Mathe abwählen?

vom 03.11.2008, 18:22 Uhr

Es gibt doch schon die Möglichkeit, dass man keine Mathematik nach der 10. Klasse hat - du kannst die Schule nämlich danach verlassen und hast sogar die mittlere Reife. Wer sein Abitur erreichen will, muss auch Mathematik auf einem gewissen Niveau beherrschen.

Es ist schon länger zu beobachten, dass viel zu viele Leute durch das Abitur geschleust werden und die Anforderungen immer weiter sinken. Das muss man durch solche Aktionen nicht noch weiter verstärken. Im Endeffekt läuft es nämlich dann darauf hinaus, dass auch die Hochschulen ihr Niveau senken müssen und so die Qualität der Ausbildung in Deutschland extrem sinkt. Man erhält zwar dann mehr Absolventen, kann aber mit einem Großteil nicht viel anfangen. Und das fördert natürlich die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabgängern.

Wenn 75% der Schüler die Mathematik nicht verstehen, ist das entweder eine sehr schlechte Klasse (evtl. dadurch gefördert, dass die Lehrer in den unteren Klassenstufen einfach zu wenig gefordert haben) oder der Lehrer kann es den Schülern nicht beibringen. In normalen Klassen wird das aber nicht vorkommen.

Bei uns hatten damals auch sehr viele Schüler mit Mathe zu kämpfen - im Endeffekt haben es aber alle mit mehr oder weniger guten Noten hinbekommen. Aber keiner hat sich darüber beschwert, dass sie Mathe nehmen mussten, weil jedem bewusst war, dass zu einem Abitur auch schwere Fächer dazugehören.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das Schüler ohne Motivation sich durch Fächer und Stoff kämpfen müssen, macht eine Schule eigentlich ja schon fast aus. Die Schule ist kein Kindergarten und wer sein Abitur machen will, der muss sich auch anstrengen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Und dazu gehört ganz klar auch Mathematik und zwar bis zum Schluss. Wem das zu viel ist, der soll eben auf die Hauptschule gehen, dass ist meine Meinung dazu. Die Schule in Deutschland ist jetzt ohnehin schon deutlich einfacher, als man es von anderen Ländern her kennt, da brauchen wir nur noch, dass sich jeder seine einfachsten Lieblingsfächer heraussuchen kann und dann wird ein Abitur keiner mehr ernst nehmen.

Das viele schlechte Abidurschnitte an Mathematik liegen, ist natürlich völliger Unfug. Mathematik ist für einige ein Problem und für andere eben nicht und das ist auch so in Fächern wie Chemie, Biologie oder Englisch. Es gibt ebenso Leute die behaupten, man sollte den Deutschunterricht oder Biologie oder Sport aus dem Abitur nehmen, weil die Fächer unnötig seien und einen nicht weiterbringen würden. Wenn man so argumentiert, kann man alle Fächer raus schmeißen und jeder würde das Abitur geschenkt bekommen. Und deshalb sollte es eine feste Anzahl an bestimmten Fächern geben, die man belegen und im Abitur können muss, denn genau das ist ja an sich das Abitur.

Ich selbst habe einen Matheleistungskurs und ich würde mir im Gegenzug eher wünschen, dass man den Sportunterricht an Schulen raus lässt oder anders gestaltet. Wie du siehst hat jeder seine Schwachpunkte, aber die darf man nicht verallgemeinern und dann mit solchen Forderungen kommen, wie du.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Was mich damals in der Oberstufe wirklich an Mathematik genervt hat, war, dass wir alle, ob wir nun Leistungs- oder Grundkurs geschrieben haben, mit Leistungskursniveau unterrichtet wurden. Die Erklärungen waren somit alle viel komplizierter und wir mussten Aufgaben lösen, denen wir nicht gewachsen waren. Keiner verstand ein Wort und so sahen demnach auch unsere Zensuren aus.

Ich würde mir nicht wünschen, dass man dieses Fach ab der 10. Klasse abwählen kann, denn das wäre doch zu viel des Guten. Man sollte schließlich noch Leistungen bringen müssen, auch in dem Unterricht, der einem nicht so zusagt wie andere Fächer. Eine Alternative wäre hier, dass man Mathe nicht unbedingt im Abitur schreiben muss und man zwei Gruppen für Leistungs- und Grundkursunterricht bilden kann. Es gibt zwar einige Bundesländer, die diese Regel bereits eingeführt haben, aber die Schüler in anderen Städten müssen sich weiterhin mit diesem Problem auseinandersetzen.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es wenig sinnvoll, Mathe abwählen zu können und das sagt eine überzeugte Mathe-Phobikerin. Mir hat Mathe nie Spaß gemacht und ich habe es eher als notwendiges Übel angesehen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich aber nach der 10. Klasse Mathe hätte abwählen können (und es wahrscheinlich getan hätte), dann hätte ich große Probleme im Studium gehabt, da ich drei Semester Statistik belegen musste.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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