Hartz4 Erhöhung

vom 11.09.2008, 08:59 Uhr

@KrashKidd: Irgendwie hab ich bei Hartz4-Debatten schon ziemlich oft das Gefühl, dass ich in einem anderen Deutschland lebe, als viele Hartz4-Empfänger.

Zu meiner Person: Ich bin Student, bekomme die Miete + Nebenkosten zum größten Teil von meinen Eltern bezahlt. Im Vergleich sind sie quasi mein Arbeitsamt. Zusätzlich bekomme ich durch BAFöG und einen Nebenjob (ca. 35 Stunden im Monat) etwa 400 Euro. Das wäre also quasi mein Hartz4.

Als rein finanziell stehe ich nur unwesentlich besser da, als unser durchschnittlicher Hartz4-Empfänger. Und ohne jetzt hier irgendwie von oben herab zu blicken. Ich kann davon sehr gut leben, mir ein Auto unterhalten und nebenbei auch mindestens 100 Euro beiseite packen, da ich ja mein BAFöG irgendwann zurückzahlen muss, was der besagte durchschnittliche Hartz4-Empfänger ja auch nicht muss.

Und meinen Nebenjob den würde jeder bekommen, der arbeiten will und das auch mit mehr Stunden und dann um die 800 Euro im Monat. Ich bin da total ungelernt und grundsätzlich braucht man für meinen Job auch keine Qualifikationen, außer das man arbeiten will.

Und auch heutzutage kann eigentlich in Deutschland jeder arbeiten der will, zumindest solange es noch genug Leute gibt, die nicht arbeiten wollen. Klar kriegt man nicht seinen Traumjob und nicht jeder geht mit über 1000 Euro netto nach Hause. Aber es gibt eben einfach viele Berufe, da ist das gar nicht drin. Ohne arrogant zu wirken, aber z.B. fürs putzen kann man nun mal nicht 7-8 Euro pro Stunde verlangen.

Meine persönliche Meinung ist, dass unsere Arbeitslosen an sich viel zu verwöhnt sind. Ich will hier jetzt kein Bild vom faulen Arbeitslosen malen, der nur zu Hause sitze und sein Geld versäuft. Das ganz und gar nicht. Aber vielen fehlt es einfach, dauerhaft arbeiten zu gehen. Wenn man seit 10 Jahren nicht mehr gearbeitet hat, ist es klar, dass man für 100 Euro mehr im Monat keine 40 Stundenwoche leisten will. Es müssten in meinen Augen auch einfach mal alle Arbeitslosen vom Amt was zugeteilt bekommen, wo sie ein paar Stunden am Tag für ihr Arbeitslosengeld arbeiten. Einfach um im Arbeitsalltag drin zu bleiben und zu sehen, dass auch das Arbeitslosengeld erwirtschaftet werden muss und nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden kann.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Und meinen Nebenjob den würde jeder bekommen, der arbeiten will und das auch mit mehr Stunden und dann um die 800 Euro im Monat. Ich bin da total ungelernt und grundsätzlich braucht man für meinen Job auch keine Qualifikationen, außer das man arbeiten will.

Das ist pure Ironie, denn so breit gestreut und gut bezahlt (man denke bitte daran, das Amt packt auch zu) sind Nebenjobs auch nicht. Aber klar, in Gegenden mit Rekordarbeitslosigkeit liegen alle nur auf der faulen Haut und müssten nur mit dem Finger schnippen um 3 - 4 Angebote für gutbezahlte Nebenjobs zu haben. Gut bezahlte Nebenjobs für jeden findest Du maximal in Süddeutschland ohne große Probleme, ansonsten wird es schon rar.

Klehmchen hat geschrieben:Meine persönliche Meinung ist, dass unsere Arbeitslosen an sich viel zu verwöhnt sind. Ich will hier jetzt kein Bild vom faulen Arbeitslosen malen, der nur zu Hause sitze und sein Geld versäuft.

Natürlich nicht, auch wenn dem deine Einleitung deutlich widerspricht. Ist halt die übliche inhaltsleere Polemik fern jeglicher Kenntnis der Zahlen und Fakten, da diese "Schnorrer & Arbeitsverweigerer" nur einen Bruchteil der Arbeitslosen darstellen. Ansonsten ist es schon komisch, dass sich diese Haltung über "unsere Arbeitslosen" (impliziert = alle) anhand der Daten zu deren Verhalten, empirischer Studien usw. nicht belegen lässt.

Klehmchen hat geschrieben:Aber vielen fehlt es einfach, dauerhaft arbeiten zu gehen. Wenn man seit 10 Jahren nicht mehr gearbeitet hat, ist es klar, dass man für 100 Euro mehr im Monat keine 40 Stundenwoche leisten will. Es müssten in meinen Augen auch einfach mal alle Arbeitslosen vom Amt was zugeteilt bekommen, wo sie ein paar Stunden am Tag für ihr Arbeitslosengeld arbeiten.

