Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen - Erfahrungen?

vom 27.02.2010, 18:00 Uhr

Ich hatte ja in einem anderen Thread schonmal geschrieben, dass meine 10 Jahre alte Katze sich etwas auffällig verhält. Ich bin heute Vormittag jedenfalls mit meiner Katze beim Tierarzt gewesen, um sie mal komplett durchchecken zu lassen, mit Blutbild und allem drum und dran. Das Blutbild hat der Arzt zum Teil gleich ausgewertet und mir mitgeteilt, dass die Nierenwerte meiner Katze schlecht sind und sie eine chronische Niereninsuffizienz hat. Ich war sehr erschrocken darüber, weil ich dachte, dass sie dahingehend keine Probleme mehr hat (sie hatte vor Jahren mal vorübergehend akut schlechte Nierenwerte, was auf entzündetes Zahnfleisch zurückgeführt wurde). Der Wert ist noch nicht dramatisch schlimm, so dass man sie an den Tropf hängen müsste, jedoch ist es wohl wichtig sofort zu handeln.

Er hat mir ein spezielles Nierendiät-Futter empfohlen, was nur Tierärzte verkaufen können von Royal Canin (Renal heißt die Sorte). Ich habe mir davon ein paar Beutel mitgenommen und Zuhause nachgeschaut, was da so für Inhaltsstoffe enthalten sind. Ich muss sagen, ich war nicht sonderlich begeistert. Da ist genau das drin, was ich immer versucht habe meiner Katze nicht zu geben. Also die berühmten 4% Fleisch (oder was davon übrig ist) und diese verdammten tierischen Nebenerzeugnisse. Seltsamerweise enthalten einige Sorten davon sogar Schweinefleisch, was ich in einem Katzenfutter noch nie erlebt habe.

Ich bin jetzt total unsicher, was ich machen soll und ob das Futter überhaupt hochwertig oder gesund ist. Für 1 Euro pro Beutelchen ist es nämlich auch nicht gerade billig, was mir ja noch egal wäre, wenn wenigstens keine tierischen Nebenerzeugnisse drin wären. Der Arzt meinte, er hätte viele Katzen mit solchen Nierenproblemen mit diesem Futter ganz gut helfen können, nicht heilen aber eben die Krankheit verlangsamen können. Ich habe eh immer schon eher wenig Vertrauen zu Ärzten, bin aber sonst mit dem eigentlich zufrieden, von daher gehe ich jetzt auch nicht davon aus, dass er mir Blödsinn erzählt. Trotzdem empfinde ich die Zusammensetzung des Futters als nicht sonderlich hochwertig.

Jedenfalls bin ich unsicher, was ich jetzt machen soll. Ihr herkömmliches Futter darf sie jedenfalls nicht mehr bekommen, das ist mir klar. Auch das Kattovit "Low Protein" sei nicht ausreichend hat der Arzt gesagt. Kennt sich jemand ein bisschen mit CNI bei Katzen aus? Gibt es vielleicht noch anderes Futter für eine solche Nierenkrankheit? Und kann man das Tier noch auf anderem Wege unterstützen mit anderen Maßnahmen etc.? Ich weiß, das sind eine Menge Fragen aber ich will einfach versuchen, das Bestmögliche für meine Katze zu tun, damit ich noch sehr lange etwas von ihr habe und sie sich nicht quälen muss.

Noch ist sie soweit fit. Der Tierarzt hat mir aber gesagt, wenn eine Katze solche schlechten Nierenwerte hat, dann kann man davon ausgehen, dass schon etwa 70% der Nieren irreparabel kaputt sind und die Nieren dementsprechend nicht mehr richtig arbeiten und den Körper ausreichend entgiften können. Vorher kompensiert der Katzenkörper das noch irgendwie und man bemerkt keine Symptome. Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere vielleicht einen Tip für mich hat und sich eventuell ein bisschen damit auskennt. Ich bin grad ziemlich ratlos (und traurig). :(

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß, dass es im Fressnapf die Marke Pet Balance gibt. Dies ist spezielles Futter für Hunde oder Katzen, die bestimmte Krankheiten haben. Ich habe von dem Pet Balance das Futter für Katzen mit einer Futtermittelallergie und das Struvit Futter für Katzen mit Harnsteinen. Davon gibt es auch ein Futter für Nierenkranke Katzen. Es gibt auch kleine 300 g Beutelchen zum probieren. Nimm doch mal so einen Beutel und frage deinen Tierarzt, was er davon hält.

