Fair, wenn Prominente im kleinsten Kreis beigesetzt werden?

vom 31.07.2017, 05:42 Uhr

Vor kurzem ist ja der Frontsänger von Linkin Park verstorben und musste beigesetzt werden. Ich habe den Medien entnommen, dass er im kleinsten Kreis beigesetzt werden sollte, was ich absolut in Ordnung finde. Mir ist bewusst geworden, dass das nicht der erste Prominente gewesen ist, bei dem das so gehandhabt wurde. Es ist also durchaus normal, wenn man so will.

Nun meint eine Bekannte - bekennender Linkin Park Fan - dass das eine Praxis wäre, die doch total unfair gegenüber den echten Fans wären. Denn diese hätten auch gerne eine Möglichkeit Abschied zu nehmen und das könnte man nun mal schlecht ohne die Teilnahme an einer Beerdigung.

Ich finde aber nicht, dass man bei der Beerdigung eines Prominenten die Fans dabei sein lassen sollte, das gibt doch nur Trubel und die Familie möchte sicherlich unter sich sein in so einem schweren Moment. Wie seht ihr das? Findet ihr es unfair, wenn man die Fans eines Prominenten von dessen Beerdigung einfach ausschließt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es nicht unfair den Fans gegenüber, wenn ein Prominenter im kleinsten Kreis beigesetzt wird und die Fans somit keine Chance haben, bei der Trauerfeier dabei zu sein. Denn natürlich muss man hier auch an die Umstände denken. Es handelte sich schließlich bei dem Tod von Chester Bennington um Selbstmord, was ein richtiger Schock für die Angehörigen gewesen sein muss.

Von daher finde ich es nur fair, wenn man der Familie und den nahen Angehörigen den Freiraum lässt, ihren Verlust zu verarbeiten und die Trauerfeier im privaten Rahmen stattfinden zu lassen. Als echter Fan sollte man dafür schon Verständnis aufbringen können, finde ich.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Auch wenn es für die Fans bitter ist, sind diese selbst in der Situation, dass deren Angehöriger verstorben ist, dann würden sie auch nicht wollen, dass jeder Fan an Oma Hildes Beerdigung teilnimmt und ihnen dann die Flosse gibt, Beileid wünscht und solche Dinge.

Hier wird sich zu sehr auf den Promi versteift und nicht der Mensch dahinter gesehen, denn jeder Promi ist auch nur ein Mensch und dieser hat auch immer das Recht auf sein Privatleben. Aber auch das wollen Fans schon nicht begreifen und am besten alles wissen, in seinem Wohnzimmer sitzen und mit ihm gemeinsam Frühstücken.

Dieses ganze Fan Getue geht mir ehrlich gesagt schon zu weit, dass diese überall mit dabei sein müssen und die Promis auf Schritt und Tritt verfolgen. Nun diese noch am letzten Weg ins Grab teilhaben zu lassen, ist schon ein wenig weit hergeholt und ich würde es nicht anders machen, dass ich das auch im kleinen Kreis mache und keine Fans über den Friedhof stampfen lasse.

Verabschieden können sie sich auch ohne das sie am Grab stehen. Hinterher nach der Beisetzung ist der Friedhof ebenfalls offen, wo sie sich dann treffen können oder auch auf Mahnwachen und anderen Veranstaltungen die dem Gedenken dienen. Da muss man nicht bei der Beerdigung in der Reihe der Angehörigen stehen, damit man das machen kann. Für mich ist das nur eine billige Ausrede mit dem "unfair", das komplette Leben ist unfair und warum sollte da eine Ausnahme gemacht werden nur weil es ein Promi war?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sicher ist ein Prominenter schon jemand, der in der Öffentlichkeit steht und wo dann auch viele Anteil nehmen, wenn dieser Mensch verstirbt. Aber auch wenn es ein Promi ist, der da gestorben ist, muss doch die Familie nicht an den Rummel der Prominenz gewöhnt sein. Außerdem ist eine Trauerfeier doch etwas, wobei die Angehörigen entscheiden sollten, wie sie diese gestalten.

Vielleicht hat der Verstorbene es ja auch selber in seinem Testament so angeordnet, das kann man ja auch nicht so wissen. Auf jeden Fall finde ich es in keiner Weise unfair, wenn ein Prominenter im kleinsten Kreis beigesetzt wird. Ich stelle es mir in so einem Fall auch nicht leicht vor, wenn man dann von den Fans belagert wird, eigentlich aber ganz in Ruhe Abschied nehmen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



In erster Linie ist auch ein Promi immer noch ein Mensch mit einer Familie und nahen Angehörigen und Freunden und verdient es auch bei einer Beerdigung mit dem entsprechenden Respekt behandelt zu werden. Da geht es um den Menschen und nicht um den Promi oder die Fans.

Wenn als der Verstorbene selber verfügt hat, das er im kleinen Kreis beerdigt werden möchte oder die Familie das so wünscht, dann ist dies ihr gutes Recht und ich finde sie brauchen dann auch keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Fans nehmen, denn diese kennt in der Masse der Verstorbene nicht persönlich und die Angehörigen in der Regel auch nicht. Warum sollte man da dann in der eigenen Trauer noch Rücksicht auf allerlei Menschen nehmen, die zwar auch trauern, aber eben außer Fan zu sein, keinen persönlichen Bezug zu dem Verstorbenen haben?

Den Ort der Trauer und um Abschied zu nehmen bleibt ja mit dem Grab oder dem Ort der Bestattung bestehen, wo dann auch die Fans hingehen können und dann eben nach der Beerdigung Abschied nehmen können.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde auch, dass man dafür einfach Verständnis haben muss, auch als Fan. Immerhin handelte es sich nicht nur um einen Promi, sondern um einen Menschen mit Familie. Und diese hat doch das recht, von ihrem geliebten Mitglied so Abschied zu nehmen, wie sie es eben wünschen. Ich denke, dass die Trauer schlimm genug ist und man da nicht auch noch tausende von Fans dabei haben möchte.

Manchmal wird ja auch eine Stelle für die Fans eingerichtet, an der sie dann Abschied nehmen können und Blumen niederlegen und ähnliches. Ich denke, dass es für viele Fans sicherlich unfair herüber kommt, aber man darf eben nicht vergessen, dass ein Promi auch ein Privatleben hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gerade als Angehöriger hat man sicherlich besseres zu tun als sich Gedanken darüber zu machen ob man passend in irgendeine Kamera schaut, ob man sich richtig verhält und so weiter. Vor allem das wahrscheinlich unpassende Verhalten der Fans würde ich dann nicht aushalten wollen als Angehöriger. Ich finde es fair, wenn man den Prominenten in einem kleinen Kreis beerdigt und dann vielleicht noch mal eine extreme Feier für die Fans macht, das ist sicherlich die beste Idee, wenn es viele Fans gibt, die auch Abschied nehmen wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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