Folgen der Wissenschaft und des Klimas im Pazifik

vom 05.06.2019, 09:19 Uhr

Als wenn der Klimawandel nicht sowieso schon überall diskutiert wird. Aber man sieht nur die Folgen in der eigenen Region als erstes. Aber überall auf der Welt macht sich der Klimawandel bemerkbar und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, kommen dann auch noch Schandtaten der Wissenschaft oben drauf.

Ich habe grade einen Bericht gelesen, in dem es um die Atolle rund um Eniwetok und Bikini geht. Dort gibt es eine Insel mit dem Namen Runit. Auf dieser Insel befindet sich ein Bauwerk aus Beton mit einer Größe von rund 101.500 Kubikmetern. In diesem Betonbunker lagert radioaktiver Schutt aus unzähligen Atombombentests. Zwischen 1977 und 1980 wurde das Plutoniumhaltige Material nach Runit gebracht und in diesen betonierten Krater gebracht und anschließend mit Portlandzement versiegelt.

Leider wurde der Runit-Dome, wie er genannt wird, nicht für die Ewigkeit oder zumindest nicht für die Halbwertzeit von Plutonium gebaut. Diese beträgt ca. 24.000 Jahre. Bereits 2012 hat man festgestellt, dass der Dome Risse bekommt und keiner kann genau sagen, wie viel von dem radioaktivem und hoch giftigen Plutonium bereits austritt. Eine Studie besagt, dass der Meeresspiegel bis zum Jahre 2100 um einen Meter ansteigen soll, was bedeuten würde, dass der Dome bis dahin zum größten Teil unter Wasser steht und dann wesentlich schwerer zu kontrollieren wäre.

Auch was die beiden Atolle Eniwetok und Bikini angeht wurden zwischen den Jahren 1946 und 1958 ca. 67 Atombombentests durchgeführt, wofür die Inselbewohner umgesiedelt wurden. Die Inseln sind inzwischen wieder bewohnt, aber keiner kann genau sagen ob und wie stark die Inseln verstrahlt sind. Zudem kommt dann noch der Klimawandel. Die Insel werden durch den steigenden Meeresspiegel immer wieder überflutet, was auch dazu führt, dass die Süßwasserreservoire immer wieder in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bisher reichen die Niederschläge noch aus um das alles auszugleichen, sollte das nicht mehr der Fall sein, bleibt den Bewohnern nichts mehr anderes übrig als ihr Zuhause zu verlassen und von den Inseln zu flüchten. Die Inselgruppe, zu denen diese Inseln gehören, sind die Marshallinseln. Diese Inselgruppe gehört mit ihren rund 53.000 Einwohnern zu den am stärksten durch den Klimawandel bedrohten Inseln.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Man darf auch nicht vergessen, dass diese Tests während der Zeit des kalten Kriegs stattgefunden haben und dort war der Wind eben völlig anders. Wissenschaft hat nicht grundsätzlich etwas mit Gewalt und Schädigung der Umwelt zu tun und oft ist es ja auch so, dass Wissenschaftler die Projekte durchführen müssen, die die Politik von ihnen haben möchte. Also eine wirkliche Wahl hat man auch nicht immer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Und was hat das jetzt mit Wissenschaft zu tun? Das sind die Folgen der Atomtests, die die damalige amerikanische Regierung durchgeführt hat. Glaubst du etwa, dass irgendwelche Atomphysiker einfach irgendwelche Tests in freier Wildbahn durchführen können? Wenn die amerikanische Regierung diese Tests nicht gewollt hätte wäre da gar nichts passiert.

Bevor man so einen wissenschaftsfeindlichen, populistischen Unsinn von sich gibt sollte man sich vielleicht mal ein bisschen mit Geschichte beschäftigen. Stichwort "kalter Krieg" und "Wettrüsten".

Neben den geschichtlichen und politischen Aspekten muss man auch bedenken, dass man sich früher gar nicht so bewusst war, dass die Endlagerung von Atommüll ein riesiges Problem werden wird und, dass es in der Realität eigentlich gar keine Lösung gibt, weil da Stoffe mit so extrem langen Halbwertszeiten entstehen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ist es denn nicht die Wissenschaft die hinter diesen Versuche steckt? Natürlich funktioniert das nicht ohne den Druck der Regierung, aber wenn die Wissenschaft nicht zu dem Zeitpunkt nicht soweit gewesen wäre, hätte es auch keine Atomtests gegeben. Die Wissenschaft, ob die Regierung jetzt dahinter gestanden hat oder nicht, ist schon immer krasse Wege gegangen und das tut sie auch immer noch.

Mir ist auch völlig klar, dass das Wettrüsten und der kalte Krieg dahinter gestanden hat. Aber darum ging es ja nicht Hauptsächlich in meinem Bericht, sondern um die Folgen die jetzt dadurch entstanden sind. Die Aussage, dass man früher ja noch nicht wusste, was mit dem radioaktivem Müll alles so passieren kann, kannst Du ja aber wohl auch in die Tonne treten. Der Vergleich ist wohl ganz schwach. Wenn man das so sieht, kann man den Klimawandel ja genauso behandeln. Das kommt nämlich ein wenig so rüber, als wenn Du das mit der Aussage ganz schön runterspielst. Die Folgen sind dramatisch und noch in keinster Weise abzuschätzen, aber deswegen sind sie ja nicht weg.

Als das Industriezeitalter begonnen hat, konnte auch noch keiner abschätzen, was es bedeuten die ganzen Schadstoffe und Abgase in die Umwelt zu blasen, ist der Klimawandel dann deswegen jetzt weniger schlimm. Auch wenn der kalt Krieg der Antrieb war und der Druck durch die Regierung hoch war und diese Tests angeordnet hat, sind die Folgen deswegen nicht weniger schlimm.

Und die Frage, was das jetzt mit Wissenschaft zu tun hat? Ohne die Wissenschaft würde es auch diese Tests nie gegeben haben, ohne Chirurg bekommst Du auch keine OP. Und Wissenschaftsfeindlicher Unsinn ist das mit Sicherheit nicht. Ich bin ganz und gar nicht wissenschaftsfeindlich, aber mir ist auch klar, dass Wissenschaft nicht immer saubere Wege geht, wie man an dem Beispiel sehen kann.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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