Meine Katzen mochte das Tierarzt - Futter von Royal Canin und Co auch nicht. Das Pet Balance gibt es eben speziell für Katzen oder Hunde und das Futter für Katzen kostet knapp 14 Euro für 3 Kilo. Ich finde das wirklich bezahlbar. Es gibt auch zu den speziellen Sorten, Nassfutter von Pet Balance. Da kostet eine Dose, glaube ich um die 99 Cent.

Ansonsten habe ich leider mit Nierenkrankheiten bei Katzen keine Erfahrungen. Aber ich denke, dass es sicherlich auch nicht schaden würde, wenn deine Katze mehr trinkt, um die Nieren gut durch zu spülen. Dafür ist ein Katzenbrunnen wirklich gut. Er animiert die Katzen dazu, mehr zu trinken.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Meine Kitty, die damals 16 Jahre alt war, hatte auch Niereninsuffizienz, nur leider hätte ich früher mit ihr zum Tierarzt fahren sollen, ich mache mir heute noch Vorwürfe. Es fing bei ihr an, dass sie Anfang September letzten Jahres plötzlich auf beiden Augen blind war. Ich hatte es einen Abend mitbekommen und es aufs Alter geschoben. Im Nachhinein aber habe ich gelesen, dass eine plötzliche Blindheit und dann auch noch auf beiden Augen, von zu hohem Blutdruck kommt. Und der wiederum kommt von den Nieren.

Auch hatte sie nur noch wenig Zähne, hat nur noch ein bisschen Nassfutter gefressen. In der ersten Novemberwoche 2024 war sie plötzlich apathisch und kam morgens nicht mehr in die Küche zum Fressen. Natürlich machte ich mir Sorgen und rief meinen Tierarzt an. Der meinte dann aber, solange sie noch frisst, keinen Durchfall hat und sich nicht erbricht, sollte ich mir nicht allzu große Sorgen machen. Das mit der Blindheit hatte ich zwar auch erwähnt, aber dazu hat er nichts Weiter gesagt.

Als sie dann immer weniger gefressen hat, entschied ich mich, mit ihr zum Tierarzt, zwecks Blutuntersuchung, zu fahren. Das war an einem Freitagabend. Sie bekam eine leichte Sedierung für die Blutabnahme.
Als wir dann wieder zu Hause waren, fraß sie etwas und das war das letzte Mal, dass sie Nahrung aufgenommen hatte.

Am Montag darauf rief mich der Tierarzt an und teilte mir die Diagnose mit. Die Nierenwerte waren bereits beim Dreifachen über der Norm, so dass vermutlich ein Dreiviertel des Nierengewebes irreversibel zerstört war. Hinzu kam auch noch eine Blutarmut, vermutlich auch dadurch ausgelöst. Er hatte mir dann noch Tabletten und ein Mittel zum Appetit anregen gegeben, aber das war alles schon zu spät, am Tag darauf musste ich sie erlösen lassen.

Im Nachhinein würde ich bei plötzlicher Blindheit sofort hellhörig werden, denn der graue Star entwickelt sich bei Katzen ja allmählich und nicht von heute auf morgen. Auch, wenn sie ihre Körperpflege vernachlässigen oder sich gar nicht mehr putzen, ist das ein sicheres Zeichen, dass etwas nicht stimmt, bei meiner Kitty war es nämlich so. Sie hatte ziemlich lange Krallen, was mir dann auch alles erst im Nachhinein bewusst geworden war.

Leider kann jede zweite oder dritte Katze daran erkranken. Das Tückische ist, dass sich die Niereninsuffizienz oft erst im Blutbild zeigt, wenn es schon oder fast zu spät ist.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2871 » Talkpoints: 6,17 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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