Mal abgesehen von der nächsten Polemik ist Dir doch hoffentlich bewusst dass bei "unseren Arbeitslosen" die Langzeitarbeitlosen einen Teil der Masse darstelln und die die über 10 Jahre arbeitlos sind den geringsten.

Die Maßnahmen hinsichtlich "fordern" seitens der Arge sind Die auch bekannt? Und das ewige verlangen nach "die sollen was tun für ihr" Geld ist einfach aus wirtschaftlicher Sicht totaler Unsinn - hier wird weder die für den Arbeitsmarkt notwendige Grundmotivation geschaffen (eher das Gegenteil durch mehr oder weniger Demütigung) noch Kosten gespart, da der "Apparat" das zu kontrollieren und zu dirigieren mehr kostet als beispielsweise auf diese Dienstleistung von privaten Anbietern zurückzugreifen.

Zusammengefasst bedeutet die Forderung nach "Arbeit" also Ineffizienz pur und kontraproduktive Maßnahmen, da:
- Arbeitsmotivation gedrückt wird, was Einstellungs- und Übernahmechancen senkt,
- Mehrkosten zusätzlich zu den eigentlichen Kosten produziert werden sowie
- volkswirtschaftlicher Schaden durch Auftragswegfall für private Dienstleister, somit im Extremfall soger noch Förderung der Arbeitslosigkeit.

Alles andere als eine sinnvolle Maßnahme - da ist es wesentlich billiger die Arbeitslosen nur zu "verwalten". Effektiv wären nur sinnvolle und bedarfsorientierte Fortbildungen schwer vermittelbarer sowie Coachings. Beides kostet Geld (zugeben: mehr als sie unter Aufsicht schuften zu lassen), steigert aber die Chancen der Vermittelbarkeit um im Schnitt 74 % - dein vorgeschlagener Arbeitsdienst senkt sie nachweislich.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also mit dem Job kann ich nur widersprechen. Ich studiere in Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Von Rekordarbeitslosenqoute musst du mir nichts erzählen.

Ich arbeite bei einem großen Discounter im Lager. Dort wurden 2 Leute für so einen Nebenjob gesucht. Und weißt du wie lange die dort gesucht haben und wieviele Leute gekommen sind und dann meinten, dass wäre nichts für sie oder nach einem Tag Probearbeiten gleich wieder gegangen sind ohne was zu sagen?

Und das ist hier in vielen Läden so, genauso gibt es hier unzählige Plätze in Call-Centern. Klar sind das keine Traumjobs und man bekommt nicht viel mehr als vom Amt. Das Problem ist eben, dass diese Arbeiten keiner machen will, nicht dass es kein Arbeit geben würde.

Oder wenn ich mal im Sommer zu meinen Eltern aufs Land fahre. Da hab ich noch keinen Deutschen gesehen bei den Bauern auf ihren Äckern. Und für gute Leistung zahlen die mittlerweile nicht mal so schlecht wie es behauptet wird.

Und es gibt in Deutschland schon sehr viele Arbeitslose, die ich zur Kategorie Langzeitarbeitslose zählen würde. Mehr als 40% sind länger als 1 Jahr arbeitslos und mehr als 20% länger als 2 Jahre und das sind noch Zahlen aus den geschönten Berichten der BA. Da fällt ja jeder raus, der mal kurzzeitig irgendwo hin vermittelt wurde und wenn es nur ein 1-Euro Job war.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Zudem kann man sich ja eine Erstausstattung vom Amt bezahlen lassen, ich muss meine Waschmaschine, Fernseher usw. selbst bezahlen und dafür sparen. So was muss man ja alles mit einrechnen. Die gesamte Hartz4-Leistung ist ja Geld was man fürs Nichtstun bekommt ohne das man dafür eine Gegenleistung bringt. Das ist nunmal Fakt.

Und hier hat jemand immer noch Schwierigkeiten mit der Erstausstattung. Zuerst einmal muss keine Neuware bezahlt werden. Dann gibt es so etwas nur für diejenigen, die vorher noch nie einen eigenen Haushalt hatten und dies ist fast nur bei Flüchtlingen der Fall. Außerdem frage ich mich gerade, welche Gegenleistung Flüchtlinge bringen sollen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.07.2019, 17:19, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Bis die Flüchtlinge kamen hast du dich überhaupt nicht um die armen deutschen Leistungsbezieher gekümmert. Du bist seit 2013 im Forum angemeldet und bis vor einigen Wochen waren dir diese ganzen alten Beiträge um die Hartzreformen und das Arbeitslosengeld völlig egal. Dabei sind die größtenteils seit 9 bis 10 Jahren schon hier im Forum.

