Tätigkeiten vom Partner immer nachbessern?

vom 04.06.2019, 17:52 Uhr

Angeblich wünschen sich viele Frauen mehr Mithilfe und Aufgabeverteilung im Haushalt. Allerdings gibt es wohl viele Frauen, die Tätigkeiten ihres Partner immer noch nacharbeiten würden. Sie sind dann der Meinung, dass der Partner eine andere Vorstellung von Sauberkeit hat und saugen so nochmals, wenn das zuvor schon der Partner gemacht hat. Das soll auch kein Einzelfall sein und auch bei anderen Tätigkeiten vorkommen, die bereits der Partner ausgeführt und erledigt hat.

Das ist sicherlich ein Grund, warum der Partner dann irgendwann gar keine Lust mehr hat, überhaupt irgendwas im Haushalt zu machen, wenn Frau doch immer wieder trotzdem noch selbst Hand angelegt und es anscheinend nie ausreichend ist, was er bereits gemacht hat.

Ich muss sagen, dass ich das nicht nachvollziehen kann und denke, dass man die Auffassung von Sauberkeit und ähnliches dann akzeptieren muss, wenn diese Aufgaben dem Partner zufallen. Natürlich nur, wenn man nicht offensichtlich sieht, dass der Partner keine Lust hatte und sich deswegen keine Mühe gibt. Es ist sicherlich für den Partner frustrierend, wenn seine Frau oder Freundin ständig alles nachbessert.

Wie ist das bei euch? Bessert ihr auch Arbeiten und Tätigkeiten nach, die zuvor euer Partner erledigt hat? Wie würde euer Partner darauf reagieren? Könnt ihr verstehen, dass der Partner so irgendwann die Lust verliert überhaupt etwas zu machen? Meint ihr, dass es immer nur die Frauen sind, Tätigkeiten vom Partner nachbessern? Können das Männer nicht ebenso gut?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Welchen Sinn hat das? Wenn man den Partner ständig verbessert und korrigiert, ihm quasi die Putzmittel aus der Hand reißt und alles noch einmal macht, dann konditioniert man den Partner doch nur zu einer faulen Socke, die sich wie eine Art Prinz von vorne bis hinten bedienen lässt und gar nichts mehr macht.

Das sehe ich dann auch nicht ein. Mein Partner schwingt auch mal den Staubsauger oder putzt das Bad und es ist nie so sauber als wenn ich das gemacht hätte, aber ich sehe auch nicht ein, ihn zu Faulheit zu erziehen, er macht schließlich auch Dreck, dann kann er ihn auch wegmachen. Meiner Ansicht nach muss man ein ziemlicher Kontrollfreak mit viel Langeweile sein, wenn man auf die Idee kommt, den Partner in dieser Hinsicht auf Schritt und Tritt zu überwachen und zu korrigieren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Da kann man doch auch gleich selber alles sauber machen, das macht doch gar keinen Sinn. Ich würde es einfach akzeptieren, so lange mein Partner sich wirklich Mühe gibt und danach nicht alles noch schlechter aussieht. Man kann es ihm ja auch durch die eigene Leistung zeigen, dass es anders geht und anders machbar ist, das muss man nicht immer alles ansprechen und damit den Partner, der sich Mühe gegeben hat, kritisieren. Manche Männer sind ihr Leben lang so verwöhnt worden, dass sie das gar nicht können, da kann man doch nicht gleich nur Kritik üben.

Ich bessere nichts nach, was mein Mann geputzt hat. Ich müsste das aber auch nicht, da er das ganz gut kann. Er hatte ja auch schon seinen eigenen Haushalt für ein halbes Jahr, da musste er auch klarkommen und sicherlich hat er vieles von Mama gemacht bekommen, aber er hat es sich dann eben erarbeitet als er alleine in seiner Wohnung war. Man muss die Männer einfach mal machen lassen, außerdem sind es ja nicht immer nur Männer, die schlecht putzen, so etwas gibt es auch unter Frauen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mir ging es als Kind und Jugendliche mit meiner Mutter immer so, weswegen ich wohl auch keine gute Hausfrau geworden bin. Einerseits wurde immer gejammert: Keiner hilft mir, alles muss ich alleine machen!, aber wenn ich dann geholfen habe, wurde kritisiert, nachgebessert oder mir gleich der Kochlöffel oder das Fensterleder aus der Hand gepflückt mit den Worten: Du machst das falsch. Dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, zu versuchen, "richtig" staubzusaugen, war nur eine logische Konsequenz.

