihrer Eltern waren auch noch gefäscht ...).

Eine Reitbeteidigung aus der Zeitung finde ich ehrlich gesagt auch nicht so gut, da sind die Leute sehr wählerisch. Denn sie möchten auch nur das beste für das Pferd und sind deswegen auch übervorsichtig. Ausserdem wissen sie nicht, was du schon alles kannst und wie gut du mit deren ihren Pferden zurecht kommst. Wie wärs wenn du einmal in den Reitställen in deiner Umgebung rumschaust und ggf. ein paar Aushänge machst ? In deinem Heimatstall kennt man dich auch, und wenn es dort Reitschulpferde gibt kann man vielleicht auch dort einen Deal aushandeln mit Stallarbeit gegen Reiten wenn gerade kein Schulbetrieb ist. Das habe ich früher auch gemacht, wenn ich Reitstunden haben wollte mir diese erarbeitet und die Einzelstunden habe ich dann bekommen, wenn gerade kein allgemeiner Schulbetrieb bzw. Ruhetag war.

Entscheiden darfst du dann natürlich nicht einfach über die Köpfe der Eigentümer hinweg, aber du kannst ja Vorschläge machen und mit ihnen sprechen. Ich habe da nur gute Erfahrungen gemacht bislang wenn man sich zusammen gesetzt hat und gemeinsam Gedanken um das Pferd gemacht hat. Das zeugte auch immer von dem Verantwortungsbewusstsein, auch wenn es nicht das eigenen Pferd ist und deswegen habe ich auch zu den Leuten jetzt ein gutes Verhältnis und darf ihre teilweise sehr teuren Turnierpferde reiten. Denn sie wissen, dass ich damit klar komme und auch im Falle von Problemen sofort anrufen würde um das Vorgehen abzusprechen oder ggf. erst den Tierarzt rufe und danach erst Bescheid sage, anstatt gar nichts zu tun und mich nciht Verantwortlich zu fühlen und die Meinung zu vertreten "ist nicht mein Tier, ich kann das nicht entscheiden ob Tierarzt oder nicht".

Aber deine Erfahrung mit der Hosengröße fand ich jetzt schon arg dreist, normal sind eher die Fragen wie groß man ist und wie schwer (gerade bei kleinen Pferden und Ponys wird das oft gefragt) denn wer möchte schon einen 150 km Menschen auf seinem Shetty sehen. Nur um mal ein extrem anzuführen ;) Denke das würdet ihr genauso sehen, wenn ihr der Eigentümer wärt. Normal wird auch einer oder mehrere Probetage vereinbart, bei dem beide Partein im Stall sind und sich mal gegenseitig beschnuppern ob es passt und wie man mit dem Pferd klar kommt. Auch das zuschauen beim Reiten ist normal, denn auch dort hat jeder ein wenig seinen eigenen Stil drinnen und es kann jemand ein sehr guter Reiter sein wie er mag, wenn er/sie dazu das Pferd "versaut" mit der restlichen Handlungsweise und es zu hart reitet obwohl es die ganze Zeit perfekt auf eine weichere Hand reagiert.

Da musst du halt durch, auch wenn du dir ein Pferd kaufen möchtest werden dich die Eigentümer vorreiten lassen und sich dich genau anschauen und dann erst entscheiden. Und mit der Reitstunde von 20 Euro die Stunde ist es meiner Meinung nach noch günstig, denn hier gibt es nichts unter 25 Euro die Reitstunde (wobei diese Stunde dann auch nur 45 Minuten sind).

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Hallo Tamima
Ein eigenes Pferd ist der Traum von vielen Mädchen meiner war es auch mal bis ich mir eines gekauf habe. Ich habe einen Haflinger Wallach den ich jetzt 10 Jahre habe er ist mein Partner und Freund. Mein Sohn reitet ihn jetzt weil mir die Zeit dazu fehlt und ich auch einiges zugenommen habe. Ich hatte in den Jahren viele Reitbeteidigungen einige waren lange da, einige nur kurz - du mußt dir die Frage stellen kann ich mich ausreichent um das Tier kümmern, bin ich für ihm da oder ist er mir irgendwann über.

Ein Pferd zu haben ist schön Reitbeteidigungen können auch schön sein wenn man den passenden gefunden hat mann muss sich ja nicht gleich den erst besten nehmen. Nach deiner Hosengröße braucht auch niemand zu fragen denn das hat nichts mit dem reiten zu tun,das ist ein Frechheit. Ein eigenes Pferd kostet im Monat sehr viel Geld und Zeit was die meisten heut zu Tage nicht mehr haben.

An deiner Stelle würde ich mir erst eine Reitbeteidigung suchen und schon mal anfangen zu sparen vieleicht kannst du dir dein Traum irgenwann mal erfüllen.Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück dabei.
Lieben Gruß

lucky64

» lucky64 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,64 »


Hallo Tamima,
ich rate dir zu einer Reitbeteiligung. Es ist zwar schöner ein eigenes Pferd zu haben, womit man alleine machen kann, was man will, aber es ist halt ziemlich teuer. Es gibt auch Reitbeteiligungen, wo du alleine das Pferd reiten darfst. Natürlich auch der/die Besitzer/inn.

Vielleicht hast du ja auch so viel Glück wie ich und bekommst eine Reitbeteiligung umsonst, dafür helfe ich oft bei den Pferden (Ausmisten und so was) und anderen Dingen. Wenn du ein eigenes Pferd haben willst, dann rate ich dir dazu, dass du eine Freundin oder Freund fragst, ob er/sie mit dir das Pferd "teilen" will. Dann könntet ihr die Kosten teilen.

MfG
Eidechse

» Eidechse » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,93 »


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