Kinder selber entscheiden lassen, wann sie ins Bett gehen?

vom 10.04.2021, 21:41 Uhr

Ich kenne Menschen, die ihre Kinder einfach wach bleiben lassen, bis diese ins Bett gehen oder vor Ort einschlafen. Das finde ich eher hinderlich, weil die Kinder im Normalfall ja in den Kindergarten oder in die Schule müssen und da kann man eben auch nicht total fertig hingehen, sondern muss sich gerade in de Schule ja auch sehr konzentrieren, was übermüdet nicht geht.

Jetzt während Corona fällt das vielleicht ein bisschen weniger auf, aber unter normalen Umständen finde ich das eher unpassend. Die Frage ist ja auch, wie man dann in eine Ausbildung starten kann, wenn man nie so richtig feste Zeiten gelernt hat. Wie seht ihr das? Macht ihr das selber und wie lange haben eure Kinder gebraucht um dann freiwillig eher ins Bett zu gehen?

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Schlaf reguliert sich von alleine, da muss man nichts Spezielles machen. Wenn das Kind an einem Tag zu spät ins Bett ging und dann morgens müde ist, wird es am nächsten Tag eher einschlafen, das managt der Körper ohne Zutun. Es kann sein, dass das Kind dann mal müde früh ist, aber das ist doch nicht so tragisch.

Ich kenne das aus meiner Kindheit. Als meine Eltern mir eine konkrete Zeit vorgegeben haben, zu der ich schlafen gehen soll, war ich oft noch nicht müde. Dann lag ich nur wach im Bett herum. Irgendwann dachte ich dann, ich muss schlimme Schlafstörungen haben, dass ich da immer ewig brauche zum Einschlafen und habe zig Techniken durchprobiert, um einschlafen zu können, wie etwa irgendwelche Gedankenspiele.

Dann habe ich zunehmend selbst entscheiden dürfen, wann ich schlafen gehe, weil ich halt i meinem Zimmer abends den Fernseher an hatte. Eine Zeit lang haben meine Eltern dann an die Tür geklopft und mich aufgefordert, schlafen zu gehen. Das habe ich dann umgangen, indem ich gelauscht habe, wann sie kommen, dann habe ich den Fernseher schnell ausgeschaltet und danach wieder an. Irgendwann haben sie es ganz gelassen. Und je mehr ich das selbst bestimmen konnte, desto besser wurde es mit meinen Einschlafstörungen. Ich bin entweder vorm Fernseher eingenickt oder bin ins Bett wenn ich müde war.

Es kam manchmal vor, dass ich unbedingt noch einen Film anschauen wollte und daher etwas zu lange wach blieb, sodass ich am nächsten Morgen müde war. Aber na und? Das ist doch kein Weltuntergang. Ich finde nicht, dass man in der Schule immer top konzentriert sein muss. Ich hatte trotzdem ein sehr gutes Abi, obwohl ich manchmal früh müde war.

Deswegen bin ich prinzipiell der Meinung, dass man keine festen Zeiten lernen muss. Der Körper hat einen eigenen 24-Stunden-Rhythmus, den hat man von Natur aus und ob man dann eher Lerche oder Eule ist, ist halt individuell, das kann man sich eh nicht abgewöhnen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron