Durch Backen fürs Haustier, dieses vermenschlichen?

vom 19.06.2017, 10:15 Uhr

Ich habe durchaus auch schon für meine Hunde gebacken. Einfach weil ich dann wusste, was in den Hundeleckerlis drin ist. Auch, weil ich einen Hund mit Futterunverträglichkeiten habe, bot sich das an.

Eine Freundin meinte, dass sie sich bisher immer geweigert hätte, etwas für ihre Haustiere zu backen. Sie hätte das immer als Vermenschlichung angesehen und deswegen abgelehnt. Gerade, weil es ja auch richtige Backbücher für Leckerlis für Hund und Katze geben würde. Nun hat sie allerdings doch mal eine Ausnahme gemacht und fand es eigentlich ganz gut, mal selbst etwas für das Haustier herzustellen.

Meint ihr, dass es wieder eine Vermenschlichung ist, wenn man für sein Haustier backt? Ist es da nicht übertrieben, wenn dies mal dies als vermenschlichen sieht?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Selbst etwas für das Haustier zu backen würde ich pauschal nicht als Vermenschlichung abtun. Beim richtigen Rezept ist das eine gute Methode, einen bekömmlichen Snack zu entfernen und das ist bestimmt besser als x-beliebige Leckerlis im Supermarkt zu kaufen, deren Inhaltsstoffe eigentlich kaum für das Tier bestimmt sind.

Als Vermenschlichung sehe ich es dann, wenn man meint am Geburtstag des Tieres etwas backen zu müssen oder glaubt, dass solche Aktionen dem Tier etwas bedeuten. Eine bekannte von mir bäckt zur Weihnachtszeit gerne auch spezielle Kekse, die ihr Hund essen kann. Der Hund versteht deswegen trotzdem nicht, was Weihnachten ist, aber er freut sich natürlich, wenn die Familie zusammensitzt, Plätzchen isst und er auch Leckereien bekommt. So etwas finde ich auch nicht übertrieben.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass es einfach darauf ankommt, was man denn backen möchte. Wenn man eine Geburtstagstorte backt, dann muss ich schon sagen, dass ich das als eine Vermenschlichung des Haustieres ansehen würde. Zumindest würde ich es ein wenig merkwürdig finden. Aber wenn man einfach einige Leckerli backt, damit man genau weiß, was man dem Tier gibt, dann finde ich nicht, dass man das als Vermenschlichung des Tieres ansehen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Vielleicht sollte man einfach mal die Freundinnen welchseln. Die gehen ja gar nicht diese Oberzicken. Immer gibts was zu meckern und zu kritisieren. Warum lebt man nicht einfach mal und lässt leben. Ich hatte auch mal ein Backbuch für Hunde, ist aber irgendwann bei einem Umzug abhanden gekommen. Da gab es ein Rezept für Hundekekse aus Haferflocken. Viel mehr war da nicht drinnen. Das ist ja das tolle am Selbstgemachten. Du weißt genau was drin ist und verzichtest auf Farbstoffe und auf Konservierungsstoffe.

Das lustige an den Haferkekse war, dass sie ziemlich rund waren und so toll dufteten. Dann dachte ich, dass ich doch mal einen kosten könnte. Schnitt ihn auf wie ein Brötchen und bestrich ihn mit etwas Butter. Und was passierte wohl? Ich konnte kaum aufhören zu essen, die waren ja super lecker. Und somit waren zwei Fliege mit einer Klappe geschlagen. Ich hatte tolle Brötchen aus Haferflocken für mich und leckere Knabberbälle für den Hund, die ich nur zwei Tage zum trocknen und hart werden liegen lassen musste.

Mit Vermenschlichung hat das aber gar nichts zu tun. Vermenschlichung ist doch etwas völlig anderes. Wenn ich zum Beispiel den Hund den ganzen Tag zutexte und auch draußen blödes Zeug von mir gebe, statt mit klaren Kommandos zu agieren. Davon gibt es ja draußen jede Menge von diesem Kaliber.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde ein Hund gehört zur Familie dazu. Natürlich nicht in der selben Form wie ein Partner oder ein Kind, aber ich würde genannten Personen ja auch nicht den letzten Mist vorsetzen und dann damit argumentieren, dass das günstig ist und man davon auch satt wird.

Deswegen würde ich das auch nicht bei einem Hund machen und finde es gut, wenn man sich selber hinstellt und sich Gedanken darüber macht, was man den Hund zum Fressen anbietet. Mit Vermenschlichen hat das nichts zu tun, sondern nur mit einer fairen Behandlung des Tiers, was nicht selber seine Beute erlegen darf.

Daher finde ich es vollkommen in Ordnung was du machst und auch gut, da du dann ein gutes Gefühl haben kannst und es deinem Tier auch besser geht. Gerade wenn der Hund nicht alles verträgt, dann muss man ja eh darauf achten und da macht es schon mehr Sinn auch mal für das Tier zu backen. Leckerli sollte es ja eh nicht ständig geben.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man tiergerechte Sachen für den Vierbeiner backt, dass man diesen vermenschlicht. Das ist doch sicherlich auch nicht die Regel, sondern einfach nur mal zur Abwechslung gedacht oder? Dann ist es auch vollkommen in Ordnung. Wenn man sich wie eine Tante von mir täglich hinstellt und auch das Mittagessen für den Vierbeiner separiert kocht und teilweise besseres Fleisch als den Mann vorsetzt, dann finde ich das jedoch etwas bedenklich.

Doch ansonsten finde ich es auch toll, wenn Menschen für den Hund kochen oder mal backen, wenn es tiergerechte Nahrung ist, um diesen einfach mal etwas Abwechslung zur Seite zu stellen. Das ist ja auch nicht verboten und hat nicht direkt etwas damit zu tun, dass man den Hund sofort vermenschlicht. Ich kann das jedenfalls nicht so sehen.

Wenn man das täglich tut, dafür extra nach Hause rennen würde, der Hund dadurch nur noch frisch Gekochtes und Gebackenes frisst, würde ich das anders sehen. Doch ansonsten steht es jedem frei, auch mal dem Vierbeiner eine Überraschung zu servieren und ihn damit etwas glücklich zu machen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wenn man so die Liste an Zutaten liest, die in Leckerlies drin sind, dann wird einem schon irgendwie anders. Von daher habe ich schon Verständnis dafür, wenn Hundebesitzer ihren Tieren etwas backen, was man bedenkenlos sogar selbst essen könnte.

Albern finde ich in der Tat auch solche Törtchen für Tiere zum Geburtstag denn Tiere sind nicht in der Lage zu verstehen, was Geburtstag bedeutet. Das ist dann auch für mich eine alberne Vermenschlichung. Ich würde es nicht machen, aber es stören mich andere Verhaltensweisen mehr, einen Hund zu vermenschlichen, zum Beispiel wenn ihm alle möglichen Unarten erlaubt werden, weil er ja so süß ist. Da kenne ich genug Hundebesitzer die ihren Hund total vergöttern, obwohl er sich als absoluter Tyrann aufführt.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^