Verlust des ersten Haustieres immer am schlimmsten?

vom 28.09.2016, 18:09 Uhr

Ich habe natürlich auch schon das ein oder andere Haustier durch Krankheit oder einfach Alter verloren. Ich weiß noch, wie sehr die ganze Familie unter dem Verlust des ersten Hundes gelitten hat. Ich bin als Kind mit diesem Hund zusammen aufgewachsen und fand es ganz schlimm, als er dann plötzlich nicht mehr da war. Ich denke, dass es gerade auch so schlimm war, weil ich eben auch noch jünger war und sehr an diesem Hund hing.

Aber auch bei meinen Meerschweinchen fand ich es jedes mal wieder schlimm, wenn ich eins davon einschläfern lassen musste. Meine Hunde und Katzen leben zum Glück noch, aber ich weiß auch, dass mir ihr Verlust irgendwann auch sehr zu schaffen machen wird.

Nun meinte mal eine Freundin, dass der Verlust des ersten Haustieres doch meistens der schlimmste wäre. Ich fand es damals schlimm, aber ich weiß genau, dass ich es auch bei meinen jetzigen Tieren als großen Verlust empfinden würde und ebenso traurig wäre.

Daher finde ich nicht, dass man wirklich sagen kann, dass der Verlust des ersten Tieres der schlimmste wäre.Meint ihr, dass es beim ersten Haustier am schlimmsten ist, wenn man dieses verliert? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Ist es nicht egal, ob es sich um das erste oder das fünfte Haustier handelt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe bei allen meinen Haustieren Rotz und Wasser geheult, egal ob es sich um den Hamster oder den Kanarienvogel handelte. Auch mein Alter spielte dabei keine Rolle. Wahrscheinlich ist es bei Hunden noch schlimmer, da sie noch mehr als Familienmitglied gelten, aber leider hatte ich nie einen Hund.

Ob es also beim ersten am schlimmsten ist, kann ich nicht wirklich sagen. Es ist zwar lange her, dass ich Haustiere hatte, aber in meiner Erinnerung ist der Schmerz immer gleich schlimm gewesen.

Andererseits empfinde ich es zum Beispiel bei Liebeskummer so, dass alles bei der ersten Liebe mit 16 viel dramatischer war, als bei den nachfolgenden Trennungen. Vielleicht liegt es am Alter, aber vielleicht auch wirklich daran, dass es beim ersten Mal ungewohnt und damit besonders schlimm ist.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde nicht, dass der Verlust des ersten Haustieres immer der schlimmste ist. Denn es kommt doch auf die Todesursache und auch andere Faktoren drauf an. War das Tier bereits alt und hatte ein erfülltes Leben, lange Krankheit die es vorher schon belastet hat usw. dann ist der Tod doch eher eine Erlösung und so sehe ich es auch. Aber etwas anderes ist es, wenn der Hund von einem Auto überfahren wird von hier auf jetzt und man es nicht hat kommen sehen, wie bei einem schleichenden Prozess.

Sterben müssen wir alle mal und so auch die Tiere, dass gehört einfach mit dazu. Auch wenn sich darüber vorher niemand Gedanken machen möchte, so muss man sich doch damit arrangieren und ich finde es "einfacher" wenn das Tier schleichend abbaut und man es merkt, dass es bald zu Ende geht als wenn das ganze komplett unerwartet ist.

Ich fand den Tod von meinem ersten Haustier nicht am schlimmsten, denn das war schon alt und man konnte zusehen wie er abgebaut hat und immer schwächer wurde. Auch wenn es mir schwer gefallen ist, so war es dennoch das beste mit dem Einschläfern lassen da er kaum in der Lage war selbst zu trinken und zu fressen. Das Einschläfern war einfach würdiger als mit ansehen zu müssen wie das Tier verdurstet und verhungert.

Andere Tiertode waren dort etwas anders. Teilweise bin ich morgens aus dem Haus gegangen und Abends heim gekommen und das Tier lag tot im Käfig. Teilweise auch schon von seinen Artgenossen aus der Gruppe getötet bei einem Machtkampf oder auch Geschwülste die sich binnen Stunden dermaßen groß ausgebildet haben, dass die Luft abgedrückt wurde. Auch das hatte ich einige male, auch bei sehr jungen Tieren. Der jüngste Degu den das betroffen hatte, der war gerade einmal 13 Wochen alt und noch im Teenageralter.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Das kann ich so ehrlich gesagt nicht bestätigen. Wir hatten Haustiere als ich noch ein Kleinkind war, aber an die kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Abgesehen davon erinnere ich mich an Goldfische und auch an Wellensittiche, wobei der Verlust mich aber nie großartig tangiert hat. Daher kann ich diese These so gar nicht bestätigen und habe eher andere Erfahrungen gemacht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nein, das endet in meinen Augen nie. Ich habe schon das eine oder andere Haustier verloren. Auch welche, mit denen ich 13 Jahre zusammen war. Ich habe im Januar 2019 mein Haustier verloren und muss sagen, dass ich seither wirklich leide. Bis heute ist nichts besser geworden. Klar lache ich im Alltag, lebe, gehe arbeiten, habe Spaß, aber an mein Tier zu denken, das bringt mich wahrlich zum heulen. Damit habe ich so wirklich nicht gerechnet, aber ich habe diesen Kater wirklich besonders geliebt.

Deswegen kann ich an mir nicht bestätigen, dass es besser wird oder nur beim ersten Haustier besonders schlimm ist. Ich finde es noch immer schlimm und aktuell sogar wirklich bei mir ganz extrem schlimm. Damit rechnet man nicht, vor allem nicht, wenn Monate vergangen sind. Aber offenbar kann man nie sagen, ach der Hund, mit dem man 13 Jahre ging, habe ich einfacher beim Tod überstanden, die Katze mit 4 Jahre z.B weniger gut usw. Ich glaube das ist ganz individuell den Bindungen zum Tier geschuldet.

Ich will auch nie wieder Haustiere und da bin ich mir jetzt sehr sicher. Habe ich auch so kommuniziert und mein Freund dachte, er könnte mit einem Kitten vielleicht meine Ablenkung gewähren, aber ich hab sofort gesagt, er soll erst gar nicht auf die Idee kommen. So wie ich gerade rede, habe ich auch bei all den Verlusten an Tieren in meinem Leben nie geredet, aber dieser Verlust hat mir wirklich plötzlich ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen gerissen und mir auch ein Stück Freude genommen, klingt doof ist, aber so.

Ich versuche das auch die anderen Katzen nicht spüren zu lassen. Aber so richtig freue ich mich augenblicklich über nichts.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Bei mir kommt es auf die Umstände an. Wenn das Tier sehr alt wurde und dann langsam abzusehen wurde, dass es immer älter und schwächer wurde war kam ich damit sehr gut klar. So ist der Lauf des Lebens, nichts und niemand lebt ewig.

Als mir aber mal ein Kater vergiftet wurde, da habe ich schon gelitten. Man ist in solchen Situationen so wehrlos und so ein Tod ist so sinnlos und kommt völlig unerwartet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass man tatsächlich so generell sagen kann, der Tod des ersten Haustieres ist der schlimmste, denn letztlich kommt es doch in erster Linie auf die Beziehung zum Tier an.

Ich hatte als erstes Haustier einen Wellensittich, der auch recht alt wurde. Und ja, sein Tod hat mich getroffen, allerdings möchte ich mal behaupten, dass der Tod meiner Katze heute mich um einiges mehr treffen würde, weil wir eine besonders enge Beziehung haben, die ich zu meinem Sittich eben nicht hatte.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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