Sachen wegschmeißen und später doch bereuen?
Wenn ich bei mir zu Hause ausmiste und irgendwelche Sachen wegschmeiße, dann überlege ich mir das immer gut. Wenn ich mir unsicher bin, ob ich etwas behalten möchte oder nicht, dann werfe ich es nicht weg. Weg kommen bei mir nur die Sachen, bei denen ich mir auch sicher bin, dass ich sie nicht brauche oder vermissen werde. Von daher ist es auch nie vorgekommen, dass ich etwas weggeschmissen habe, was ich dann später bereut habe.
Habt ihr schon einmal etwas weggeschmissen oder entsorgt, was ihr dann anschließend wieder bereut habt? Habt ihr versucht, an ähnliche Sachen wieder heranzukommen oder habt ihr auf die Sache dann verzichtet?
Wenn ich Sachen entsorge, dann bin ich mir schon sehr sicher, dass ich sie nicht mehr brauche. Sobald ich nur die geringsten Zweifel habe, behalte ich es noch bis ich keine Zweifel mehr habe ob ich das behalten will oder nicht. Ich bin in diesem Punkt sehr wohlüberlegt und handle überhaupt nicht überstürzt, sodass ich noch nie etwas weggeworfen habe, was mir im Nachhinein zu schade gewesen wäre.
Mir ist es schon mal so gegangen, dass ich es bereut habe, Dinge weggeworfen zu haben. In dem Moment des Ausmistens war ich mir vollkommen sicher, dass ich das Teil nicht mehr brauchen würde, aber irgendwann stellte ich dann doch fest, dass ich es gerne wieder hätte und es doch noch gut hätte nutzen können. Ich habe es dann aber nicht erneut gekauft, obwohl es möglich gewesen wäre. Aber das wäre mir dann doch auch komisch vorgekommen.
Nein, wenn ich etwas entsorge, dann bereue ich das später auch nicht. Mir ist es auch noch nie passiert, dass ich etwas gesucht habe, was ich zu diesem Zeitpunkt schon entsorgt hatte. Darum erübrigt sich auch die Frage, wie ich denn mit dem Verlust umgegangen bin. Wahrscheinlich würde ich dann aber versuchen Ersatz zu besorgen, wie ich es auch bei defekten Gegenständen tue.
Das kann man mit einem ganz einfachen Trick erreichen. Man tut die Dinge, bei denen man sich nicht sicher ist, ob man sie vielleicht noch einmal benötigt in einen Karton und schreibt das Datum auf diesen Karton. Wenn man etwas sucht, dann kann man ja die Kartons durchforsten, ob sie den gesuchten Gegenstand enthalten und wieder heraus nehmen. Alles, was nach sechs Monaten noch im Karton ist, wird entsorgt. Das wird man dann auch künftig nicht mehr benötigen.
Da ich nicht unter Platzmangel leide entsorge ich wirklich nur die Sachen, bei denen ich mir sehr sicher bin, dass ich sie wirklich nicht mehr brauche. Ich habe auch schon Sachen erst mal weg gepackt in den Keller und sie dann später entsorgt, weil ich die Schachtel mit den Sachen seit dem Weg packen nicht mal geöffnet habe.
Bereut habe ich aber mal, dass ich Stoffreste entsorgt habe. Das waren alles ziemlich kleine Stücke und ich hatte zu dem Zeitpunkt absolut keine Idee, was ich damit noch anfangen könnte. Später kam dann aber doch ein Projekt, für das ich die Stoffreste gut gebraucht hätte. Da ich immer viele Stoffe da habe, habe ich nichts neues gekauft und so tragisch war das auch nicht, aber es ist natürlich trotzdem ein bisschen ärgerlich.
Ich entsorge auch nur die Dinge, bei denen ich mir zu 100% sicher bin, dass ich sie nicht mehr brauche oder nicht mehr haben möchte. Ansonsten stelle ich das Zeug dann in den Keller und wenn ich das dann doch wieder haben möchte, dann kann ich es jeder Zeit wieder hoch in die Wohnung holen. Mir könnte es dann doch passieren, dass ich es bereue etwas weggeschmissen zu haben.
