Welchen Sinn macht es, Trump jetzt noch zu entmachten?

vom 09.01.2021, 10:47 Uhr

Die Demokraten streben wohl nach dem Sturm auf das Kapitol ein zweites Impeachment an. Insbesondere Pelosi droht Trump mit einem Amtsenthebungsverfahren. Das könnte durchaus durchgehen, weil auch viele Republikaner mit den Lügen und Hassreden von Trump nicht einverstanden sind.

Welchen Sinn macht ein solches Verfahren jetzt noch? Trump muss eh am 20. Januar gehen. Das Verfahren wird ja wahrscheinlich länger dauern. Kann Trump dann trotzdem in vier Jahren wieder antreten? Wird sich seine Anhängerschaft verkleinern, wenn die Schande einer Amtsenthebung auf ihm lastet? Werden seine Fans vielleicht noch fanatischer und gefährlicher, weil Trump in ihren Augen zum Märtyrer wird?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube es geht schon darum, dass er dann nicht noch mal antreten kann, aber auch um klar zu zeigen, dass er verloren hat. Man hat ja nun schon Tote gehabt und dies gilt es doch zu vermeiden. Man hat Trump nun ein paar Möglichkeiten genommen sich zu äußern, indem man ihm seine Onlineaccounts gesperrt hat. Es geht vielleicht nicht immer darum alles besonders sinnvoll zu machen, aber es müssen nun auch klare Schritte gegangen werden und Trump hat nun mal nicht gewonnen. Ich denke jeder Tag, den man ihn eher los wäre, wäre auch ein guter Tag, da es ja auch um Corona und Schutz geht und nicht nur um diese Aufstände.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der wohl wichtigste Faktor bei der Amtsenthebung wird dieser sein, dass er in vier Jahren nicht erneut antreten kann. Denn dies wird mit der Enthebung seines Amts sichergestellt und hat damit natürlich auch einen nachhaltigen Vorzug für die potenzielle neue Amtszeit eines anderen Präsidenten. Denn sonst könnte Trump da in vier Jahren wieder auf der Matte stehen und das will wohl jetzt niemand mehr.

Deswegen hat dieses Impeachment natürlich seinen Sinn. Diesen sollten alle Parteien auch entsprechend ab Montag wirklich durchbringen. Denn auch ich bin der Meinung, dass mit dem Sturm auf den Kongress eine mehr als dunkelrote Linie durchkreuzt wurde, welche absolut von ihm initiiert beziehungsweise befeuert wurde.

Jetzt kann man natürlich argumentieren damit, dass die Leute ja nicht folgen müssen. Doch alleine die Verstorbene Air Force Dame, die durch einen Schuss eines Polizisten im Kongress verstarb zeigt, wie durchdringend seine Lügen all die Jahre funktioniert haben. Eine Veteranin, die durchaus was kann, was im Hirn hatte und sich durch seine Lügen so umfunktionieren ließ - das muss man einfach mal auch verstehen.

Verschwörungstheorien ziehen bei all jenen Menschen, die Verlustängste haben, vielleicht allein gelassen sich fühlen, im Stich gelassen usw. Das scheint super zu klappen und er hat das all die Jahre seiner Präsidentschaft bewiesen. Er ist also sehr wohl für die Spaltung verantwortlich.

Und ja, ich bin auch für Redefreiheit und Meinungsfreiheit. Sie hat aber auch Grenzen. Und diese sind spätestens mit dem Kongress-Sturm historisch verankert worden. Und zielen so über das Ziel hinaus, das einem wirklich vor Scham schlecht werden kann.

Und man muss auch frech sagen, wenn das die Black Live Matters Bewegung gewesen wäre, hätte Trump keine Sekunde gezögert, die Nationalgarde zu aktivieren etc. Es wird Zeit, dass man ihm die Leviten liest, ihn zur Rechenschaft zieht und ihm die Chance nimmt, erneut anzutreten und möglicherweise noch zu gewinnen!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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