Wie viele Bücher lest ihr anteilig von Selfpublishern?

Wahrscheinlich würde ich so ein Buch nur lesen, wenn es ein sehr klar umrissenes Themengebiet abdeckt, was es ansonsten kaum gibt und ich von anderen Leuten genau jenes Werk als Geheimtipp angepriesen bekäme. Ansonsten denke ich auch, dass es genügend auf herkömmlichen Weg verlegte Bücher gibt, die meinen Geschmack treffen könnten.

In Ansätzen habe ich mal eine Buchprobe eines ehemaligen Bekannten gelesen, der im Selbstverlag sein Buch versuchte an die Leserschaft zu bringen. Aber ehrlich gesagt fand ich es nicht sonderlich toll, es war durchschnittlich geschrieben mit einer sehr jugendlichen Geschichte. Warum sollte ich solche Bücher lesen, wenn ich auch Sachen lesen kann, die durch die Hände erfahrener Lektoren gegangen sind?

Ich glaube, dass der Gewinn auf Seiten der unbekannten Autoren wesentlich höher ist als auf jener der Leser, die sich erstmal eine Nische suchen müssten, wo sie so ein Buch finden.

Mittlerweile sind ja viele Selfpublisher durch die Hände erfahrener Lektoren gegangen. Lektoren bieten ihre Dienste ja oft auf freiberuflicher Basis an. Das heißt, dass sie nicht nur von Verlagen beauftragt werden können.

Witzigerweise verkaufen sich gerade bei den Selfpublisher auch die Genres gut, die auch auf dem normalen Verlagsbuchmarkt gut laufen. Liebesromane, Krimis und solche Sachen. Die Nischensachen verkaufen sich wohl auch, haben aber ein kleines Publikum. Was ich aber nicht schlimm finde, denn so können es Fans überhaupt erst lesen.

Denn Verlage denken ja meist nicht im Sinne der Kunstförderung sondern schlicht nach marktwirtschaftlichen Kriterien. Was sich voraussichtlich in Massen verkaufen wird, wird eher gedruckt werden, als etwas, das nur ein paar Freaks interessiert. Und das muss ja nicht unbedingt heißen, dass solche Nischenbücher schlecht sind, nur weil sie gerade nicht zum Zeitgeist passen.