Würdet ihr aktuell in Immobilien investieren?

vom 29.10.2019, 16:52 Uhr

Der Grundstücks- und Immobilienmarkt gilt ja derzeit als überhitzt und die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Dennoch meinen einige Analysten, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei und die Preise noch weiter in die Höhe gehen werden.

So will man noch zögerliche Anleger motivieren, in Immobilien zu investieren und schnell macht auch der Begriff vom Immobilien-Crowdinvesting die Runde, welcher bedeutet, dass sich mehrere Anleger an dem Erwerb einer oder mehrerer Immobilien beteiligen.

Welchen Eindruck habt ihr denn vom Immobilienmarkt und käme für euch aktuell ein Investment infrage? Wenn überhaupt, würdet ihr dann eine Immobilie als reines Renditeobjekt oder zur Eigennutzung kaufen wollen? Oder geht ihr davon aus, dass die Immobilienpreise in absehbarer Zeit wieder fallen werden?

» FinanzScout » Beiträge: 1059 » Talkpoints: 18,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde generell nicht in Immobilien investieren. Würde mir nur ein Eigenheim kaufen um selber drinnen zu wohnen oder Freunde/Familie dort unterzubringen. Dass die Immobilienpreise in den nächsten Jahren fallen erwarte ich nicht.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, theoretisch würde ich in Immobilien investieren, allerdings nur indirekt. Aktien von Vonovia und Deutsche Wohnen oder anderen Konzernen in dem Bereich machen sich ganz gut, auch wenn letztere grad etwas schwächelt, aber das ist ja durchaus günstig für den Kauf. Außerdem sind die insgesamt noch günstig und für Normalverdiener bezahlbar.

Praktisch kommt es allerdings nicht infrage. Ich schätze die Art der Gewinnerzielung nicht. Rendite auf dem Rücken der Mieter möchte ich nicht erzielen. Aber das sieht ja nicht jeder so.

Selbst Vermieter werden möchte ich bestimmt nicht. Das Risiko von Zahlungsausfällen oder Mietnomaden und der Verwaltungsaufwand wären mir zu hoch. Theoretisch macht man mit einfachen Mehrfamilienhäusern in meiner Stadt sechs Prozent Rendite. Aber die Hütten haben riesigen Sanierungsstau und irgendwann wird es dann teuer. Das ist die Kehrseite der Objekte, die hier mit zehn oder zwölf Wohneinheiten rund 100.000 Euro kosten und (noch) voll vermietet sind. Wenn die Mieter aus den Sechzigern nun sterben oder ins Heim ziehen, reicht die Ausstattung nicht mehr.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Momentan würde ich überhaupt nicht in Immobilien investieren und lieber noch warten. Für mich selbst würde ich ja gern eine Eigentumswohnung kaufen, aber nicht für diese derzeit astronomischen Preise. Da warte ich wirklich lieber, denn ich denke schon auch, dass in ein paar Jahren die Immobilienpreise wieder nach unten gehen.

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» Entenhausen » Beiträge: 170 » Talkpoints: 11,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das sehr schwierig und sehe aktuell Investitionen in Immobilien doch eher als Glücksspiel an. Die Preise sind wahrlich astronomisch geworden. Selbst Bauland, dass vor 10 Jahren keiner wegen schlechter Lage gekauft hätte, kostet hier bei uns in einer mittelgroßen Stadt mittlerweile das vier- bis fünffache. Und dann baut man sich ein Eigenheim mit herrlichem Rundumblick auf lauter alte Plattenbauten.

Und ich glaube, so ähnlich sieht das in vielen Städten aus. So frage ich mich auch, gerade was Bauland betrifft, wer das denn noch alles bezahlen soll. In mittelgroßen Städten ist man doch da schon mit einem kleinen Grundstück (500-700 Quadratmeter) und normaler Hausgröße mit Nebenkosten ganz schnell bei 500.000 Euro. Nun frage ich mich da wer sich das noch leisten kann. Also ja solche Leute gibt es schon, aber so groß dürfte da die Zielgruppe doch gar nicht mehr sein, egal wie niedrig die Zinsen sind. Und dann darf man ja nicht vergessen, dass man noch die Leute abziehen muss, die schon Wohneigentum haben.

Von daher fehlt mir da derzeit doch ein wenig die Vorstellungskraft, dass sich Immobilien und Grundstücke als Investment wirklich noch gut absetzen lassen. Und bei Mietwohnungen sieht das ja nicht viel anders aus. Wenn ich mir da anschaue, was ich da hier so als Eigentumswohnungen kaufen kann um die dann zu vermieten, muss ich bei den Preisen ja die Mieten schon utopisch anheben um da einigermaßen noch Geld verdienen zu können.

Es mag sein, dass das noch ein paar Jahr gut geht oder vielleicht in einigen ausgewählten Städten auch länger. Aber ich sehe die Risiko von Absatzproblemen oder fallenden Preise doch mittlerweile doch sehr hoch. Und auch bei Aktien wie Vonovia oder Deutsche Wohnen ist das ja nicht anders. Da braucht ja nur eine Senatorin wie in Berlin kommen und die Mieten deckeln und schon bricht die Spirale in sich zusammen. Und wir sehen ja jetzt eben, dass Mietpreisbremsen mit klaren Obergrenzen keine kühne Vision mehr sind.

Das muss alles nicht passieren, aber insgesamt ist mir das Risiko mittlerweile viel zu hoch geworden um aktuell noch in Immobilien zu investieren. Da helfen dann auch niedrige Zinsen nicht mehr. So würde ich zwar meinen Hauskredit heute mit nicht einmal mehr halb so hohen Zinsen bekommen wie vor 3 Jahren, dafür hätten aber die gestiegenen Grundstücks- und Hausbaupreise die Ersparnis mehr als aufgefressen. Also billig ist da alles trotzdem nicht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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