Auch das was du schreibst ist eigentlich inhaltlicher Käse. Beim Arbeitslosen willst du uns erklären, dass er ja nur eine Erstausstattung kriegt und keine Neuware erhält und das nur wenn er hier noch keinen Haushalt hatte. Nun kommen Flüchtlinge, die noch nie einen Haushalt in Deutschland hatten und fast kein Hab und Gut mitgebracht haben und erzählst uns dann, dass diese ja wesentlich besser gestellt sind als der deutsche Leistungsbezieher, weil sie LEIHWEISE Haushaltsgeräte benutzen dürfen und in zugeteilten Wohnungen leben.

Wie wäre es denn einfach, wenn diese Flüchtlinge im Schlaraffenland leben sollen, wenn du dort einfach selber mit einziehst, dein Hab und Gut verschenkst und dann nur noch von den Gemeinschaftsanlagen lebst?

Ich glaube ganz einfach du hast in deinem Leben wahrscheinlich nicht viel erreicht und versuchst jetzt deinen Frust auf Minderheiten abzuladen. Anders kann ich mir diese Penetranz, die mit nahezu keinen belegbaren Fakten untermauert ist, erklären. Eigentlich kannst du einem nur Leid tun.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Da scheint mal wieder jemand eine Auszeit zu brauchen. Wie du weiter oben schon geschrieben hast, bin ich als deutscher Arbeitsloser viel zu verwöhnt, um mich als Flüchtling auszugeben, zumal sie seit Franco A. Arabischkenntnisse sehen wollen. Aber vielleicht würde ein gestresster Akademiker wie du, mal besser die Freuden von Hartz IV kennen lernen. Wie wäre es mit Hartz IV und Flüchtlingshilfe? :lol:

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.07.2019, 22:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Klehmchen, da liegst du leider falsch. Juri hatte damals ständig für die Nöte der Hartz4-Leute getrommelt und gefühlt in jedem Beitrag auf deren Situation, besonders für die chronisch Kranken, hingewiesen. Als deren Verfechter hier im Forum kam mit der Flüchtlingskrise 2015 ein Umdenken, was mir in diesem Zusammenhang durchaus logisch erscheint.

Zum Thema. Ich bin für ein würdiges Leben unter solchen Bedingungen, die Sätze sollten sparsam, vielleicht mit der Inflation, angepasst werden. Natürlich gibt es Leute die so etwas ausnutzen, aber damit muss man Leben. Arbeit muss sich lohnen, es muss da schon einen finanziellen Unterschied geben wenn jemand für wenig Geld arbeiten geht.

Ich sehe bei steigenden Sätzen die Gefahr dass sich für viele Geringverdiener und Teilzeitkräften es sich nicht mehr lohnt einen Job anzunehmen. Viele werden sich fragen ob es sich überhaupt noch lohnt ein zweites Auto zu unterhalten um zum Arbeitsplatz zu kommen. Stichwort CO2-Steuer und Pendlerpauschale die momentan wieder zur Diskussion stehen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



hooker hat geschrieben:Klehmchen, da liegst du leider falsch. Juri hatte damals ständig für die Nöte der Hartz4-Leute getrommelt und gefühlt in jedem Beitrag auf deren Situation, besonders für die chronisch Kranken, hingewiesen. Als deren Verfechter hier im Forum kam mit der Flüchtlingskrise 2015 ein Umdenken, was mir in diesem Zusammenhang durchaus logisch erscheint.

Mag vielleicht sein. Aber in den Threads, die er hier jetzt alle nach und nach hoch holt, hat er sich noch nie zur Wort gemeldet bis jetzt. Das kannst du gerne anders sehen, ich nicht. Und ich will mir in 10 oder 20 Jahren nicht nachsagen lassen, dass ich die Augen zu gemacht habe als die Rechten wieder salonfähig wurden und nach und nach die Macht an sich gerissen haben.

Zum Thema. Ich bin für ein würdiges Leben unter solchen Bedingungen, die Sätze sollten sparsam, vielleicht mit der Inflation, angepasst werden.

Aber genau das passiert doch. Der Satz wird nahezu jedes Jahr neu angepasst. Und nach den sehr zögerlichen Anpassung in den ersten 4 Jahren steigt der Satz nahezu identisch mit der Inflation. Dein geforderter Ausgleich wird also in der Praxis schon längst umgesetzt.

Ich sehe bei steigenden Sätzen die Gefahr dass sich für viele Geringverdiener und Teilzeitkräften es sich nicht mehr lohnt einen Job anzunehmen.

