Musstet ihr in eurer Schulzeit auch nachsitzen?

vom 11.01.2016, 11:30 Uhr

Ich war zwar immer eine unauffällige Schülerin, hatte aber die Macke, dass ich gerne mal Sachen vergessen habe und ziemlich schusslig war, wenn man so will. Ich weiß noch einmal in der 5. Klasse in Englisch drei mal die Hausaufgaben vergessen hatte und deswegen einmal nachsitzen musste.

Das Nachsitzen war aber nur eine Schulstunde und ich musste irgendwelche Übungen machen, beispielsweise Lückentexte mit Wörtern in der richtigen Grammatik ausfüllen. Am Ende musste ich die Aufgabe meiner Lehrerin zeigen. Das war aber wie gesagt nur das einzige Mal, dass ich in der Schule nachsitzen musste und schlimm finde ich das auch nicht. Musstet ihr in eurer Schulzeit nachsitzen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin da immer gut darum gekommen und musste nie nachsitzen. Sicherlich gab es auch bei mir ab und zu mal einen Anlass, bei den man hätte so entscheiden können, aber ich musste nie nachsitzen. Ich denke auch, dass darauf kein Lehrer in der Schule Lust hatte und es deswegen nur höchst selten gemacht wurde. Zumindest musste man schon ganz schön etwas anstellen, damit man nachsitzen musste.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich weiß gar nicht, warum ich mal nachsitzen musste, aber einmal musste ich in der Schule nachsitzen. Bei uns war das aber nicht schlimm, weil man nur in die Hausaufgabenbetreuung gehen musste, weil da sowieso ein Lehrer vor Ort war. Dort musste man dann seine Stunde absitzen und durfte auch Hausaufgaben machen, was man ja sowieso machen musste. Also war es für mich auch nicht so schlimm, dieses eine Mal nachsitzen zu müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kenne "Nachsitzen" nur aus alten Kinderbüchern, also solchen, die in meiner Kindheit vor 30+ Jahren schon "alt" waren. Ebenso wie "Stubenarrest" ist Nachsitzen für mich schönste Nachkriegspädagogik, die wahrscheinlich niemals jemandem irgend etwas gebracht hat.

Was nicht heißen soll, dass ich immer die perfekte Schülerin war. Meine "Heftführung" war nicht vorbildlich, "Schönschreiben" konnte man vergessen und Hausaufgaben habe ich auch nur im Notfall gemacht. Aber Konsequenzen hatten derlei Vergehen aus irgendeinem Grund bei mir so gut wie keine. Mal ein Stirnrunzeln oder eine schlechte Note in "Mitarbeit", was mich aber auch nicht nachhaltig beeindruckt hat.

Ich denke, mein Vorteil anno dazumal war, dass ich keinen Ärger gemacht habe, solange man mich in Ruhe gelassen hat. Lehrkräfte sind ja auch nicht doof und haben nur begrenzte Ressourcen, die sie auf die wirklich "schwierigen Schüler" konzentrieren mussten. Hätte man mich mit Nachsitzen und dergleichen getriezt, hätte ich wahrscheinlich auch das Rebellieren angefangen, und so habe ich eben bei passablen Noten den Großteil meiner Schulzeit vor mich hin gedöst.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Meine Schulzeit liegt zwar schon Jahrzehnte zurück, aber Nachsitzen als Strafe war bei uns eher unüblich gewesen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mal jemand in unserer Klasse nachsitzen hätte müssen. Wenn, dann gab es glaube ich Strafarbeiten, die man aber zuhause erledigen musste.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Als Teenager in den unteren Jahrgängen hatten meine Freundin und ich während einer Projektwoche aus Protest einmal geschwänzt. Wir durften uns alle für mehr oder weniger spannende Kurse anmelden, aber die Lehrer hatten es derart verbockt, dass unser Kurs nicht stattfinden konnte und wir anstelle dessen irgendetwas tun mussten, was wir überhaupt nicht wollten. Was genau das war, weiß ich gar nicht mehr, der initiale Kurs hatte etwas mit Tanz zu tun, das weiß ich noch.

Also haben wir, renitent wie es nur empörte weibliche Teenager sein können, uns entschlossen, das erste Mal in unserem Leben etwas zu schwänzen und sind den Vormittag in ein entsprechendes Kaffee gegangen, wo sich gerne die versammelten Schulschwänzer der Stadt getroffen hatten. Ohne es selbst zu bemerken, bin ich nur leider prompt von einer anderen Lehrerin meiner Schule beim Reingehen gesehen worden.

