Zeitigeres Aufstehen hilft bei Dauer-Verspätungen nicht

Grundsätzlich kenne oder kannte ich das Problem auch, zu glauben, dass mehr Zeit am Morgen oder vor einer anderen Verabredung dazu führte, auf jeden Fall einerseits viel Zeit zu haben und andererseits trotzdem überpünktlich zu sein. Um dann festzustellen, dass ich so viel vertrödelt habe, dass ich im Endeffekt auf den letzten Metern doch wieder genauso hetzen muss wie sonst auch.

Ich persönlich glaube nicht, dass chronisches Zuspätkommen mit schlechter Erziehung oder automatischer Disziplinlosigkeit zu tun hat, sondern verschiedene Ursachen haben kann. Wie es so oft im Leben ist. Da gibt es Leute, denen es wirklich einfach egal ist, manche wollen damit ein (unbewusstes) Statement setzen und sind passiv-aggressiv.

Und manche sind typische Träumer bzw. anders gesagt halte ich eine wie hier geschilderte Problematik schlicht zum ADS gehörig. Das ist kein böser Wille und alle Tipps schlagen fehl, weil man sich die Zeit nicht gut organisieren kann. Manche haben Probleme mit der Konzentration, manche mit der Ordnung, einige mit dem Wegwerfen oder der Organisation, andere hadern daran, das Geld so einzuteilen, dass es bis zum Monatsende reicht. Und manche sind immer unpünktlich, obwohl sie es nicht wollen.

Meiner Beobachtung nach hilft es am ehesten, wenn man sich die Zeit in kleine Häppchen einteilt. Also sich vorzunehmen in 15 Minuten im Bad fertig zu sein. In fünf Minuten die Tasche zu packen. Und das immer mit dem Blick auf die Uhr. Ein Schritt nach dem anderen.