Welche Kinderfilme habt ihr als traumatisierend empfunden?

Jeder Mensch war mal ein Kind und sicherlich hat man dort den einen oder anderen Kinderfilm gesehen. Würdet ihr persönlich sagen, dass manche Kinderfilme besonders verstörend auf euch gewirkt haben oder hattet ihr eher einen anderen Eindruck? Welche Kinderfilme empfindet oder empfandet ihr persönlich als besonders traumatisierend und warum ist das so?

Ich war noch sehr klein, als Bambi in den Kinos lief und mein Vater kannte den Kinobetreiber und so konnten wir Kinder dann auch umsonst in die Aufführungen gehen. Damals war das alles noch sehr klein und familiär. Ich weiß aber noch, dass ich aus dem Kino gelaufen bin, als es im Wald brannte und ich dachte, dass Bambi nun verbrennt. Ich habe den Film damals nicht zu Ende geschaut und es war lange so, dass ich wohl weinte, wenn die Rede auf Bambi kam. Erst, als meine Tante sich mit mir zusammen den Film angesehen hatte, war ich beruhigter. Man sollte eben nie Kinder alleine einen Film sehen lassen.

Ich war noch recht klein, als mein Vater den Film Hexen hexen besorgt hatte. Er wollte den einfach schauen und dachte, dass ich vielleicht auch schon alt genug dafür bin. Allerdings ist der Anfang für mich so verstörend gewesen, dass ich mich lange nicht getraut habe weiter zu schauen. Da wird davon gesprochen, wie Hexen zu erkennen sind und dass man einem kleinen Mädchen den Finger abgeschnitten hat und allein die Vorstellung war total gruselig für mich. Ich war einfach noch zu jung für diesen Film, auch wenn der eigentlich nicht so schlimm ist.

Mich hat rückblickend betrachtet die Sesamstraße vielleicht nicht "traumatisiert" (man muss nicht immer mit psychologischen Fachbegriffen um sich werfen), aber jedenfalls habe ich diese Sendung gehasst und wollte sie nie anschauen. Ich war damals auch noch sehr klein, vielleicht vier Jahre alt. Die "Sendung mit der Maus" dagegen fand ich schon immer super.

Aber gerade als kleines Kind hatte ich offensichtlich ein Problem mit Handpuppen aller Art: keinerlei Gesichtsausdruck, aber dafür völlig übersteigerte Stimmen und grelle Farben und falsches Gelächter - klein Gerbera musste sich da immer hinter dem Sessel verstecken. Auch der Wechsel zwischen Puppen und "richtigen" Menschen und den Einspielfilmchen mit der Rahmenhandlung war für mein junges Hirn einfach zu viel, sodass sich der ganze Krampf immer angefühlt hat wie ein Fiebertraum.

Davon abgesehen war ich jedoch relativ schwer zu verstören. Solange ich die Zusammenhänge verstanden habe, konnte ich mir einiges im Fernsehen anschauen. Den "kleinen Vampir" fand ich beispielsweise in vergleichbarem Alter total toll - trotz untoter Grundschüler, Glamrock-Frisuren und Gerd Fröbe als Friedhofsgärtner Geiermeier.

Ich persönlich fand die Serie „Unten am Fluß - Watership Down“ unheimlich bedrückend und gruselig. Der Zeichenstil wirkt auch heute noch sehr hart und das Design einzelner Figuren sehr abstoßend auf mich, und noch dazu strotzte die Story nur so vor gewalttätigen und traurigen Inhalten. Ähnlich schockierend war rückblickend auch „Als die Tiere den Wald verließen“, wobei mir die grausige Natur einiger Szenen erst im Nachhinein wirklich bewusst geworden ist, während ich als Kind überhaupt nicht verängstigt oder verstört dadurch war.

Generell kann ich mich aber nicht wirklich an einen Film erinnern, der mir tatsächlich Alpträume bereitet oder mich traumatisiert hat. Zwar war ich als Kind ein absoluter Angsthase und schnell durch jede Kleinigkeit eingeschüchtert, aber eben nur im realen Leben. Mir ist es immer gut gelungen, Fiktion und Wirklichkeit auseinanderzuhalten und mich auch von gruseligen Filmszenen zu distanzieren, ohne im Nachhinein Panik zu haben, dass mir das gleiche widerfahren könnte.