Katholische Priesterweihe für Frauen - was haltet ihr davon?

vom 19.10.2019, 02:29 Uhr

Die Bewegung Maria 2.0 fordert schon seit längerem eine Akzeptanz der Frau in allen katholischen Ämtern. Diese wäre laut der Bewegung schon seit langem zeitgemäß. Die Frauen von Maria 2.0 lieben ihre Kirche und möchten sie gerne auf allen Ebenen aktiv mitgestalten. Sie wollen das Diakonat und das Priesteramt auch für Frauen.

Die Anweisung aus Rom ist allerdings eindeutig: Frauen dürfen nicht geweiht werden. Die Meinung der Bischöfe ist dass Frauen der Kirche gerne dienen dürfen, aber nicht mit entscheiden. Jesus hätte nur Männer als Apostel, also als erste Priester berufen. Und darum gäbe es in der katholischen Kirche bis heute keine Priesterinnen. Doch damit geben sich diese Frauen der Maria 2.0 Initiative nicht mehr zufrieden.

Was haltet ihr von der Forderung der Initiative? Meint ihr weibliche Priesterinnen würden einen neuen Schwung in die katholische Kirche bringen und die Kirche wieder "attraktiver" machen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Warum fordert eigentlich niemand weibliche Imame? Die evangelische Kirche hat weibliche Priester. Sie hat dennoch die gleichen Probleme wie die katholische Kirche. Dagegen zeigt die steigende Zahl der Kopftuchträgerinnen, dass sich Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit wohl doch auszahlt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Aussage des Vatikan zu diesem Thema ist ziemlich eindeutig ausgefallen - Rom hat das Sagen, Änderungen, die durch Mehrheitsentscheide und ähnliches Zustande kommen, sind nicht vorgesehen. Der katholischen Kirche in Deutschland wurde auch das Recht abgesprochen im Alleingang irgendwas zu ändern oder auch nur nach Veränderungen zu streben. So viel zum Thema "Demokratiefeindlichkeit"

Weibliche Imame gibt es übrigens schon lange, da ist der Islam fortschrittlicher als die katholische Kirche.

Mir persönlich ist es relativ egal was die Religiösen so veranstalten. Ich werde wohl nie verstehen, warum Menschen das Bedürfnis haben sich freiwillig durch eine Religion einschränken zu lassen und ich werde wohl auch nie verstehen, warum man als Frau von "Liebe" zu einer Kirche spricht, die Frauen schon immer unterdrückt hat. Stockholm Syndrom?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Weibliche Imame gibt es übrigens schon lange, da ist der Islam fortschrittlicher als die katholische Kirche.

Gibt es auch Beweise für diese kuriose Behauptung? Und welche der islamischen Verbände haben hier in Deutschland weibliche Imame? Die meisten Islamverbände dürften zu weiblichen Priestern eine ähnliche Meinung haben wie die katholische Kirche.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich weiß, wenn etwas nicht in dein Weltbild passt, dann gibt es das nicht. Traurig eigentlich. Zuerst einmal gibt es in allen muslimischen Strömungen die Murschida, die den Koranunterricht leitet, Frauen in Glaubenfragen schult und berät, vorbetet und Totenwaschungen durchführt. Bis auf das große Freitagsgebet übernimmt sie traditionell alle Aufgaben eines Imams nur für Frauen.

In vielen Gruppen ist die Tätigkeit der Murschida schon lange nicht mehr auf Frauen und Kinder beschränkt. Und in den Ablegern, die noch nicht so weit sind, gibt es eine rege Diskussion darüber. Da ist deutlich mehr in Bewegung als in der katholischen Kirche, in der Nonnen oft genug vergewaltigt und zur Abtreibung gezwungen werden.

Über die Veränderung bei den traditionellen Murschida hinaus, gibt es längst weibliche Imame. Schon vor rund 15 Jahren hat eine Frau das große Freitagsgebet vor Männern und Frauen geleitet. Köln hat eine Imamin. Es gibt hierzulande noch welche. In Italien schickt man mittlerweile männliche und weibliche Imame in die Haftanstalten, um Radikalisierungen wie bei Anis Amri zu verhindern.

