Wachsamkeitskontrollen im Auto sinnvoll und nützlich?

vom 25.03.2018, 06:30 Uhr

Zur Zeit werden selbstfahrende Autos entwickelt, wobei diese noch keine Marktreife erreicht haben. Man überlegt teilweise, eine Art Wachsamkeitskontrolle einzuführen wie bei Lokführerinnen und Lokführern ähnlich dem Totmannknopf. Soll heißen, dass man während der Autofahrt wiederholt einen Schalter betätigen müsste, damit das automatisierte Fahrzeug nicht stehen bleibt. Damit soll die Aufmerksamkeit des Insassen gesichert werden.

Was haltet ihr von so einer Wachsamkeitskontrolle für selbstfahrende Fahrzeuge? Haltet ihr das für nützlich und sinnvoll? Sollte das Konzept Serienreife erreichen oder findet ihr das unsinnig?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wachsamkeitskontrollen gibt es ja bereits in Fahrzeugen, zum Beispiel der so genannte "Attention Assist" bei Mercedes-Benz, der Beispielsweise seit 2011 in der C-Klasse serienmäßig verbaut ist und diverse Parameter wie das Lenkverhalten, die Gleichmäßigkeit beim Gas geben bzw. Bremsen, Fahrtdauer und einige mehr überwacht. Sobald das System feststellt, dass der Fahrer unaufmerksam wird, warnt es den Fahrer und rät diesem zu einer Pause. Dieses System habe ich auch in meinem Dienstfahrzeug, mit dem ich jährlich ca. 40.000km fahre, verbaut und ich habe festgestellt, dass mir dieses System nichts nützt, denn bisher hat es mich nur ein mal gewarnt, als ich ca. 500km am Stück gefahren bin, aber nicht wirklich müde war. Es gab auch Fahrten bei denen ich recht müde war, aber da hat das System nicht reagiert.

Darüber hinaus hat mein Dienstwagen einen Aktiven Tempomat, der automatisch den Abstand zum Vordermann hält, sowie einen aktiven Spurhalteassistent verbaut, der das Fahrzeug von alleine in der Spur hält. Diese Systeme sind vor allem bei Autobahnfahrten sehr nützlich, da das Auto im Grunde von allein fährt. Dabei merkt das Fahrzeug durch Sensoren im Lenkrad, wenn man dieses einige Sekunden nicht in der Hand hat und warnt, damit man das Lenkrad in die Hand nimmt. Macht man das nicht, werden die Systeme abgeschaltet. Solche Warnsysteme sind auch in Autonom fahrenden Fahrzeugen verbaut und funktionieren auch recht gut, deshalb bin ich der Meinung, dass keine Systeme zur Wachsamkeitskontrolle, wie der sogenannte "Totmannknopf" in Zügen, notwendig sind, denn bei Kraftfahrzeugen kann der Fahrer jederzeit ins Geschehen eingreifen, auch wenn das Auto autonom fährt.

Benutzeravatar

» DoubleK » Beiträge: 1215 » Talkpoints: 15,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich wüsste nun nicht warum ich immer wieder einen Knopf drücken sollte oder warum ich wachsam sein muss, wenn ein Auto letztendlich selber fahren kann und fahren sollte. Natürlich ist das eher etwas, was man dann aus rechtlichen Gründen macht, aber ich würde es nervig finden, wenn das Auto selber fahren kann und ich dann immer beweisen muss, dass ich noch wach bin. Da kann man ja auch gleich selber fahren.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde so eine Art Schalter wie in den Kanzeln der Locks, auch mehr als überflüssig. Zum einen steht das autonome fahren, so wie es manche Visionäre gerne hätten noch in den Sternen und wäre maximal auf speziell gebauten Strecken vorstellbar. In vielen neuen Autos hingegen, sind schon sehr viel Assistenten eingebaut, die den Autofahrer unterstütze den Abstand zu halten, die Geschwindigkeit oder die Spur zu halten, oder im Extremfall sogar eine Vollbremsung einzuleiten. Teilautonomes Fahren ist ja schon mehr oder weniger verfügbar. Wir aus der Antwort vorher schon zu lesen, können über Abstandssensoren, Kameras und Tempomat, gewisse Fahrzeuge, zumindest auf der Autobahn, schon nahezu selbstständig fahren.

Auch an einer Wachsamkeitskontrolle wird immer weiter geforscht und entwickelt. Natürlich wirken diese Systeme jetzt noch sehr unausgereift, wenn man dem vorherigem Bericht entnehmen kann. Aber jeder Mensch reagiert auch etwas anders auf Müdigkeit. Die Systeme in der Fahrzeugen, werden in Zukunft aber immer schneller und Leistungsstärker und so dürften diese auch immer sicherer werden. Einen sogenannten Totmannschalter dann noch ins Fahrzeug einzubauen, halte ich da eher für eine Ablenkung.

Ich denke, dass die Assistenten in den zukünftigen Fahrzeugen sehr gute Arbeit leisten werden und so einen Schalter noch überflüssiger machen, als er es jetzt schon wäre. Selbst der Totmannschalter in den Zügen, hat für mich eigentlich seinen Sinn mehr oder weniger schon verloren, da viele Sicherheitssysteme im Schienenverkehr so einen Zug automatisch abbremsen lassen, wenn irgendwas nicht stimmen sollte. Die Sicherheitsvorschriften sind im Schienenverkehr aber wahrscheinlich deswegen höher, weil eben wesentlich mehr auf dem Spiel steht, sowohl Menschenleben als auch die unglaublichen Massen, die im Schienenverkehr bewegt werden.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^