Zimmerfarben-Präferenz des Kindes ignorieren?

vom 30.08.2017, 12:54 Uhr

Bekannte wollten letztens ein paar Zimmer neu streichen, darunter auch das Zimmer ihrer 10-jährigen Tochter. Zuerst fand die Mutter die Idee gut, das Mädchen die gewünschte Farbe wählen zu lassen, als diese dann aber mit ihren Ideen rausrückte, verflog das schnell wieder. Erst wollte sie einen so knalligen Pinkton, dass der Mutter davon die Augen weh taten und als das abgelehnt wurde dann ein Mitternachtsblau, das fast schwarz war. Am Ende meinte die Mutter, sie sei eben doch noch zu jung dafür, sicher würde sie diese Farben nach ein paar Monaten selbst nicht mehr mögen, darum wurde das Zimmer am Ende in einer neutraleren Farbe gestrichen. Das Mädchen war da erst einmal eingeschnappt.

Als sie die Geschichte erzählte waren manche Mütter ganz bestürzt und meinten, man könne doch nicht solche Angebote machen und dann wieder zurückziehen, da würde man der Tochter ja die Entscheidungsfreiheit nehmen und man sollte doch entscheiden dürfen, welche Farbe das eigene Zimmer hat. Andere meinten aber auch, dass solche extremen Farben sicher auf Dauer auch dem Mädchen keinen Spaß machen und das es nicht so schlimm ist, wenn man die Wünsche ignoriert.

Findet ihr, man sollte, wenn man dem Kind schon anbietet sich die Farbe für das Kinderzimmer auszusuchen, auch dabei bleiben, selbst wenn man es persönlich grässlich findet? Oder würdet ihr da auch selbst entscheiden, wenn euch die Wünsche zu extrem vorkommen?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Worüber man alles so bestürzt sein kann :D, einfach nur lächerlich. Manche sollten sich echte Probleme anschaffen. Das nur am Rande erwähnt. Wenn ich meiner Tochter die Wahl lasse, die Farbe für ihr Zimmer selbst auszuwählen, muss ich diese Wahl auch ernst nehmen und ihr den Wunsch dann auch erfüllen. Ich mache mich als Mutter total unglaubwürdig, verspreche ich der Tochter die Erfüllung ihres Wunsches und lehnte diese dann einfach so ab.

Vielleicht hilft der Frau es ja einmal nachzudenken. Kinder grenzen sich irgendwann in ihrem Handeln von dem der Eltern ab und entwickeln somit auch einen ganz anderen Geschmack. Wer will schon ein Abziehbild von sich selbst. Wer Kinder stark machen will, muss ihnen auch Verlässlichkeit vorleben. Die Mutter hätte sich doch im Vorfeld Gedanken darüber machen müssen, dass ihre Tochter andere Bedürfnisse hat, als sie selbst.

Es ist ihre Wohnung, sie zahlt die Miete, sie darf auch die Zimmerfarbe bestimmen. Aber erst die Tochter zu fragen, um dann über ihrem Kopf hinweg zu bestimmen, macht die Mutter einfach unglaubwürdig. Man muss seinem Kind Vertrauen schenken und es ernst nehmen. Warum sollte der Tochter die Farbe nach einer Weile nicht mehr gefallen? Und wenn dies wider Erwarten so ist, muss sie nun mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung leben; so einfach ist das.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass man sein Kind eigentlich kennen könnte und sich dementsprechend verhalten kann. Im Grunde kann man da einiges lenken, wenn man dem Kind direkt eine Farbpalette zur Auswahl unter Nase hält, die sich im akzeptablen Rahmen bewegt. Alternativ hätte man dem Wunsch des Kindes entgegen kommen können und vielleicht einen Teilbereich, eine Wand oder Ecke tatsächlich in Pink gestalten können.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es schon irgendwie einsehe, dass das Kind mit der ursprünglich gewünschten Farbe vielleicht nicht lange Zeit glücklich wäre und dass die Mutter dann keine Lust hat, das Zimmer wieder komplett neu zu streichen. Aber trotzdem finde ich die Vorgehensweise der Mutter hier nicht richtig.

Wenn dem Kind die Wahl komplett offen gelassen hat, dann sollte man sich dem Wunsch auch beugen, auch wenn einem selber die Farbe nicht so gefällt. Ansonsten würde ich mit dem Kind gemeinsam eine Lösung suchen und sicher nicht eine komplett andere Farbe wählen und den Wunsch des Kindes völlig ignorieren.