In Kopenhagen gibt es eine allein von Frauen betriebene Moschee. In der Türkei gibt es weibliche Imame und Erdogan fordert Frauen auf, das Amt zu übernehmen. Marokko hat seit über zehn Jahren ein Förderprogramm für Murschidas und weibliche Imame.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Es gibt in Deutschland genug evangelische Priesterinnen. Trotzdem hat die evangelische Kirche die gleichen Probleme wie die katholische Kirche. Sogar bei der katholischen Kirche dürfen übrigens weibliche Laien predigen. Aber wen interessiert dies schon, wen sie ein Fan von Erdogan ist? In Berlin gibt es einen weiblichen Imam. Die hatte genug Morddrohungen wobei die sowieso kaum jemand ernst nimmt. Es gibt viele Strömungen im Islam, aber weibliche Imame sind wohl doch eher eine Randerscheinung.

Wie toll die Stellung der Frau im Islam ist, kann man an den Vielehen erkennen, die es inzwischen trotz Verbots in Deutschland gibt. Wer meint, dass es Frauen im Islam so gut geht, darf sich gerne zum Islam bekennen und Kopftuch tragen. Ich empfehle jedem, sich auch mal die Geschichte von Aisha bint Bakr durchzulesen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Warum fordert eigentlich niemand weibliche Imame?

Du wirst anscheinend bei grundsätzlich jedem Thema wie magnetisch auf das Thema Islam hingezogen. Dieser Thread dreht sich aber um katholische Priesterinnen, nicht um weibliche Imame. Wäre es einfach mal möglich, das Thema nicht sofort zu verlassen, um zum einzigen Lieblingsthema Islam springen zu können? Mir scheint, du würdest sogar dann noch vom Islam schreiben wollen, wenn es um die Andromeda-Galaxie gehen würde.

Zum Thema katholische Priesterinnen: ich finde es ehrlich gesagt schon seit meiner Jugend unverständlich, warum es keine katholischen Priesterinnen gibt. Diese Verbote waren einer der Mosaiksteinchen, die mich vor etwa 15 Jahren dazu bewogen hatten, aus der Kirche aus zutreten.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Genau, können wir den Islam mal stecken lassen, wenn es um eine ganz andere Religion geht? Ich selber stehe der katholischen Kirche (und organisierter Religion im Allgemeinen) auch skeptisch gegenüber. Aber ich erlebe auch quasi täglich am eigenen Leib die Diskrepanz zwischen den machtgeilen alten Säcken im Vatikan und Gläubigen an der "Basis", die die Kirche und ihre Religion wirklich wichtig nehmen, daraus Sinn und Erfüllung schöpfen und auch für die Gesellschaft gute und nützliche Dinge durch ihr Engagement bewirken.

Und ich kann voll verstehen, dass es diese Leute, Frauen, aber auch Männer, schmerzt, dass sie von den Machthabern als ersetzbar und unwichtig angesehen werden und zwar brav Orgel spielen und Seniorennachmittage gestalten dürfen, aber aus dem spirituellen Teil unter fadenscheinigen Begründungen ausgeschlossen wurden. Das widerspricht auch krass den christlichen Grundsätzen.

Für mich kann ich daher sagen, dass ich gerne darauf verzichte, mich einem Verein aufzudrängen, der mich geschlechtsbedingt ausschließt und als Mensch zweiter Klasse ansieht. Aber es gibt eben auch weniger zynische und abgebrühte Leute, die (meines Erachtens durchaus nicht ganz unbegründet) der Meinung sind, dass die Kirche an sich eine gute Sache ist und nur mal ordentlich durchgelüftet gehört. Schade ist eben, dass gerade die, auf die es eigentlich ankommt, in dieser Hinsicht derart auf Granit beißen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Angesichts des Priestermangels hat die katholische Kirche meiner Meinung nach gar keine andere Wahl als früher oder später auch Frauen fürs Priesteramt zuzulassen. Wobei andererseits gehen denen ja eh die Gläubigen aus. Aber ich denke, dass auch Frauen keinen neuen Schwung bringen würden. Das tun protestantische Pastorinnen ja auch nicht.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^