Kleidung im Military-Stile heutzutage noch alltagstauglich?

vom 20.05.2023, 13:21 Uhr

Das Camouflage-Muster ist ja schon seit Jahrzehnten sehr beliebt, wenn es um Kleidung geht. Auch abseits des Militärs werden gerne Pullover, Hosen, Jacken und Taschen getragen, die ein solches Muster aufweisen. Manche Teile sind in den klassischen Grüntönen gehalten, wiederum andere findet man mit anderen Farbkombinationen.

Mal abgesehen davon, dass dieses Muster Geschmacksache ist und Camouflage-Muster nicht jedem gefällt: findet ihr, dass es angemessen ist, sich heutzutage im Alltag im entsprechenden Military-Look zu kleiden? Würdet ihr das selbst tun oder ist das für euch geschmacklos? Mögt ihr Camouflage-Kleidung?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meinst du mit "noch" weil gerade ein Krieg tobt, der ein bisschen näher vor der Haustür stattfindet als früher? Wie weit weg darf ein Krieg dann sein, damit das wieder als alltagstauglich angesehen wird? Denn Tatsache ist nun mal, dass immer irgendwo ein Krieg stattfindet.

Ich finde es arg heuchlerisch, wenn man jetzt plötzlich den moralischen Zeigefinger hebt. Andererseits gibt es natürlich Modeopfer, die nicht wirklich nachdenken, was ihnen da als "modisch" verkauft wird und die vielleicht tatsächlich nur durch einen bewaffneten Konflikt fast vor der Haustür mal anfangen nachzudenken.

Ich persönlich mag keine asymmetrischen Muster und sehe in Olivgrün nicht besonders gut aus, also hat sich die Frage nie gestellt, ob ich so was in meinem Kleiderschrank haben wollte oder nicht. Und die Varianten in Rosa oder Neongrün oder was es da sonst noch alles gibt sind einfach so was von dämlich. Was soll denn da die Aussage sein? Gut getarnt in der Barbie Abteilung einkaufen? Ich will auf der 80er Jahre Party nicht gesehen werden?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe auch länger als sonst gebraucht, um zu kapieren, wieso Military Style aktuell "geschmacklos" sein könnte. Ich bin sicher, dass sich kein Bundeswehrangehöriger in seinen Gefühlen verletzt sieht, wenn Mutti in Full Combat Mode auf dem Spielplatz herumsitzt oder im Nato-Parka mit dem SUV zum Briefkasten brummt. Und die aktuell unmittelbar Betroffenen dürften auch andere Sorgen haben als meine individuelle Entscheidung, in Camouflage herumzurennen.

Was ich übrigens noch nie getan habe. Mein Körperbau allein schreit nicht gerade "taffe Outdoorslady", sodass ich generell in Funktionskleidung doof aussehe und ich würde mir auch komisch vorkommen, gut getarnt an meinem Schreibtisch in der Abteilung Rechnungsprüfung vor mich hin zu tippen. Schließlich hebe ich in meinem Alltag weder Schützengräben aus noch muss ich im Nachtbiwak zurechtkommen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Erst einmal finde ich es ziemlich kurzsichtig, etwas nur deshalb als Military Style zu bezeichnen, weil da so etwas wie ein Camouflage-Muster zu sehen ist. Angler und Jäger tragen das auch und die Designer von Louis Vitton haben schon längst Blümchen und Buchstaben eingearbeitet und das Muster abgewandelt.

Was ist denn dann mit Schulterriegeln, Pattentaschen oder gar dem guten alten Trenchcoat? Die müssen dann ebenso gestrichen werden sie der Anzug, den wir immerhin Napoleon verdanken. Und warum soll der Military Style plötzlich nicht mehr alltagstauglich sein? Weil die Ukraine näher liegt als der Irak? Weil die Deppen ihren Jagdkrempel getragen haben, als das Kapitol gestürmt wurde? Ok, ich finde es teilweise grottenhässlich, aber seit wann ist das ein Maßstab.

» cooper75 » Beiträge: 13331 » Talkpoints: 498,86 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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