Ich bin aber auch immer wieder schockiert, wenn es heißt: Männer können das eben nicht richtig, weil sie von Mutti verwöhnt wurden, da darf frau nicht so kritisch sein und muss sie fest loben, solange sie sich wenigstens Mühe geben! :uebel: Wie alt sind die Typen denn, fünf? Wenn mein Partner etwas im Haushalt macht, lasse ich das meistens unkommentiert, weil es in meinen Augen einfach dazugehört, zu sehen, dass die Spülmaschine durch ist und entsprechend zu handeln. Ich käme nie auf die Idee, hinter ihm her zu räumen, nur weil er die Gläser dort hinstellt, wo mir die Tassen lieber wären.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Mir ging es als Kind und Jugendliche mit meiner Mutter immer so, weswegen ich wohl auch keine gute Hausfrau geworden bin. Einerseits wurde immer gejammert: Keiner hilft mir, alles muss ich alleine machen!, aber wenn ich dann geholfen habe, wurde kritisiert, nachgebessert oder mir gleich der Kochlöffel oder das Fensterleder aus der Hand gepflückt mit den Worten: Du machst das falsch. Dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, zu versuchen, "richtig" staubzusaugen, war nur eine logische Konsequenz.

Das war übrigens in meinem Elternhaus ganz ähnlich gewesen. Als Kind war ich eigentlich total neugierig gewesen und wollte überall mitmachen. Ich hätte am liebsten auch alles das gemacht, was meine Eltern gemacht haben, also zum Beispiel Putzen, Spülen, Reparieren etc. Aber sobald ich versucht hatte, mich zu beteiligen, wurden mir sofort die Utensilien aus der Hand gerissen mit dem Kommentar "Lass das, das kannst du sowieso nicht." Irgendwann hatte ich dann allmählich die Motivation verloren, weil ich aus Sicht meiner Eltern sowieso alles falsch gemacht hätte. Postwendend kam dann der Vorwurf: "Nie hilfst du mit. Immer muss man alles selber machen."

Ich glaube, man nennt so ein Verhalten "double bind", wenn man jemandem widersprüchliche Signale vermittelt, nach dem Motto "lass mal lieber" in Kombination mit "mach endlich". Das Problem ist meiner Erfahrung nach, dass solche Kommunikationsmuster eine fast lähmende Wirkung haben, weil man mit der Zeit resigniert und sich zurückzieht.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Man sollte doch einfach das Gespräch mit dem Partner suchen und absprechen, was wie gemacht werden soll und schauen, ob man diesbezüglich ähnliche Vorstellungen hat. Wenn man dabei Kompromisse geschlossen hat, sollte klar sein, was wie oft gemacht werden soll und dann kann ja nicht besonders viel schiefgehen. So zumindest habe ich es mit meinem Partner gemacht.

Sicher kann es dann sein, dass er beim Staubsaugen mal einen Krümel übersieht, aber ich weiß dann ja, dass er das nicht absichtlich gemacht hat. Einen Krümel kann ich dann vielleicht auch selbst aufheben, aber bei vielem denke ich mir dann, dass es dann beim nächsten Mal einfach sauber wird. Man putzt ja nicht nur alle paar Monate, sondern mehrmals die Woche und da ist es dann auch nicht so schlimm.

Mir ist es einfach wichtig, dass mein Partner und ich sehr ähnliche Vorstellungen von Sauberkeit haben und dass er sich eben auch bemüht, dass es sauber wird, wenn er einige Aufgaben übernehmen soll. Wenn das der Fall ist, bin ich zufrieden und da ist es dann auch kein Drama, wenn etwas nicht perfekt sauber geworden ist. So etwas kann mir ja selbst auch mal passieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Was ist das für den Partner für ein Gefühl, wenn alles, was er tut, verbessert wird? Das kommt einem doch schon dumm vor, oder nicht? Wobei mir das auch als Verbesserer auf den Sender gehen würde. Ich meine, ich stelle meinen Partner doch irgendwie auch für doof dahin, wenn ich alles nachbessere, was mein Partner täte.

Es gibt gerade auch im Haushalt Menschen, denen das nicht sauber genug ist, denen das nicht ordentlich genug ist und mehr. Sie machen es so und der Partner eben so. Die Hauptsache für mich wäre, dass es sauber ist. Das sehen viele aber nicht so, sodass sie ständig nachbessern und oftmals sogar da anfangen, wo der Partner gerade noch den Wischmopp in den Händen hält. Das geht überhaupt nicht und wenn ich jetzt die wäre, die immer nachgebessert werden würde, sage ich irgendwann, dann mach deinen Scheiß alleine.

Ich persönlich wäre da auf Dauer echt angepisst, wenn man mir ständig alles nachbessern würde. Natürlich muss man irgendwann vielleicht auch dazu lernen, je nach Thematik, aber zum Beispiel beim Hausputz kommt jeder auf seine Weise ans Ziel. Wenn der Putzneurotiker glaubt, das Staubkörnchen geht gar nicht, soll er das auch selbst machen.

Bei sowas könnte ich dann wiederum total ausflippen und da habe ich auch wirklich keine Lust zu. Ich würde daher meinen Partner nicht ständig verbessern, egal, was er meiner Meinung nach nicht richtig macht. Ich kenne es selbst, das man manchmal denkt, bohr so schwer kann das nicht sein, aber trotzdem nein, ich verändere da nichts und soll mein Freund ruhig mal machen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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