Zahnkronen immer noch als störenden Fremdkörper empfinden

vom 22.07.2025, 09:53 Uhr

Im Herbst letzten Jahres habe ich Zahnkronen bekommen. Die sitzen links und rechts auf den unteren Zähnen. Der Grund dafür war, dass meine oberen Schneidezähne die unteren immer mehr nach hinten verdrängt hatten und wenn ich es so gelassen hätte, hätte ich über die Jahre hinweg meine unteren Zähne verloren.

Es fing alles damit an, dass ich erst mal über neun Monate lang eine Schiene tragen musste und zwar 24 Stunden, nicht nur nachts. Das war für mich sehr belastend, denn zum einen hat man die Schiene immer gemerkt und zum anderen hat sie auch beim Sprechen gestört. Mir war das immer peinlich vor anderen und ich habe mich geschämt.

Nun habe ich meine Kronen schon über ein halbes Jahr und empfinde sie immer noch als störenden Fremdkörper. Sie haben vermutlich zu viel Spannung und oft habe ich das Gefühl, dass ich mir die Dinger am liebsten aus der Gusche reißen würde, weil sie so drücken. Aber nun gibt es kein Zurück mehr und ich muss wohl damit leben.

Meine Frage wäre - ist es normal, dass man sich nach so langer Zeit immer noch nicht an die Zahnkronen gewöhnt hat? Viele haben schon zu mir gesagt, dass sie so etwas gar nicht kennen und es eben nicht normal wäre.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2969 » Talkpoints: 42,68 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Der Zahnarzt des geringsten Misstrauens wäre hier der richtige Ansprechpartner. Die Verkronung als solche sollte eigentlich keinerlei Beschwerden verursachen. Im Gegenteil, damit wird verhindert, dass ein durch Karies bereits so stark geschädigter Zahn noch weiter geschwächt wird, weil keine Plomben im herkömmlichen Sinne mehr nach Ausbohren des kariösen Materials halten würden.

Die Krone schützt den Rest des Zahnes, und es wird vermieden, dass der Zahn sogar gänzlich entfernt werden muss, wodurch eine erhebliche Biss-Verschlechterung zustande kommen würde, weil ja zugleich mit dem einen Zahn das Pendant im anderen Kiefer fehlte. Eine Krone ist also ein bewährtes Mittel zur Erhaltung von bereits vorgeschädigten Zähnen.

Früher war es einmal in Mode gekommen, sich aus ästhetischen Gründen die gesamte "Vorderfront" des Gebisses, die Schneidezähne, mit sogenannten Jacket-Kronen, meistens aus Keramik-Material in wenigen aufeinanderfolgenden Sitzungen verpassen zu lassen. Im Grunde waren vorher keinerlei Zahnschmerzen aufgetreten, ein echter medizinischer Grund zur Verkronung nicht gegeben. Aber der besseren Ästhetik wegen nahmen dann viele die nicht schmerzlose Prozedur in Kauf. Klagen der Art, wie Du sie schilderst, kamen durchaus schon einmal vor. Wie es oft so ist bei "Schönheitsoperationen".

Die Zeiten sind wohl anders geworden, weil die Krankenkassen in dieser Hinsicht sparsamer geworden sind. Heute soll ja jeder eine Zahnzusatzversicherung abschließen, um nicht auf den hohen Kosten sitzenzubleiben. Dabei muss erwähnt werden, dass derartige Kronen nun auch nicht ewig halten, sondern nach zehn bis fünfzehn Jahren die Stabilität des Gebissapparates auch nachlassen kann. Oft folgt dann die Versorgung mit sogenannten Implantaten.

Aber wie gesagt, treten Beeinträchtigungen bereits nach so kurzer Zeit auf, wie Du sie schildertest, dann wäre ein erneuter Termin bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt durchaus gerechtfertigt.

» Gorgen_ » Beiträge: 1217 » Talkpoints: 441,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich empfinde es auch nicht als normal, wenn Zahnkronen nach über einem halben Jahr spürbar und unangenehm drücken. Ich habe auch einige Zähne im Ober- als auch im Unterkiefer überkront und da waren vielleicht ein paar Tage Eingewöhnungszeit, aber danach habe ich die Kronen kaum noch wahrgenommen. Bei dir kann da etwas nicht stimmen und ich würde das reklamieren und nachbessern lassen. Vielleicht auch mal bei einem anderen Zahnarzt eine Einschätzung und Diagnose einholen.

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» falscher fuffziger » Beiträge: 154 » Talkpoints: 30,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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