Tag gegen Rechts

vom 08.05.2008, 17:42 Uhr

Hallo!
Heute war an unserer Schule (Gymnasium in Baden-Württemberg) ein Tag gegen Rechtsextrimismus. Es wurden mehrere Projekte angeboten, in denen die Schüler von Klasse 9 bis Stufe 13 teilgenommen haben. Dabei wurden verschiedenen Themen, aktuell wie geschichtlich über die Themen Nationalsozialismus bis zum heutigen Rechtextremismus und Co. angesprochen. Ich fasse mal ganz kurz die vier Projekte zusammen, bei denen ich teilgenommen habe:

1. Projekt - Rechtsrock: Ein Referent hat uns über das Thema Rechtsrock und seine Gefahren aufgeklärt. Er hat einige Beispiele uns auch hören lassen und dann die gefährlichen und agressiven Texte analysiert und erklärt, wie rechtextreme Organisationen und Parteien mit Rechtsrockmusik versuchen neue, vor allem junge Anhänger und Wähler zu rekrutieren. Außerdem war eine Diskussion geplant, ob die Böhsen Onkelz (wohl bekannteste Beispiel einer Rechtsrockband) auch wirklich in dieser Richtung Musik gemacht hat. Dazu sind wir allerdings aus Zeitgründen nicht mehr gekommen. Ich fand es insgesamt recht interessant mal auch die zum Teil erschreckend harten und agressiven Texte solcher Rechtsrockbands zu lesen und zu hören.

2. Projekt - Historie: Historie ist eine Gruppierung von mehreren jüngeren Menschen, die sich mit dem KZ-Friedhof und seiner Geschichte in der Stadt unserer Schule befasst. Dort mussten wir in Gruppen Informationen über das Thema "Antisemitismus" erarbeiten. Ich fand dort auch interessant vor allem wie sich diese Judenfeindlichkeit in der Zeit des Nationalsozialismus gezeigt hat, auch wenn man das meiste schon so wusste.

3. Projekt - Jugendschicksal: Eigentlich das uninteressanteste Projekt, da wir einen Film angeschaut haben, der davon handelte, dass eine junge türkische Frau sich in einen deutschen jungen Mann verliebt und dann natürlich Probleme mit ihrer Familie bekommt und diese am Ende dann auch verliert. Ich fand den Film relativ langweilig und fand ihn auch sehr übertrieben.

4. Projekt - Rechtsextremismus Damals und Heute: In diesem Projekt haben wir uns eigentlich ausschliesslich darüber unterhalten und informiert, wie das NS-Regime damals die jungen Leute angesprochen und manipuliert hat. Die wichtigsten Punkte waren hierbei die Hitler-Jugend und die allgemeine Propaganda.

Dies waren die vier Projekte an denen ich teilgenommen habe, es gab allerdings noch ein paar mehr, u.a. auch noch, wie die Verfolgung der Homosexuellen in der NS-Zeit aussah. Insgesamt war es zwar ein sehr langer Tag, der trotzdem recht informativ war. Meine Frage an euch ist jetzt, ob es an eurer Schule auch einen solchen Tag gab/gibt und wie ihr ihn fandet.

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» Diablo » Beiträge: 358 » Talkpoints: 0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Diablo hat geschrieben:Außerdem war eine Diskussion geplant, ob die Böhsen Onkelz (wohl bekannteste Beispiel einer Rechtsrockband) auch wirklich in dieser Richtung Musik gemacht hat. Dazu sind wir allerdings aus Zeitgründen nicht mehr gekommen. Ich fand es insgesamt recht interessant mal auch die zum Teil erschreckend harten und agressiven Texte solcher Rechtsrockbands zu lesen und zu hören.

Nebenbei ist dabei nicht zu vergessen wie groß die Dummheit dieser Referenten ist . die Böhsen Onkelz als Rechtsrock Band einzustufen zeugt von absoluter Blödheit, denn schließlich wirkten die besagten 2 Lieder dieser Grupper nur auf einen sehr engen Personenkreis und das Anfang der 80er - also zu einer ZEit als der Rechtsextremismus & Co noch in den "Kinderschuhen" steckte. Das Wirken kann also als sehr gering eingestuft werden. Komisch ist dann auch dass eine rechte Band auf linken Festivals spielt oder Projekte gegen Rechts über ein Jahrzehnt lang organisiert hat.

