Steigerung des Selbstbewusstseins durch eine Beziehung?

vom 04.11.2015, 02:11 Uhr

Ich war eigentlich auch schon sehr selbstbewusst bevor ich meinen Partner kennengelernt habe und kann daher nicht sagen, dass mein Partner mich selbstbewusster gemacht hätte. Viele Menschen behaupten aber, dass man in einer Beziehung selbstbewusster ist und eine solche daher das Selbstwertgefühl vieler Menschen stärken kann.

Ich kann das auch bei einigen Menschen in meinem Bekanntenkreis feststellen. Eine Bekannte von mir war auch lange Zeit immer die graue Maus, aber seit sie in einer Beziehung ist, blüht sie richtig auf.

Ist es bei euch auch so, dass euer Selbstwertgefühl durch eine Beziehung gestiegen ist? Woran liegt das? Fühlt man sich einfach besser, weil man in einer Beziehung ist oder liegt es an dem Zuspruch, den man von seinem Partner bekommt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie in dem Thread Sich selbst mehr zutrauen wenn man einen Partner hat? erläutert wurde, ist es logisch, dass man mehr Selbstbewusstsein durch die Beziehung hat. Denn durch den Partner hat man zusätzlichen Halt und kann immer aufgefangen und getröstet werden, wenn es einem nicht gut gehen sollte. Dieser Halt ist als Single nicht da und da kann man auch nicht durch einen Partner zu neuen Sachen ermutigt und bestärkt werden.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


So richtig einschätzen kann man das bei sich selbst ja nicht immer. Es ist bei mir beispielsweise nicht so, dass ich vorher komplett schüchtern war und durch meinen Partner ein völlig anderer Mensch geworden bin. Es war schon immer so bei mir, dass ich vor fremden Menschen oder Menschen, die ich einfach noch nicht so gut kenne, eher schüchtern bin. Vor Menschen, mit denen ich mich gut verstehe und die ich mag, blühe ich immer auf. So war das vor meinem Partner und so ist das jetzt.

Allerdings ist es schon so, dass mein Partner mit oft Mut zuspricht und mir beispielsweise sagt, dass ich etwas locker schaffen werde und er an mich glaubt. Ich selbst wäre oft schon vor Aufregung verzweifelt oder hätte mich nicht getraut, bestimmte Sachen anzugehen, weil ich es mir einfach nicht zugetraut habe, das zu schaffen. Wenn man aber jemanden hat, der hinter einem steht und von dem man weiß, dass er an einen glaubt, dann steigt das Selbstbewusstsein wahrscheinlich automatisch.

Ich glaube aber nicht, dass das zwangsläufig der Partner sein muss. Wenn man viele gute Freunde hat, die immer hinter einem stehen und uns unterstützen oder eine große Familie, die immer für einen da ist, mit der man dauernd Kontakt hat und die einen bedingungslos liebt, dann ist das wahrscheinlich auch so. Die meisten Menschen werden als Erwachsener aber einfach am meisten Kontakt mit dem Partner haben, wenn sie noch keine Kinder haben.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe das in meiner Beziehung so erlebt. Ich war vorher, die klassische graue Maus, habe mir selber nichts zugetraut, war extrem schüchtern und hatte kein Selbstbewusstsein. Mein Mann hat mir das alles gegeben. Nicht, dass er mich gezwungen hat Dinge zu machen, aber er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich genau richtig bin, wie ich als Mensch bin, ihm gegenüber war ich ja immer offen und daher kannte er auch immer mein Potenzial, über die Jahre hat sich das auch sehr nach außen gewandelt und nun bin ich das ganze Gegenteil von früher und meinem Mann dafür auch unglaublich dankbar, da er mich gestärkt hat.

Normalerweise gibt es aber immer einen Push, wenn man merkt, dass man beliebt ist, als hübsch empfunden wird oder was auch immer und natürlich tut das der Seele und dem Selbstbewusstsein gut. Das ist dann eine Stärkung und da muss man nicht mal zusammen gekommen sein, sondern es reicht schon ein kleiner Flirt.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube, es liegt daran, dass "in einer Beziehung" gesellschaftlich immer noch mehr Anerkennung findet als "Was, immer noch Single?". Zumindest, wenn man in einem bestimmten Alter ist. Davor heißt es nämlich: "Schaff dir bloß noch kein Kind an"", und jenseits der Wechseljahre "Das ist doch voll peinlich, Turteln und Händchenhalten wie die Teenager!".

Generell wird ja immer noch das Idealbild vermittelt, einen Partner zu haben, gerade bei Frauen. Von irgendwo her müssen die Kinder ja kommen (auch so ein gesellschaftliches Ideal, aber bitte nicht zu früh, zu spät, oder zu viele! Aber mehr als eins!) und anders als ein Mann kann frau sich auch nicht damit herausreden, dass sie sich auf ihre "Karriere" konzentrieren möchte. Das klappt nur bei ganz wenigen Frauen.

Deswegen kann ich mir vorstellen, dass bei vielen Frauen die Erleichterung durchbricht, wenn sie es endlich geschafft haben, auch in dieser Hinsicht der Norm zu entsprechen. Solange Single immer noch als Defizit angesehen wird im Sinne von "Hast keinen abbekommen, du Zicke!" ist es natürlich einfacher, in einer Beziehung "aufzublühen" als sich ständig rechtfertigen zu müssen und pauschal als komisch abgetan zu werden, weil man gerne alleine lebt. Da fällt doch ziemlich viel Druck weg.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^