Genau das ist ja mein Reden. Es ist ja absolut nachvollziehbar, wenn man keine 20, 30 oder gar 40 Stunden pro Woche arbeiten gehen will, wenn man deswegen am Ende des Monats real doch nur 100 oder 200 Euro mehr hat. Da landet man nachher mit Pech bei effektiven Stundenlöhnen von ein oder zwei Euro. Dem Leistungsempfänger ist da am Ende des Tages ja egal, wo das Geld herkommt.

Da muss man sich dann eben fragen wie man das ändert. Und da gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder man ändert an der Geldleistung nicht viel. Aber dann werden die 100 oder 200 Euro mehr Geld nur dann attraktiv, wenn die Mehrarbeit nicht so viel ist, also man eigentlich vorher auch schon für sein Arbeitslosengeld irgendwie arbeiten musste oder man muss höhere Zuverdienstgrenzen einführen, damit mehr Geld über bleibt. Aber das macht dann natürlich irgendwie den Niedriglohnsektor nur noch kaputter, wenn es für Arbeitgeber attraktiver wird subventionierte Arbeitskräfte zu beschäftigen als "richtige" Arbeitskräfte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich sehe durchaus noch einen dritten Weg, wieso senkt man nicht die Steuern und macht die Arbeit dadurch attraktiver?

Die Lohnsteuer ist nur ein Aspekt, ich denke u.a. auch an die geplante Kürzung der Pendlerpauschale, die EEG-Umlage von momentan 10 ct (ist für mich auch eine Steuer), die kommende CO2-Steuer, die Mineralölsteuer und so weiter. Auch für Arbeitgeber ist es teuer jemand zu beschäftigen, auch auf Grund der o.g. Steuern und unzähliger staatlicher Vorschriften und Regulierungen. Da gibt es durchaus Sparpotential.

Wofür das Geld tatsächlich gebraucht wird ist mir persönlich klar und deshalb glaube ich nicht daran dass wirklich mit aller Konsequenz daran gearbeitet wird Arbeit attraktiver zu machen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


hooker hat geschrieben:Ich sehe durchaus noch einen dritten Weg, wieso senkt man nicht die Steuern und macht die Arbeit dadurch attraktiver?

Wo willst du denn die Steuern senken, wenn jemand einen niedrigen Bruttolohn hat? Wer zum Beispiel 1200 Euro brutto verdient, zahlt ja eh schon nur knapp 240 Euro Sozialabgaben und davon sind zum Beispiel gerade mal 19 Euro Lohnsteuer. Das meiste geht für die Renten- und Krankenversicherung drauf. Ich sehe an der Stelle nur wenig Sparpotential.

Auch die EEG-Umlage und CO2-Steuern wirst du nicht aufhalten oder kürzen können, wenn man etwas für das Klima tun will und auch nur annähernd die CO2-Grenzen einhalten will. Dafür dass jemand 50 Kilometer zur Arbeit fährt und der nächste nicht, kann ja der Staat recht wenig. Zumal man da ja sagen muss, wenn man sozial sein will, wären ja gerade Senkung was Stromabgaben, Minerölsteuer oder ähnliches angeht höchst kontraproduktiv. Natürlich entlastest du damit auch den kleinen Mann, aber in viel größerem Maße entlastet du damit die Besserverdiener. Mit meinem dicken Porsche (den ich natürlich nicht habe ;))profitiere ich doch viel mehr von günstigeren Spritpreise als der Ford Fiestafahrer. Auch dürfte ein Haushalt an der Armutsgrenze auch viel mehr darauf achten Strom zu sparen.

Genau deswegen würde ich an solchen Stellschrauben gar nicht drehen. Ich denke noch eher daran, dass es mehr Sinn machen würden den proportional hohen Beitrag in den Rentenkasse anzugehen. Also entweder hier einen staatlichen Bonus für Arbeit einbringen, dass der Staat dort gestuft bis zu einer bestimmten Summe einen Teil der Arbeitnehmerbeiträge übernimmt oder eben auch später die durch Arbeit eingezahlten Beiträge höher werten.

So richtig weiß ich da auch keinen Königsweg und nicht umsonst zerbrechen sich da schon seit Jahrzehnten kluge Köpfe ihre Köpfe und werden trotzdem nur vollgenölt.

Und ganz ehrlich, ich bin mir auch nicht so sicher ob Steuersenkungen wirklich immer so ein Allheilmittel sind. Im Gegensatz zu Staaten wie den USA leben wir hier ja auch als Bürger mit einer gewissen Erwartungshaltung an den Staat. Sei es die Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung, die Rentenversicherung oder auch unsere ganze Infrastruktur samt schulischer Bildung. Das muss ja irgendwie alles bezahlt werden und wenn man Steuern senkt, muss das Geld ja irgendwo anders herkommen. Und da wir ja gerade bei den Geringverdienern sehen, dass da für den Staat auch bei zunehmender Beschäftigung nicht viel zu holen ist, wo soll es dann herkommen?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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