49-Euro-Ticket oder 365-Euro-Ticket favorisieren?

vom 03.11.2022, 12:43 Uhr

Der Sozialverband Deutschland und der Deutsche Städtetag haben das aktuell diskutierte 49-Euro-Ticket kritisiert und für unzureichend befunden. Stattdessen hält man ein 365-Euro-Ticket für wesentlich ausgewogener und sozial verträglicher. Würdet ihr die 49er oder die 365er Variante bevorzugen und aus welchem Grund oder würdet ihr euch eine ganz andere Lösung wünschen?

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» Lupenleser » Beiträge: 1126 » Talkpoints: 850,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich würde sich eher das 49-Euro-Ticket lohnen, weil man sich jeden Monat neu entscheiden kann. So habe ich das jedenfalls verstanden. Ich glaube, dass man das 365-Euro-Ticket immer für ein ganzes Jahr kaufen muss, oder? Ich gebe aber im Monat meistens nur so um die 20 Euro für Fahrkarten aus, manchmal weniger, manchmal mehr. Das 49-Euro-Ticket würde ich mir auch nicht jeden Monat kaufen, sondern nur dann, wenn ich mal mit dem Zug im Nahverkehr verreise, was auch nicht so oft vorkommt.

Aber früher wäre das für mich sehr lohnenswert gewesen, weil die Monatskarten für meine Kinder und mich viel teurer waren. Ich bezweifle, dass das 49-Euro-Ticket die Leute dazu bringt, vom Auto in den Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Es ist für Leute, die auch sonst eine Monatskarte brauchen, aber natürlich in den meisten Fällen viel günstiger als vorher.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Beste an diesen neuen Tickets dürfte sein, dass die "Kleinstaaterei" zwischen den verschiedenen Nahverkehrsverbünden überwunden werden. Die Gültigkeit scheint sich ja wieder über ganz Deutschland zu erstrecken, oder? Bisher hatte man oft das Problem, dass Tickets nur bis zum Rand des jeweiligen Verkehrsverbundes zu lösen waren. Sobald man drüber hinaus wollte, wurde es kompliziert oder teuer.

Welches von beiden Ticketvarianten ich bevorzugen würde, weiß ich noch nicht. Das entscheide ich dann, wenn es soweit ist und tatsächlich so ein Ticket kaufe.

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» lascar » Beiträge: 4419 » Talkpoints: 783,04 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Als Langstreckenpendlerin gebe ich aktuell jeden Monat leider um die 250 Euro aus, nur um an meinen Arbeitsplatz zu gelangen. Gut, ich leiste mir aus Bequemlichkeitsgründen auch den Fernverkehr - wenn man den Krampf jeden Tag zweimal mitmacht, kommt es auf jede Minute und jeden freien Sitzplatz an.

Aber ich habe schon sehr gefeiert, als das 49-Euro-Ticket beschlossen wurde. Ich kann mich an kaum eine politische Entscheidung erinnern, die sich so unmittelbar und positiv ausgerechnet in meinem Geldbeutel bemerkbar gemacht hat. :D Deswegen erscheint es mir fast schon unbescheiden, auf noch preiswerteren ÖPNV zu hoffen.

Wobei ich natürlich die gängigen Gegenargumente auch nicht aus den Augen verliere. Reisen bedeutet eben auch gesellschaftliche Teilnahme, und 49 Euro im Monat ist für etliche Leute (Tendenz steigend) doch ein ziemlicher Brocken. Eventuell wäre ein noch günstigeres Angebot für die wirklich schmalen Geldbeutel zu empfehlen, aber wenn ich mir das bisherige Geschachere um die Finanzierung anschaue, gehe ich davon aus, dass die 49 Euro das Günstigste sind, was die Bevölkerung in der Hinsicht gerade abgreifen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass die Preismodelle gar nicht so wichtig sind. Ob man nun einmal im Jahr 365 Euro ausgibt oder 12 mal 49 Euro und dadurch halt 588 Euro dürfte vielen egal sein, da es viel billiger als bisher und auch für viele deutlich billiger als das Auto ist.

Wichtig ist eben, dass das Modell am Ende leicht verständlich ist, dass es flächendecken gilt und ich nicht durch 20 Verkehrsverbünde fahren muss und nicht durchblicke welche Karte jetzt im anderen Verbund gültig ist und wo ich eine andere Karte brauche.

Das fand ich auch in den Großstädten immer total nervig, wenn du da gucken musst in welchem Ring du unterwegs bist und wie weit man fahren will. Wenn ich in einen Bus oder eine Bahn einsteige, dann will ich ein Ticket lösen und damit fahren soweit ich will.

Man kann ja auch einfach beide Varianten einführen oder es so machen, dass man sagt es gibt ein 49-Euro-Monatsticket und wer es im Abo kauft für 12 Monate, der kriegt die letzten beiden Monate umsonst. Das wäre immer noch ein einfaches Preismodell. Man muss nicht gucken, was für ein Ticket man wo braucht und hat immer noch die Möglichkeit, wenn man mal nur einige Monate ein Ticket braucht es monatsweise zu lösen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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