ETF für die Kinder - wann übergeben?

vom 04.06.2024, 17:39 Uhr

Ich habe damals zum 18. Geburtstag einen Bausparer bekommen. Der hatte gut 5000€ drauf und ich muss sagen, sinnvoll investieren sieht anders aus. Ich weiß gar nicht mehr, was ich davon gekauft habe, aber ich war schlicht und ergreifend nicht reif genug, mit dem Geld etwas sinnvolles anzufangen. Leider.

Wir selbst haben für jedes Kind einen ETF Sparplan errichtet. Zusätzlich noch einen Bausparer (weil die Omas sich weigern, anders zu besparen), aber für den ETF Sparplan sorgen wir komplett selbst. Nun ist mein Mann auch dafür, dass sie diesen mit 18 übernehmen können oder sie verkaufen eben und nehmen sich das Geld. Das wäre nicht schlau, aber es wäre möglich.

Ich bin (aufgrund meiner persönlichen Erfahrung) der Meinung, dass sie ihn lieber dann bekommen, wenn sie ihn brauchen, beziehungsweise, wenn sie etwas damit anfangen können. Wenn ich mir das nämlich überlege: wenn ich den Bausparer als Eigenkapital für das Haus genommen hätte, wäre ich besser dran gewesen, aber wer denkt mit 18 an so etwas? Ich jedenfalls nicht.

Und wenn die Kinder nichts davon wissen, dann hat man das Quasi in der Hinterhand, wenn sie es wirklich benötigen. Den von den Omas besparten Bausparer könnten sie ja mit 18 bekommen und davon den Führerschein machen, oder sich irgendwas kaufen, was sie dann vergessen, so wie das bei mir der Fall war. Wie seht ihr das?

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» winny2311 » Beiträge: 15157 » Talkpoints: 4,56 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde es schon reichlich vermessen und selbstgerecht, sobald die Kinderlein offiziell erwachsen sind, immer noch darüber zu bestimmen, wann sie die Kohle wirklich "brauchen" bzw. "reif" genug dafür sind. Man muss ja nicht pünktlich zum 18. Geburtstag liefern, aber wer kann schon sagen, wann jemand "reif" genug für irgendwas ist?

Beispielsweise bin ich gar nicht der Meinung, dass Heiraten - Haus bauen - Kinderkriegen unbedingt das Endziel menschlicher Existenz sein müssen. Wenn der werte Nachwuchs gar keinen Bock auf "Eigenkapital für das Haus" hat, sondern sich in einer Mietwohnung pudelwohl fühlt und das Geld lieber anderweitig anlegen möchte, ist er dann nicht "reif" genug und Mama und Papa bleiben auf der Kohle sitzen, bis sie in die Erbmasse eingeht?

Ebenso finde ich es auch nicht tragisch, Geld für etwas auszugeben, was dich nicht bis zum Lebensende begleitet. Ich denke auch nicht jeden Tag an die Urlaubsreisen, die ich mir in meinen Zwanzigern vom Munde abgespart habe, aber ich bereue auch nicht, das Geld nicht damals schon "sinnvoll" angelegt zu haben.

» Gerbera » Beiträge: 11303 » Talkpoints: 45,45 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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