Wie Schmetterlinge in langjähriger Beziehung zurückbekommen?

vom 20.03.2020, 10:25 Uhr

Dass in einer langjährigen Beziehung, in der man vielleicht auch schon zusammen wohnt, irgendwann Alltag und Routine einkehren, ist ja absolut normal und hat viele Vorteile. Allerdings stellt sich bei einigen Paaren dann auch Langeweile damit ein und sie beklagen sich darüber, keine Schmetterlinge und kein Bauchkribbeln mehr zu empfinden, wenn sie an den anderen denken.

Ich selbst hatte noch nie ein Problem damit. Auch in längeren Beziehungen hatte ich immer noch das Gefühle des Aufgeregtseins, der Vorfreude und des Schwärmens, wenn ich meinen Partner mal ein paar Tage nicht gesehen habe und wir uns wieder getroffen haben oder auch einfach so im Alltag. Kann man denn die Schmetterlinge in langjährigen Beziehungen irgendwie "zurückbekommen"?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Den Hormonpegel einer ersten Verliebtheit über Jahre oder gar Jahrzehnte aufrecht zu halten, schafft man doch rein körperlich gar nicht. Die Herzfrequenz, die ich mit 20 regelmäßig hatte, wenn mein nagelneuer, glänzender, erster(!) Boyfriend eine SMS geschrieben hatte, würde mich mittlerweile wahrscheinlich umbringen! :D

Ich halte es generell für verfehlt, sich krampfhaft an Gefühls- oder Seelenzustände klammern zu wollen. Die Natur von Gefühlen aller Art ist, dass sie in Wellen kommen und sich im Laufe der Zeit verändern. Genauso gut könnte man sich gegen die Brandung im Meer stemmen. Und auch wenn die rosarote Brille, das Kribbeln und die hohe Herzfrequenz vom Anfang einer Beziehung ganz toll sind, so handelt es sich um einen Zustand, den man nicht längere Zeit aufrecht erhalten kann. Geht nicht. Ganz davon abgesehen, dass das Alltagsleben ja auch gewaltig darunter leiden würde, wenn man sich dauerhaft im Zustand des "verliebten Teenagers" befinden würde.

Ich habe dagegen eher die Erfahrung gemacht, dass in einer langjährigen Beziehung die anfänglichen Hormonschwankungen, wenn alles gut geht, durch dauerhafte, weniger "aufregende" Gefühle ersetzt werden und eine tiefere Bindung entsteht als das gottverdammte "Bauchkribbeln", das uns ständig als Endziel einer romantischen Verbindung eingeredet wird.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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