Kind von bereits verstorbenem Partner zeugen?

vom 30.10.2021, 16:42 Uhr

In einem Spiegel-Artikel habe ich gerade gelesen, dass die Partnerin von einem verstorbenen Snowboarder - Alex Pullin - nun Mutter geworden ist. Ihr Partner kam vor 15 Monaten im Alter von 32 Jahren bei einem Unfall ums Leben. Zuvor hatte das Paar wohl schon versucht über eine künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen. Diesen Wunsch verfolgte Ellidy Pullin nun wohl alleine weiter. Am 25. Oktober 2021 kam nun ihre gemeinsame Tochter zur Welt.

Einerseits finde ich es schon eine starke Entscheidung und auch schöne Sache, dass diese Frau den gemeinsamen Wunsch alleine umsetzt. Andererseits finde ich es auch ein wenig kurios, dass es tatsächlich möglich ist auch über den Tod hinaus solches "Genmaterial" einzusetzen. Natürlich kann ein Partner auch während einer bereits entstandenen Schwangerschaft versterben, aber in diesem Fall war der Partner ja bereits ein halbes Jahr verstorben.

Wäre es für euch denkbar, ein Kind von einem bereits verstorbenen Partner bewusst zu zeugen und unter Umständen alleine groß zu ziehen oder findet ihr das kontraproduktiv für die Trauerbewältigung?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube ich würde das nicht machen. Sicherlich kann das eine Form der Trauerbewältigung sein und vielleicht sieht man sich auch irgendwie dazu genötigt, wenn man gemeinsam ein Kind wollte, aber man hat dann ja auch keinen Partner an der Seite und das ist schon etwas, was gerade am Anfang super entlastend sein kann.

Ich wüsste nun aber auch nicht, ob es das Ganze besser macht, wenn das Kind dann dem Verstorbenen so ähnlich sieht und man möchte diesen Verlust ja auch überwinden, neue Beziehungen eingehen. Ich hätte zumindest dazu geraten das Ganze noch mal länger zu überdenken, wenn es eine Frau in meinem Bekanntenkreis gewesen wäre. Letztendlich muss man aber immer den für sich passenden Weg finden und ich bin auch niemand, der das bei anderen Menschen verurteilen würde, aber für mich selber wäre das nicht der richtige Weg.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Diese Geschichte finde ich schon ziemlich komisch, wenn ich ehrlich bin und ich könnte mir so etwas nicht vorstellen. Sicher hat jeder eine andere Form der Trauerbewältigung und wenn diese Frau das für sich so gut findet und somit vielleicht auch mit ihrer Trauer besser zurechtkommt, dann ist das ja gut so. Aber ich könnte mir so etwas für mich nicht vorstellen, denn es ist dann sicher sehr hart, das Kind alleine großzuziehen und dann vielleicht auch immer an den Partner zu denken, wenn man das Kind sieht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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