Die Strafe für diese fehlenden drei Stunden war dann Nachsitzen mit doppeltem Stundensatz, ausgerechnet an dem Tag, an dem die Abschlussfeier der Projektwoche sein sollte, an der wir nicht teilnehmen durften und stattdessen in einem winzigen Nebenraum mit einem dicken Satz an Matheaufgaben traktiert wurden.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Zu meiner Zeit war das Nachsitzen allseits beliebt. Dies war jedoch nur in der weiterführenden Schule der Fall. Dort musste man dann sein Fehlverhalten kundtun, indem man zigmal die Hausordnung abgeschrieben hat. Es gab durchaus mal eine Situation, wo ich diese 10-20 mal abschreiben musste und gelehrt hat es mich gar nichts. Es gab eben eine Abteilungsleiterin der 5-7 Klasse, die aus der alten Schule der Strenge kam und damit uns brechen wollte. Da war sie bei mir aber schief gewickelt. Sie wusste auch immer, wenn ich später als Erwachsene zur Schule zurück kam, dass das nie ein gutes Zeichen ist. Sei es wegen der Schwester, dem Bruder, dem Sohn einer Freundin usw. Die hat sich dann sofort und ausgiebig um die Probleme gekümmert, mit Polizei usw. ehe ich das getan hätte!

Von der 7-10 gab es dann eine andere Stufenleiterin. Diese war menschlicher, aber auch alte Schule. Dennoch war ich der Grund, wieso wir einem Mädchen aus desolaten Verhältnissen aus dem Elternhaus helfen konnten. Ab da an hat sie dann offenbar gemerkt, dass ich sehr wohl ein feines Gespür dafür habe, was richtig und falsch ist, anderen immer helfen kann, aber eben mich schwierig brechen lassen werde. Ich bin eben loyal, ehrlich, direkt, früher auch mal schlagkräftig in allen Belangen, aber tatsächlich hat sie mal auf einer Art Klassenkonferenz zu den anderen gesagt, bis auf meinen Klassen- und Fachlehrern ( die wussten das ), dass wenn ich irgendwo wirklich negativ auffalle, dass es dafür wirklich Gründe gab. Denn sonst war dem nicht so. Sie hat mich zwar trotzdem formell nachsitzen lassen, aber eigentlich haben wir uns nur unterhalten, Quatsch gemacht und waren sehr menschlich zueinander.

In der Grundschule war bei mir jedenfalls noch die Zeit, dass man bei einigen Lehrern in die Ecke gestellt wurde und zwar mit dem Rücken zur Klasse. Das war so lächerlich und ich habe mir da als Kind generell immer einen Spaß erlaubt. Bis auf bei meiner Klassenlehrerin, die wusste, wie man mich handhaben muss. Einige sind eben für einen Beruf gemacht und andere nicht. Die hatte für alle Chaoten und Chaotinnen das passende Patentrezept. Bis heute stehe ich im Kontakt mit ihr und sie hat nichts vergessen. Doch sie wusste halt, was zu tun ist.

Im Übrigen habe ich mit der Grundschulklassenlehrerin noch Kontakt sowie mit zwei weiteren von der weiterführenden Schule. Ich war schon als Kind/Jugendliche sehr weit im Kopf, was natürlich einhergehend mit den schwierigen Verhältnissen in der Kindheit war. Heute sind wir ziemlich eng in Kontakt, ohne meinen Beruf im Vordergrund zu stellen und dennoch werde ich nach Tipps etc. gefragt. Von meinen zwei weiterführenden Lehrerinnen, wurde ich dies sogar schon mit 16 Jahren. Denn die Berührungspunkte meiner Vergangenheit sind eben den meisten völlig fremd.

Ich war zwar ein böses Mädchen, wirklich auch mal körperlich, zu den Lehrern immer mit einem entsprechenden Gegenspruch auf Augenhöhe frech, aber dennoch habe ich bis heute noch immer ein sehr nettes Feedback bekommen. Ich blieb in jedem Fall im Gedächtnis und viele derer Kinder haben von mir gehört :D

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich musste auch nachsitzen. Das kam zum Glück nur einmal vor. Habe da meine Hausaufgaben öfters nicht gemacht. Außerdem hat es dann zuhause noch Ärger von den Eltern gegeben. Heutzutage rennen die Eltern doch gleich zu den Lehrern und beschweren sich.

Unangenehm fand ich übrigens auch Strafarbeiten. Es gab bei uns zweierlei Strafarbeiten. Zum einen musste man was abschreiben. Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Richtig blöd war wenn man immer das gleiche schreiben musste. Beispielsweise: Ich darf nicht reden. Wenn man das hundertmal geschrieben hat, überlegt man sich das lieber zweimal ob man während dem Unterricht redet.

Ich habe übrigens in meiner gesamten Schulzeit nie einen Eintrag ins Kassenbuch bekommen. Ein paar Mitschüler von mir haben am laufenden Band Einträge bekommen.

» Jochen » Beiträge: 52 » Talkpoints: 5,60 »


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