Die bekannteste und einflussreichste rechtsextreme Band ist wohl ohne Zweifel Landser - da stinken die Böhsen Onkelz mit ihren zwei Liedern meilenweit gegen ab. Landser Platten hat fast jeder Rechte zuhause stehen, sie verkaufen sich auch im Ausland stark und "angeregt" durch die Texte gab es schon mehrere Hetzjagden und Morde von Rechten an Linken und Ausländern.

Dazu kommen mehrere rechte Bands die noch nicht einmal verboten sind und teilweise auch Musik "legal" veröffentlichen dürfen. Das gelingt diesen Bands durch Veröffentlichung "zweideutiger" Lieder und das hin und herdriften zwischen rechtsextremen Skinheads und der Oi Szene.

Also das erste Projekt ist meiner Meinung somit total für die Tonne wenn man auf so einer extrem wackeligen Grundlage aufbaut. Da könnte man auch behaupten diverse Gruppen, Beispiel die Ärzte (immer gut in Zusammenhang mit den Onkelz :lol:) wären linksradikal und linksextremitisch sowie verfassungsfeindlich nur weil sie vereinzelte Lieder auf Punk Alben (1, 2, 3, 4 - Bullenstaat!) veröffentlichten was totaler Blödsinn wäre.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube, dass du mich nicht richtig verstanden hast. Der Referent hat nicht gesagt, dass die Böhsen Onkelz eien Rechtsrockband ist, sondern der Name ist nur bei der Frage, welche Bands man so kennt, soviel ich noch weiß, gefallen. Wie gesagt war dann auch eine Diskussion geplant, ob die gennante Band auch wirklich eien Rechtsrockband ist / war. Ich persönlich habe mit dieser Band nichts am Hut und kann daher auch meine Meinung dazu nicht äußern.

Die von dir genannte Band Landser hat er auch in seinen Vortrag mitreingebracht, wobei wir dort auch ein Lied + Text gehört / gelesen haben. Bei dieser Band fand ich den Text allerdings erschreckend grausam und daher kann ich verstehen, wenn man solche Songs dann auch verbietet.

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» Diablo » Beiträge: 358 » Talkpoints: 0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich fand den Tag im Allgemeinen eher unsinnvoll als sinnvoll. Es war einfach durchweg langweilig gestaltet, obwohl die Zeit der Nazis eigentlich ja ein interessantes und sehr tiefgängiges Thema ist. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich gesehen habe, wie sich unsere SMV wirklich sich sehr engagiert hat und da jetzt wirklich was großes auf die Beine gestellt hat. Es war ein hochrangiger Referrent, den ich nicht als "dumm" bezeichnen würde.

Dieser Mann kommt aus Frankfurt, hat mehrere Themen studiert und war auch als Journalist tätig. Zudem wurde er auch schon oft mit dieser Musik konfrontiert, was man auch wirklich spürte. Dieses Projekt, also "Rechtsrock" fand ich also wirklich interessant. Zudem habe ich in einem anderen Projekt gesehen, wie sich zum Beispiel 16 Jährige Schüler einen Arbeitskreis zum Thema Nationalsozuialismus gegründet haben. Ich fand das wirklich sehr eindrucksvoll, wie sich diese noch recht jungen Leute sich sehr gut auskannten und einfach auch engagiert waren, was zu bewegen und den Leuten die wirkliche Miserie, die sich damals abgespielt hat, zu zeigen. Ich muss sagen, da war ich sehr beeindruckt.

Im Allgemeinen hat es vielleciht ein paar etwas gebracht. Mir jedoch kaum, da ich mich schon vor dem Tag relativ gut mit diesem Thema auskannte.

Ich denke, dass schon bald an anderen Schulen auch sowas ablaufen wird und bin auch etwas stolz, dass wir eine der ersten Schulen waren, die sowas durchgezogen haben.

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» valentin » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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