Mir ist es bisher nur einmal bei einem Oberteil passiert, dass ich es bereut habe dies ausgemistet zu haben. Ich hatte dann plötzlich doch ein Outfit zu dem es optimal gepasst hätte. Ich habe dann aber einen Ersatz gefunden und es war nicht so tragisch.
Ich überlege mir normalerweise auch immer genau, ob ich etwas ausmisten möchte. Manchmal tut es mir schon Leid um die Sachen, gerade wenn sie noch sehr gut sind, aber ich überlege mir dann immer, wie oft ich es getragen habe und ob ich es wirklich nochmal irgendwann anziehen werde. Wenn ich doch unsicher bin, lege ich das Teil doch lieber wieder noch etwas in den Schrank.
Ich entsorge auch erst, wenn ich mir sicher bin, dass ich dafür keine Verwendung mehr habe und von daher kommt es auch selten bis gar nicht vor, dass ich mich darüber dann auch ärgere. Aber letztens gab es doch so einen Fall, als ich einen Adapter für eine Luftpumpe gesucht hatte, der wohl mit einer anderen die ich vor Ewigkeiten mal hatte mit in den Müll gewandert ist. Sprich ich habe mich geärgert weil ich davon ausgegangen bin, dass ich einen weiteren Adapter habe der passend ist und habe am Ende doch eine Lösung für mein Problem gefunden und damit war der ganze Ärger den ich zunächst hatte, dann auch wieder weg. Der Luftpumpe und dem Adapter trauere ich nun nicht auf einmal hinterher.
Als Kind und Jugendliche, vielleicht sogar noch bis ins junge Erwachsenalter hinein, hatte ich so ein richtiges kleines Messie-Gen. Alles, was ich irgendwie faszinierend oder interessant fand, hat den Weg zu mir gefunden und wurde erstmal behalten, und sei es nur eine Kinokarte zu einem Film, den ich sah oder ein besonders ausgefallener Stein am Wegesrand. Erstmal sichern. Zum Glück hatte ich aber auch gleichzeitig die Neigung alle paar Monate totalen Kahlschlag zu machen und vieles auszusortieren.
Leider bin ich dabei aus meiner heutigen Sicht teilweise zu rigoros vorgegangen und habe Dinge weggeworfen, über die sich mein erwachsenes Ich ärgert. Zum Beispiel habe ich meine ersten Tagebücher, die Fotos einer Klassenfahrt und zwei Schuljahrbücher weggeworfen, genauso wie das erste Geschenk meines Lebens als Säugling im Krankenhaus. Das war viel zu weit gegangen und heute wünschte ich mir schon, gerade diese Dinge noch zu haben.
In den letzten Jahren habe ich einmal eine Jacke verkauft, über deren Veräußerung ich mich hinterher immer mal wieder geärgert hatte. Das ist aber auch das einzige Teil, was ich losgeworden bin und wo ich mich hinterher über den Verlust geärgert habe. Ansonsten habe ich sicher aus meinem Haushalt und dem meiner Eltern Tausende von Gegenständen entsorgt, verkauft und gespendet, sodass ein isolierter negativer Vorfall jetzt nicht so schwer ins Gewicht fällt.
Und ich mache es auch oft so, dass ich Kleidung in Quarantäne packe und gucke, ob ich sie vermisse. Dafür hat man ja einen Keller, für den man Miete zahlt. Im Regelfall weiß ich zwar, dass ich diese Sachen zu über 99 Prozent sowieso später aussortiere, wenn ich die Tüte wieder hochhole, aber ich brauche das für mein Gefühl mir ganz sicher zu sein.
Leider habe ich die TKKG-Hörspielkassetten weggegeben und auch die Eisenbahnschienen für die Legoeisenbahn. Die Produktion der alten Schienen wurde eingestellt und die Schienen gewannen immens an Wert.
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