Wie hier schon geschrieben wurde, hätte ich auch eine Farbkarte genommen und dem Kind gezeigt, aus welchen Farben es wählen kann. Dann ist es vorher schon geklärt, dass knalliges Pink eben keine Option ist. Auch die Idee, im Zimmer dann eine kleine Ecke in der gewünschten Farbe zu streichen, finde ich sehr gut. Auf jeden Fall finde ich hier einen Kompromiss nötig und nicht einfach eine Entscheidung komplett am Wunsch des Kindes vorbei.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Was ein Drama! Also ich kann das Mädel hier verstehen wenn es eingeschnappt ist, da wird ihm die Wahl gelassen und hinterher dann doch entschieden. Sprich für mich ist das nicht Konsequent und als Mutter hätte man damit rechnen müssen, dass in dem Alter etwas grelles dabei heraus kommt. Aber bevor ich einfach mich hinstelle und "Nein" sage, hätte man auch einen Kompromiss suchen können. Nur eine Wand in der Farbe, oder Akzente damit beide damit Leben können und gut ist. Aber nicht einfach die Entscheidung direkt abnehmen nur weil es einem selbst nicht gefällt.

Nun ich wäre auch kein Fan von Schwarz oder Pink, aber davon gibt es Abstufungen mit denen ich leben kann und bei Schwarz kann man auch argumentieren, dass es hinterher schwer ist zu überdecken wenn sich der Geschmack der Tochter ändert und man ggf. nicht streicht, sondern etwas anderes macht wenn es dunkel sein muss. Sprich einfach Verhandeln aber wenn ich schon das Angebot mache, dann stehe ich auch dazu, ganz gleich wie grausam es am Ende wird, ich wohne nicht da sondern die Tochter und der muss es gefallen. Ich mache die Tür zum Kinderzimmer zu und gut ist, wenn es mich stört.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Gerade bei Kindern ist es ja tatsächlich so, dass sie schnell ihre Meinung ändern. Das ist ja während der Pubertät auch normal, dass man sich da ständig weiterentwickelt und auch oft den eigenen Geschmack ändert. Was an einem Tag cool ist, ist ein paar Wochen später schon wieder out. Wenn man schon solche Erfahrungen als Eltern gemacht hat, kann ich es schon verstehen, dass man da vorsichtig ist, was die Wandfarbe betrifft.

Wenn man aber so etwas schon vorhersehen kann, sollte man so einen Vorschlag natürlich gar nicht erst machen. Denn wenn man dem Kind schon anbietet, dass es die Farbe des Zimmers selbst aussuchen kann, dann sollte man sich ich daran halten, wobei es aber trotzdem Ausnahmen gibt, wie ich finde. Ich kann schon auch verstehen, dass man es nicht erlaubt, das ganze Zimmer schwarz streichen zu lassen.

Man kann sich ja aber vorher zusammensetzen und einige Absprachen machen, was die Farbe angeht. Außerdem muss man ja auch nicht gleich das ganze Zimmer streichen, es reicht ja, wenn man eine Wand nimmt. Sollte die Farbe dem Kind nach einigen Monaten noch immer zusagen, kann man den Rest ja auch irgendwann noch streichen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ganz ehrlich, da würde ich mir als Kind aber auch verarscht vorkommen, wenn man mich erst fragt und es dann doch anders macht. Wozu wird man denn dann gefragt? Ich finde man muss da konsequent sein. Frage ich mein Kind, dann muss ich die Farbe auch an die Wand bringen, egal was es ist. Wobei ich dann auch festlegen würde wie lange es mindestens an der Wand bleiben muss, bevor es eine Änderung gibt. So hätte ich dem Ganzen zugestimmt mit der Bedingung, dass die Farbe mindestens ein Jahr an der Wand bleibt.

Ich würde meine Kinder jetzt aber auch noch nicht nach der Wandfarbe fragen. Bei meiner Tochter würde da wahrscheinlich Rosa kommen als Antwort und mein Sohn mag Lila sehr gerne. An der Kombination sieht man sich bestimmt schnell satt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe selber schon ziemlich viele Wandfarben ausprobiert und ich verstehe generell nicht warum manche Leute darum so einen großen Aufwand betreiben. Ich meine, ich reiße da keine Wand ein oder irgendwas in der Art. Das schlimmste, das passieren kann ist, dass mir die Farbe nicht mehr gefällt und, dass ich dann etwa 50 Euro und ein Wochenende investieren muss um diesen Zustand zu ändern.

Da ich schon alles an Wandfarben von Weiß über Knallrot bis Schwarz hatte wäre es eh schwer dem Kind zu vermitteln warum ich das darf und das Kind nicht. Aber davon mal abgesehen kann man ein Kind in dem Alter doch wohl schon in solche Renovierungsarbeiten mit einbinden. Und dann kann es sich ja aussuchen, ob es akzeptabel ist für ein paar Monate Spaß mit pinken Wänden die Freizeit für das Ausräumen etc. des Zimmers zu opfern oder nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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