Bärlauch unnötiges Unkraut oder leckeres Würzkraut?

vom 12.04.2023, 21:55 Uhr

Bärlauch spaltet offensichtlich die Nation; entweder man mag ihn oder eben nicht. Während manche die Bärlauchsaison voll auskosten, auch selbst pflücken und dann neben Pesto, Butter, Suppen und Saucen auch Brot & Co. backen, rümpfen andere die Nase und bezeichnen Bärlauch als unnötiges Unkraut - z.B. auch der Fernsehkoch Roland Trettl.

Bärlauch hat ja einen knoblauchähnlichen, leicht scharfen Geschmack, wobei er dennoch etwas milder daher kommt wie gewöhnlicher Knoblauch. Ich persönlich mag diesen Geschmack sehr gerne, wobei ich auch nichts gegen eine ordentliche Portion Knoblauch habe, wenn es zum Gericht passt.

Ich frage mich nun, woran liegt es, dass manche Bärlauch als Unkraut abstempeln? Sind vor allem Bärlauch-Gegner Menschen, die auch keinen Knoblauch mögen? Was mögt oder stört euch an Bärlauch? Könnt ihr Bärlauch in allen Variationen essen oder mögt ihr ihn z.B. nur, wenn er sehr dezent eingesetzt wird?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin dem Bärlauch gegenüber eher neutral eingestellt. Zwar schmeckt er mir nicht schlecht, aber im Vergleich zu richtigem Knoblauch finde ich das Bärlauch-Aroma etwas zu langweilig. Neulich habe ich ein Bärlauchrisotto gegessen, welches mir einerseits ganz gut geschmeckt hat, aber wahrscheinlich trotzdem nicht zu meinen Leibspeisen zählen wird. Gibt es ein vergleichbares Gericht mit Knoblauch, würde ich letzteres bevorzugen.

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» lascar » Beiträge: 4429 » Talkpoints: 784,68 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Weder noch. In der Natur hat alles seinen Platz, und nur weil irgendein Gewächs die Ästhetik des heimatlichen Schottergartens stört, handelt es sich noch lange nicht um ein "Unkraut". Was sich mittlerweile eigentlich herumgesprochen haben sollte. Manche Kreise genießen gerade im Frühling nicht nur Bärlauch, sondern auch beispielsweise Gundermann, Hirtentäschel, Taubnessel, Giersch und Sauerampfer, die meine Oma selig teilweise dezent fluchend aus den Gartenbeeten gejätet und dem Kompost überantwortet hat.

Ich selber bin kein großer Fan von Bärlauch. Generell ist knoblauchartiger Geschmack nur in einigen wenigen Gerichten speziell mein Fall, und das Überangebot der letzten Jahre an Bärlauchgerichten hat mir das Grünzeug zusätzlich verleidet. Wenn man im früheren Frühjahr, also knapp vor der Spargelzeit, in jeder Gastwirtschaft mit Bärlauchpesto, -pasta, -suppe, -knödel oder -salat zugeschüttet wird, nervt es irgendwann ein bisschen. So originell ist Knoblaucharoma auch nicht, und nur weil das Gemüse in jedem Stadtpark wuchert, muss man ja nicht alles leergrasen.

» Gerbera » Beiträge: 11295 » Talkpoints: 43,04 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich persönlich gehöre definitiv zu den Bärlauch-Liebhabern. Ich finde, dass er eine tolle Abwechslung zu anderen Kräutern darstellt und jedes Gericht aufpeppen kann. Auch der knoblauchähnliche Geschmack ist für mich absolut lecker.

Warum aber manche Menschen Bärlauch als Unkraut bezeichnen, könnte daran liegen, dass es sich um eine Wildpflanze handelt und sie nicht im klassischen Sinne kultiviert wird. Möglicherweise gibt es auch Menschen, die einfach den knoblauchähnlichen Geschmack nicht mögen oder sogar allergisch auf Bärlauch reagieren.

Ich denke jedoch, dass es auch eine große Rolle spielt, wie der Bärlauch in einem Gericht verwendet wird. Wenn er beispielsweise sehr dominant eingesetzt wird, kann das für manche Menschen schnell zu viel werden und sie verlieren die Lust am Essen. In Maßen eingesetzt, kann Bärlauch aber eine tolle Ergänzung sein.

Was das Thema Knoblauch betrifft, denke ich, dass es durchaus Zusammenhänge zwischen Bärlauch- und Knoblauch-Verzehr gibt. Denn wer Knoblauch nicht mag, wird vermutlich auch kein großer Fan von Bärlauch sein, da beide Geschmäcker doch sehr ähnlich sind.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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