Ältere kranke Frau am Blumendiebstahl hindern?

vom 01.04.2017, 19:35 Uhr

Bei uns in der Nachbarschaft gibt es eine ältere Frau, die wohl in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt. Die Frau geht hier öfter spazieren und hat dabei immer einen Strauss Blumen in der Hand. Ich habe nun schon mehrfach gesehen, dass sie die Blumen aus den Vorgärten und Beeten der anderen Nachbarn und auch von uns gepflückt hat. Sie steht dann auch vor den Anlagen und schaut sich die Blumen an und nimmt dann oftmals welche mit.

Dies ist ja nun wirklich ärgerlich, wenn sie dort Blumen stiehlt die, die andere extra gepflanzt haben. Heute habe ich gesehen, dass sie sich einige Osterglocken aus einem Beet geholt hat. Die Frau scheint irgendwie krank zu sein, vielleicht hat sie Demenz oder ähnliches. Sie redet oft mit sich selbst und singt auch wie ein Kind vor sich hin.

Ich weiß nun nicht recht, wie mich verhalten soll, wenn ich sie das nächste Mal an meinen Blumenbeeten sehe. Ich möchte natürlich auch nicht, dass sie meine Blumen ausreißt, die ich extra pflanze und auch pflege. Aber ich möchte natürlich auch nicht, dass sie irgendwie geschädigt wird, wenn ich sie darauf anspreche und ihr sage, dass sie das bitte lassen soll. Ich weiß ja auch nicht, wie sie reagiert. Nun ist es auch nicht so, dass sie nur hin und wieder mal ein paar Blumen mitnimmt. Sie kommt schon sehr häufiger und hat dann immer einen selbst gepflückten Strauss dabei.

Wie würdet ihr euch in solch einer Situation verhalten? Sollte man vielleicht eher jemanden aus dem betreuten Wohnen darüber informieren, statt selbst mit der Frau zu sprechen, wenn diese wieder Blumen aus den Gärten stiehlt? Würdet ihr die alte Frau einfach weiter gewähren lassen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube ich würde sie einfach mal mit einem Blumenstrauß besuchen gehen und ihr nett erklären, dass man es nicht so gut findet, wenn sie Blumen mitnimmt. Wobei ich es auch ein bisschen verstehen kann, weil meine Oma auch so ist. Sie hat das auch nie gemacht um irgendwen zu ärgern und hat sich immer sehr daran erfreut.

Vielleicht hat die alte Dame einfach wenig Geld und kann sich daher keinen Blumenstrauß leisten. Das ist ja schon ein bisschen zu bedauern. Ich würde einfach versuchen mit ihr darüber zu reden und gemeinsam eine Lösung zu finden, wenn das möglich ist. Vielleicht ist sie geistig aber auch nicht in der Lage das noch gut zu verstehen und dann kann man aber auch nichts machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Ich weiß nun nicht recht, wie mich verhalten soll, wenn ich sie das nächste Mal an meinen Blumenbeeten sehe. Ich möchte natürlich auch nicht, dass sie meine Blumen ausreißt, die ich extra pflanze und auch pflege

Meiner Meinung nach gibt es für dieses Problem nur eine einzige Lösung: man pflanzt einfach keine Blumen mehr an, sondern irgendetwas anderes, was für diese Frau so dermaßen unattraktiv ist, dass sie da keine Pflanzen mehr ausreißt.

Reden bringt bei einer psychischen Erkrankung nichts und auch nicht, dass man in der Einrichtung anruft und die Mitarbeiter kontaktiert, wie ansprechbar die Frau ist. Auch wird die Frau vermutlich schon älter sein (Stichwort Demenz) und wenn sie es sich wirklich zur Gewohnheit gemacht hat, Jahrzehnte lang fremde Blumen mitzunehmen, dann wird sie das nicht einfach so ändern, wenn man sie lieb darum bittet.

Also bleibt nur die Lösung, andere - unattraktivere - Pflanzen in den Garten zu setzen und die Blumen eben dort anzupflanzen, wo sie nicht dran kommt. Vielleicht in einem Wintergarten, der abgeschlossen werden kann oder vielleicht hat man auch einen Balkon und setzt entsprechende Blumenkästen an das Geländer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist natürlich eine verzwickte Situation. Bei so einer älteren Dame, bei der man ja eigentlich auch Mitleid hat, sollte man sich schon überlegen, wie man da reagiert.

Zunächst müsste man aber mal rausfinden, ob sie wirklich aus einer Einrichtung des betreuten Wohnens stammt und ob sie wirklich erkrankt ist. Vielleicht ist die Dame ja auch kerngesund und nimmt sich einfach trotzdem mal ein paar Blümchen. Dann sollte man zwar immer noch höflich bleiben, aber dann wäre eine klare Ansage auf jeden Fall nicht vermessen, wenn die Fälle so drastisch sind, wie du sie beschreibst.

Ist es aber das wesentlich wahrscheinlichere Szenario und ist die Frau tatsächlich in einem Altersheim untergebracht, kannst du sie ja mal besuchen und bei diesem Besuch auch gleich mal das Personal mit der Geschichte konsultieren. Vielleicht ist es ja möglich, dass der Frau ein Begleiter zugeteilt wird, der auf ihren Spaziergängen an ihrer Seite ist und sie aufhält, wenn sie anfängt, in fremden Gärten Blumen mitzunehmen. Das wäre die moderatestes Lösung, die mir zu dem Fall einschränkt, bei dem auch keiner Schwierigkeiten bekommt oder unangemessen hart angegangen wird.

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Situation ist sicher nicht einfach und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht recht, was ich dann machen würde. Schön ist es aber sicher nicht, wenn die Blumen, die man pflanzt und pflegt, dann einfach abgepflückt werden, auch wenn die Frau vielleicht psychisch krank ist und es nicht böse meint, wenn sie das macht, sondern sich einfach an ihrem Blumenstrauß erfreut.

Trotzdem würde ich das nicht so tolerieren wollen, muss ich sagen. Wenn das alle paar Wochen mal vorkäme, dann würde ich nichts sagen, aber wenn die Frau wirklich so oft da spazieren geht und immer Blumen dabei hat und pflückt, dann würde ich mich auch mal bei dem Heim erkundigen, ob die Frau dort Bewohnerin ist.

Vielleicht darf darüber auch keine Auskunft erteilt werden aus Datenschutzgründen, aber möglicherweise haben die Leute im Heim ja die Möglichkeit, die Frau davon abzuhalten, den Leuten die Blumen aus den Vorgärten zu klauen. Das würde ich auf jeden Fall eher versuchen, als die Frau selber anzusprechen, weil ich da auch nicht recht wüsste, wie ich das anfangen soll.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Da bleibt wohl wirklich nur eine Sicherung des Gartens oder eine Umgestaltung übrig. Wenn die Frau wirklich dement ist kannst du dich da hinstellen und ihr nett erklären warum sie sich von deinen Blumen fern halten soll und sie wird vielleicht nicken und es im nächsten Moment doch wieder vergessen haben.

Ich nehme an, dass die Frau von ihrer Einrichtung als so stabil eingestuft wird, dass sie ohne Begleitung spazieren gehen kann. Die Alternative wäre dann, dass sie das Heim in Zukunft nicht mehr verlassen darf, weil man wahrscheinlich keine Zeit haben wird immer einen Aufpasser mitzuschicken. Auch keine schönen Aussichten, oder? Dann würde ich lieber eine Hecke in den Vorgarten setzen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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