Bei Baby komplett auf Windeln verzichten?

vom 15.03.2017, 14:12 Uhr

Es gibt anscheinend eine Frau, die ihr Baby komplett ohne Windeln großziehen möchte. So muss das Baby dann natürlich auch mal und die Mutter muss dann immer schnell eine Möglichkeit suchen. So passiert es dann auch mal, dass das Baby in ein Waschbecken machen muss.

Ich frage mich, ob es wirklich möglich ist, dass bei seinem Baby komplett auf Windeln verzichtet werden kann. Man merkt doch sicherlich nicht immer, wenn das Baby muss. Ich stelle mir das doch sehr umständlich und schwer vor. Ich könnte mir das auch ehrlich gesagt nicht vorstellen und denke, dass das ziemlich oft im wahrsten Sinne in die Hose gehen muss.

Könnt ihr euch vorstellen ein Baby komplett ohne Windeln groß zu ziehen? Wie merkt man denn rechtzeitig, dass das Baby mal muss? Kann man das wirklich immer einem Kind ansehen? Ist überhaupt wirklich möglich, ganz auf Windeln zu verzichten?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe vor Wochen mal einen Bericht darüber gelesen, dass einige Mütter ihr Kind ohne Windeln großziehen und dass dadurch, dass die Mutter eben sehr aufmerksam sein und kleine Anzeichen des Kindes schnell erkennen können muss, die Bindung zwischen Mutter und Kind wachsen soll.

Ich weiß nicht, diese Methode mag ja schön und gut für die Aufmerksamkeit der Mutter, für den Geldbeutel und den weniger produzierten Müll sein. Und ich glaube schon auch, dass man mit entsprechender Sensibilität und Beobachtung erkennen kann, wenn ein Kind mal muss.

Dennoch wäre mir das alles viel zu stressig und wird zumindest am Anfang wohl auch kaum zuverlässig funktionieren, da das Erkennen kleiner Zeichen des Kindes ja auch Übung benötigt. Und wer kann denn schon 24 Stunden am Tag auf das Baby starren um diese Anzeichen nicht zu übersehen?

Mal davon abgesehen, dass man einem Baby ja nicht erklären kann, dass es warten muss, bis man ein "Örtchen" gefunden hat. Das heißt, wenn das Kind diese Zeichen gibt, dass es gleich mal muss, hat man wahrscheinlich keine fünf Minuten mehr Zeit und rennt dann quasi mit einer tickenden Zeitbombe gen Waschbecken, Mülleimer, Toilette oder was auch immer. Was, wenn man gerade im Auto oder Bus sitzt oder ganz schlicht so schnell nichts findet, wo das Baby sich erleichtern kann, ohne eine Sauerei zu veranstalten?

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde auch, dass diese Methode einfach nicht umsetzbar ist, wenn man unterwegs sein möchte und nicht den ganzen Tag zu Hause sein will. Immerhin kann man sicherlich irgendwann die entsprechenden Zeichen erkennen, aber was will man denn machen, wenn es keine Toilette in der Nähe gibt und man beispielsweise gerade in der Straßenbahn steht? Also für mich wäre diese Methode nichts und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das so gut funktioniert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ob das tatsächlich dem Geldbeutel zu gute kommt ist eine andere Frage, denn wenn es daneben geht, dann muss man die Sachen ebenfalls umziehen und waschen, was ebenfalls Geld kostet. Berechnet man dann den Mehrverbrauch an Wasser, Strom und Waschmittel gibt es sich nicht viel. Kauft man Pampers im Angebot, dann bekommt man diese für 18-25 Cent das Stück je nach Sorte. Andere Hersteller sind sogar noch billiger und mit B-Ware lässt sich ebenfalls einiges sparen, denn dann zahlt man nur die Hälfte davon.

Ich habe in meinem Umfeld jemanden der danach verfahren hat und meinte es hinzubekommen. Nach mehreren Wochen Fehlerfolgen wurde dann ebenfalls dem Kind eine Windel angezogen und das Thema war durch. Denn gerade wenn ein Kind pinkelt, macht es nicht immer ein Anzeichen. Bei Stuhlgang ist das etwas anderes, da kann man das teilweise schon sehen wenn das Kind die Luft anhält und presst, muss aber auch nicht sein gerade bei Durchfall nicht. Entsprechend war die Dame nur am umziehen, hatte einen riesigen Berg Wechselsachen und die Waschmaschine lief 3-4 mal am Tag für ein Kind.

Für mich kam das nicht in Frage und von einer Bindung die damit entstehen soll, wüsste ich auch nichts. Ist man dann Urinpartner oder Stuhlgangspate? Schon ein wenig albern, und was spricht dagegen die Windeln zu verwenden bis das Kind um die 2 Jahre alt ist und man ggf. schon darauf verzichten kann? Damit ist man deutlich flexibler, und steht nicht auf einmal mitten in der Innenstadt mit einem komplett eingesautem Kind welches gebadet werden muss damit es wieder sauber geht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Meine Freundin hat es so gehandhabt, dass sie bis zum ersten Geburtstag fast vollständig auf Windeln verzichtet haben. Sie haben das Kind abgehalten, es also immer über Toilette oder Waschbecken oder auch mal über eine Wiese oder ein Töpfchen gehalten, als es mal musste. Von Beginn an achteten sie immer auf die Anzeichen, wenn ein Geschäft anstand und konnten diese dann tatsächlich auch gut deuten. Recht schnell war es dann auch so, dass das Kind meist gar nicht mehr in eine Windel machen wollte, auch wenn es diese zur Sicherheit an hatte.

Auch während Autofahrten oder in der Nacht meldete sich das Baby und gab Zeichen, wenn es abgehalten werden wollte. Das funktionierte auch gut. Eine Windel hatte es aber trotzdem meist zur Sicherheit an, gerade auch für unterwegs. Da ging aber nur selten etwas rein. Und auch wenn das alles so gut klappte, meinte meine Freundin kürzlich zu mir, dass sie es beim zweiten Kind nie wieder so machen würde. Da ihre Tochter jetzt in die Kita geht und die Erzieher eben keine Zeit und Möglichkeit haben, auf alle Anzeichen zu achten und das Kind nicht selbstständig auf Toilette oder Töpfchen gehen oder zuverlässig Bescheid sagen kann, wenn man von den Anzeichen absieht, braucht es jetzt eine Windel dort.

Meine Freundin meinte, dass sie unendlich viel Zeit und Mühe für das Projekt verschwendet hätte, ohne dass es im Endeffekt einen wirklichen Nutzen hatte. Beim zweiten Kind würde es zeitlich wohl ohnehin nicht mehr gehen, so dass sie das dann auch nicht mehr so machen möchte. Das kann ich gut nachvollziehen. Für mich war das Thema abhalten und windelfrei erziehen noch nie reizvoll und ich würde es nicht machen wollen, beim dritten Kind dann sowieso schon nicht. Da hat man dann auch Besseres zu tun.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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